Bei der Geburt eines Kindes stehen natürlich das Wohl der Frau und des Nachwuchses im Vordergrund. Väter müssen währenddessen mal mehr, mal weniger hilflos danebenstehen und geben im besten Fall alles, um ihre Partnerin zu unterstützen. Dass ihnen im Eifer des Gefechts auch mal der eine oder andere fehlplatzierte Satz herausrutschen kann, haben wir bereits festgestellt. Doch wie würden Väter eine Geburt mit etwas Distanz wirklich beschreiben? Auf Reddit haben einige frischgebackene Väter Stellung bezogen, was sie dabei empfanden, ihre Partnerin mit so starken Schmerzen zu erleben, welche Eindrücke ihnen vom Geburtsvorgang in Erinnerung geblieben sind und ob das Erlebnis ihre Beziehung nachhaltig beeinflusst hat.
#1 „Es widerte mich nicht an, sondern ich liebte sie noch mehr als zuvor“
„Ich habe nicht nur zuguckt, sondern hielt für den Arzt eines ihrer Beine aus dem Weg. Ich konnte sehen, wie der Kopf meines Sohnes herauskam sowie seine ersten Bewegungen. Es war eine schnelle Geburt, bei der meine Frau viele Verletzungen erlitt. Ich liebe und respektiere sie nun mehr als je zuvor. Die Risse und das Blut zu sehen, widerte mich nicht an, sondern ich liebte sie deshalb nur noch mehr.“ – Aspenkarius
#2 „Der Anblick wird mich wohl für den Rest meines Lebens begleiten“
„Meine Frau hatte einen Kaiserschnitt und ich saß im OP-Saal direkt neben ihrem Kopf und hielt ihre Hand. Ich sagte ihr all die netten, rückversichernden Dinge, die ein Ehemann sagen sollte, aber in Wahrheit habe ich die ganze Zeit den Chirurgen bei der Arbeit zugeguckt. Es gab einen Vorhang, der den blutigen Teil verdecken sollte, aber als ich in die Richtung schaute, fiel er plötzlich herunter. Es bot sich mir daraufhin eine Aussicht auf meine wundervolle Frau und ihren blutenden Bauch aus dem ein winziger Arm herausragte. Dieser Anblick wird mich wohl für den Rest meines Lebens begleiten.“ – necropanser
#3 „Ich fühlte so viel Liebe für sie und mein Kind“
„Ich habe mich noch nie jemandem so nahe gefühlt wie der Mutter meines Kindes. Ich fühlte so viel Liebe für sie und mein Kind. Und ich fühlte mich schlecht, weil ich wusste, wie viele Schmerzen sie gerade durchleiden musste und ich ihr nicht helfen konnte.“ – dssorg
#4 „Ich musste mir die Hand auf den Mund pressen“
„Meine Frau lag 54 Stunden lang in den Wehen und hatte sich fest vorgenommen, meinen Sohn auf natürliche Weise zur Welt zu bringen. (…) Es gab jedoch eine kleine Komplikation mit seiner Lage im Bauch. Ein paar Medikamente und ein bisschen Umpositionierung später erblickte er mithilfe unserer großartigen Hebamme das Licht der Welt. Es war großartig, ich fühlte eine enge Verbundenheit, es war zugleich wundervoll und erschöpfend.Und dann, 30 Sekunden später, presste sie die Nachgeburt heraus, die mit einem quietschigen, fleischigen Matschesound in einen Edelstahlbehälter fiel, der extra dafür unter ihr positioniert worden war, um diesen alienhaften, blutigen Fleischklops zu fangen, aus dem Alpträume gemacht sind.Ich musste mir die Hand auf den Mund pressen, damit ich nicht laut aussprach, was ich gerade dachte: ‘Fuck! Ich hab sie kaputt gemacht!’“ – Dealthagar
#5 „Ich habe die krassesten Dinge miterlebt“
„Ich habe bei beiden Geburten unserer Kinder zugeschaut und sogar die krassesten Dinge miterlebt, zum Beispiel, als sie einen Schnitt in die Vagina machen mussten, damit der Kopf des Kindes mehr Platz hatte. All das hatte absolut keinen negativen Einfluss auf mich. Es hat auch nichts daran geändert, dass wir uns sexuell anziehend finden.“ – khthon
#6 „Ich wusste, dass sie Angst hatte“
„Es war ein Kaiserschnitt, also hielt ich währenddessen die ganze Zeit ihre Hand. Ich wusste, dass sie Angst hatte und sehr angespannt war, weil sie sich fragte, ob unser Baby gesund zur Welt kommen würde. Ich habe meine Frau natürlich schon vorher geliebt, aber jetzt fühle ich eine noch tiefere Verbindung zu ihr.“ – biffsocko
#7 „Ein kleines Wunder“
„Ich stand neben meiner Frau und hoffte inständig, dass gleich ein Storch vorbeifliegen und uns das Baby bringen würde. Aber nope. Stattdessen Schmerzen, Leid und Blut. Dann ein Baby. Ein kleines Wunder. Wir haben das Ganze dann noch zwei Mal gemacht.“ – ThatOlderGuy
#8 „Sie hat die Situation wie ein verdammter Boss gemeistert“
„Sie presste zwei Stunden lang. Diese Zeit kam mir wie die längsten zwei Stunden unseres Lebens vor und es machte einen fertig. Ich hasste es einfach, sie vor Schmerz schreien zu hören, aber ich dachte mir: ‚Es gibt nichts, was du jetzt für sie tun kannst, außer eine positive Einstellung zu behalten.‘ Ich hielt einfach nur ihre Hand und versuchte, sie so gut ich konnte zu beruhigen und zu unterstützen.
Sie hat die Situation wie ein verdammter Boss gemeistert. Als unser Sohn herauskam, schnitt ich seine Nabelschnur durch. Ich kann nicht beschreiben, wie wunderschön der Moment ist, wenn du dein Kind zum ersten Mal siehst. Der Arzt legte ihn auf ihre Brust und nachdem wir ihn eine Weile verzückt angestarrt hatten, schauten wir einander an und fingen an zu weinen. Das war der stolzeste Moment meines Lebens.“ – LOWERCASEcaps
#9 „Meine Frau ist viel taffer ist als ich“
„Ich fühlte Liebe und Bewunderung für meine Frau. Allerdings wurde mir auch klar, dass meine Frau offensichtlich fähig wäre, mich kurz und klein zu machen. Ich könnte niemals so viel Schmerz aushalten wie sie, also ist klar, dass sie viel taffer ist als ich.“ – DTano
#10 „Grausam und brutal“
„Ich empfand vor allem Respekt. Es sah wie die eine riesige körperliche Herausforderung aus, die ich niemals meistern könnte. Und sie hat es geschafft.
Ich fand allerdings, dass die Klischees, dass das alles so ‚wunderschön‘ sein soll, nicht stimmen. Die Idee, dass man ein neues Leben kreiert, vielleicht schon. Aber die Realität ist wie die ungezähmten Teile der Natur: grausam und brutal.“ – NerdMachine
#11 „Ich habe viel gelernt
„Ich war stolz auf sie. Und fühlte mich schlecht, weil es nichts gab, das ich für sie tun konnte, außer sie anzufeuern und es ihr so gemütlich wie möglich zu machen. Ich habe auch viel gelernt. Zum Beispiel: Sobald das Baby da ist, gib ihr einen Kuss und dann geh nach dem Baby schauen. Denn du willst nicht sehen, was als nächstes aus ihr rauskommt.“