Wir Deutschen wählen den Namen unseres Kindes aufgrund von modischen Trends und dem Klang aus. Die beliebtesten Vornamen können sich daher jährlich ändern. Doch wie sieht das in anderen Ländern aus? Hier gibt es sehr deutliche Abweichungen. In manchen Ländern geht es in der Namenswahl sehr traditionell zu und in anderen beeinflussen die Stars und Sternchen die Namenstrends. Richtig ungewöhnlich ist die Namensgebung auf Bali oder in Island. Vielleicht sogar ein Grund, auszuwandern? Wir haben die spannendsten Namensfakten aus aller Welt zusammengetragen.
#1 In Russland ehrt man seine Herrscher
Die traditionellen Russen geben ihren Kindern oft Namen mit historischem Vorbild. Jungs heißen daher häufig „Alexander“ nach dem berühmten Kaiser von Russland, Alexander I. Das weibliche Pendant dazu ist „Anastasija“, das als Mädchenname ähnlich beliebt ist. In Russland sagt man übrigens nicht einfach „Guten Morgen!“, man nennt den Vornamen inklusive Vatersnamen, der als Höflichkeitsfloskel sehr wichtig ist.
#2 Auf Bali heißt jeder Wayan
Die balinesische Namensgebung folgt einem Prinzip, das für uns nicht leicht zu verstehen ist. Es gibt generell keine Nachnamen und die Kinder werden nach der Reihenfolge ihrer Geburt benannt: der Erstgeborene heißt Wayan (oder als Mädchen Ni Wayan), der Zweitgeborene Madeh oder Negah, der Drittgeborene Nyoman oder Komang, der Viertgeborene Ketut und ab Kind Nr. 5 geht es von vorn los.
#3 In den USA, England und Brasilien bevorzugt man Prominamen
In manchen Ländern ist Gossip so wichtig wie in anderen Ländern der sonntägliche Kirchgang. Als Matthew McConaughey seinen Sohn Levi nannte, hießen plötzlich auch alle anderen Babys in Nord- und Südamerika Levi. Ähnlich verlief es beim Spross von Orlando Blom und Miranda Kerr – jeder Zweite nannte kurz darauf sein Kind Flynn. Du magst den Klang amerikanischer Namen? Hier haben wir weitere hübsche amerikanische Jungen- und Mädchennamen
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#4 Religiöse Namen liegen in Spanien im Trend
Die katholischen Spanier bevorzugen es, ihren Kindern religiöse Namen aus der Bibel zu geben. Der populärste
Jungenname Manuel stammt vom hebräischen „Emmanuel“ und bedeutet „Gott ist mit uns“. Bei den Mädchennamen ist der Name Maria weit verbreitet, der an die Mutter Jesu erinnert und eine griechische Form des hebräischen Namens „Miriam“ ist.
#5 Die Griechen ehren Tradition und Familie
Viele griechische Namen sind sehr alt und stammen bereits aus der Antike. Da die Griechen ihre Familie lieben, bekommen die Kinder meistens die Namen der Großeltern. Gläubige Mütter mit lang ersehntem Kinderwunsch benennen ihr Kind meist nach dem Heiligen in jenem Wallfahrtsort, den sie vor der Schwangerschaft besucht haben. Daher heißen viele Kinder Raphael oder Irini. Hier findest du viele weitere schöne griechische Jungen-
und Mädchennamen
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#6 In den USA darf jeder sein Kind nennen, wie er will
Blue Ivy, Apple, San Diego, Brooklyn oder Summer Rain. In den USA ist alles möglich. Es muss weder am Namen erkennbar sein, um welches Geschlecht es sich handelt, noch muss es diesen Namen geben. Bei uns wäre das undenkbar, zudem darf hier ein Kind nicht wie ein Ort oder ein Gegenstand heißen. Dennoch werden auch bei uns Ausnahmen gemacht und viele unglaubliche Namen zugelassen.
#7 Die Isländer haben keine klassischen Nachnamen
Die Isländer sind ein skurriles Völkchen. Das erkennt man auch an der isländischen Namensgebung: Sie haben keine klassischen Nachnamen, daher ist das Telefonbuch in Island auch nach Vornamen sortiert. Der Nachname leitet sich vom Vornamen des Vaters und seltener auch von der Mutter ab. Heißt der Vater Ragnar, dann heißt der Son Ragnarsson und die Tochter Ragnarsdottir. In einer isländischen Familie haben also alle unterschiedliche Nachnamen.
#8 In Indien heißen Kinder Mondschein oder Ozean
Ein Baby, das Mondschein oder Ozean heißt? In Indien ist das möglich, denn in der indischen Kultur ist die Natur sehr wichtig, was sich auch in der Namensgebung spiegelt. Arnav (Ozean) oder Darsh (Mondschein) sind daher beliebte Namen und ehren sogleich die Natur. Fast alle indischen Namen haben einen solchen Bezug zur Natur.
#9 Persische Namen sind magisch
Im Iran, vormals Persien, haben Namen oftmals eine magische Bedeutung. Der Jungenname „Arpak“ bedeutet zum Beispiel „Zauberspruch“ und der Mädchenname „Mojdeh“ bedeutet „Gute Nachricht“. Den Eltern ist es wichtig, ihrem Kind durch den Namen eine gewisse Botschaft und positive Richtung mit in ihr Leben zu geben. Daher wählt man im Iran persische Namen nicht einfach per Zufall oder nach dem Klang aus.