Hast du schon mal von „Sad Beige Moms“ gehört? Dieser Begriff macht derzeit auf TikTok und Instagram die Runde und bezeichnet einen ganz speziellen Typ Mutter. Wir sind dem Phänomen auf den Grund gegangen und decken auf, was es wirklich bedeutet, eine „Sad Beige Mom“ zu sein. Was genau sich dahinter verbirgt und warum alles weniger traurig ist, als es zunächst klingt, erfährst du in diesem Artikel.
Was sind „Sad Beige Moms“?
Der Ausdruck „Sad Beige Mom“ wurde maßgeblich seit 2022 von der TikTokerin und Autorin Hayley DeRoche geprägt. Er beschreibt satirisch Mütter, die eine bestimmte Ästhetik bevorzugen: Bei ihnen zu Hause und vor allem auch auf ihren Social Media-Profilen dominiert eine minimalistische und neutrale Farbwahl in Beige und ähnlichen Tönen. Diese Bezeichnung dient als humorvolle Kritik an einem Stil, der auch durch Prominente wie den Kardashians und zahlreiche Influencerinnen verbreitet wurde, deren bevorzugte Farbpalette in ihrem Zuhause vornehmlich aus Weiß und Beige besteht. Diese soll meist eine Atmosphäre von Eleganz und Kostspieligkeit zu suggerieren, da selbst das Kinderspielzeug und die Kinderkleidung zum Interieur passen.
„Sad Beige Moms“ sind dabei die Mütter, die diese Ästhetik aufgreifen und umsetzen, oft durch das Selbermachen oder den Kauf von zurückhaltend gefärbtem Spielzeug und Dekorationen. Diese Mütter, die ihre Kinder in einer von gedämpften Farben dominierten Umgebung großziehen, produzieren somit „Sad Beige Kids“, deren Alltagsästhetik ebenfalls von diesen neutralen, subtilen Farbschemata geprägt ist.
Die Beschreibung als „sad“ stammt von Hayley DeRoches TikTok- und Instagram-Account @officialsadbeige. Hier macht sie sich immer wieder über die derartige Kindermode und Spielzeugwerbung lustig, die im Vergleich zu den 80ern, 90ern und frühen 2000ern nicht mehr bunt, sondern sehr trist und traurig daherkommt. Sie legt dabei aber auch Wert darauf zu betonen, dass sie sich nicht über die Kinder lustig macht, sondern vielmehr über die Marketing-Agenturen, die sich solche Produkte und Werbeanzeigen ausdenken.
Du kannst etwas Nachhilfe in aktueller Jugendsprache vertragen? Im Video klären wir dich auf:
Woher kommt der „Sad Beige“-Look?
Der „Sad Beige“-Look entstand vermutlich als Antwort auf mehrere gesellschaftliche Trends: Zum einen suchten immer mehr Eltern nach einer geschlechtsneutralen Alternative zu den aggressiv vermarkteten Farben Rosa und Blau, wobei Beige und ähnlich subtile Töne wie Greige, Vanille oder Ecru weder männlich noch weiblich wirken. Zum anderen spielt wohl auch das ökologische Bewusstsein eine Rolle. Viele Eltern wollen heutzutage umweltfreundliche und ungiftige Materialien wie unlackiertes Holz und ungebleichtes Baumwollspielzeug nutzen, welche häufig in Beigetönen gehalten sind und somit Einfachheit und Natürlichkeit symbolisieren. Obwohl diese Farbwahl ökologisch wirken kann, müssen beigefarbene Produkte nicht automatisch nachhaltig oder ethisch produziert sein – Stichwort Greenwashing.
In den meisten Fällen spricht der „Sad Beige“-Look wohl aber besonders Eltern an, die die ästhetische Harmonie ihres Zuhauses durch leuchtendes Kinderspielzeug gestört sehen wollen. Inzwischen gibt es sogar einige kleine Onlineshops, die die Bezeichnung ironisch oder ganz selbstbewusst aufgreifen und zum Beispiel „Sad Beige Mom Clothes“ verkaufen.
„Ich bin eine Sad Beige Mom“!
Allzu ernst sollte man die Bezeichnung „Sad Beige Mom“ nicht nehmen. Sie dient weniger einer Kritik an Müttern und der Behandlung ihrer Kinder, als vielmehr einer Belustigung über aktuelle Mode- und Social Media-Trends. Viele Mütter auf Instagram und TikTok heften sich daher mittlerweile ganz bewusst das Etikett „Sad Beige Mom“ an und bekennen sich zu dem eintönigen Stil.
Mal abgesehen vom Einrichtungs- oder Kleidungsstil: Hast du dich schon mal gefragt, wie du als Mutter nach außen hin wirkst oder wie es in der Zukunft aussieht, wenn du noch keine Kinder hast? Unser Test verrät dir mehr:
