Klar, Eltern sollten ihre Kinder loben, wenn sie etwas gut machen. Und wenn sie etwas falsch machen, ist es natürlich auch wichtig, sie darauf hinweisen. Darüber sind sich wohl die meisten Eltern einig. Doch hast du dir schon mal Gedanken darüber gemacht, ob du dein Kind auch wirklich auf die richtige Art und Weise lobst und kritisierst? Nein? Dann geht es dir wohl wie den meisten Eltern.
Laut der Psychologin Dr. Carol Dweck hat diese Fähigkeit nämlich einen immensen Einfluss darauf, wie viel Erfolg dein Kind in der Schule und darüber hinaus haben wird. Im Folgenden zeigen wir dir „problematische“ Sätze, die fast alle Eltern zu ihren Kindern sagen. Und wir zeigen dir, wie du diese Sätze laut Dr. Dweck besser formulieren solltest, wenn du die Psyche deines Kinder positiv beeinflussen willst.
Falsch
Ein Satz, der häufig zwischen Lehrern und Schülern fällt. Diese Formulierung ist jedoch demotivierend, denn sie betont das Hier und Jetzt und sagt mit anderen Worten: „So wie du gerade bist, bist du nicht klug genug, um die Klausur zu bestehen.“
Besser:
Diese Formulierung ist motivierender, denn sie bezieht sich nicht auf die Intelligenz des Kindes, sondern macht ihm klar, dass es sich beim Lernen um einen Prozess handelt. Nur weil jemand etwas „noch nicht“ kann, heißt es nicht, dass man es nicht bald erlernen kann.
Falsch
Du findest, dieser Satz klingt nach einem schönen Lob? Dr. Dweck rät: Eltern sollten niemals die Intelligenz oder das Talent ihres Kindes ganz allgemeingültig loben („Du bist so klug“, „Du bist so ein Mathe-Talent!“, etc.). Dies vermittle Kindern die falsche Botschaft.
Besser:
Stattdessen sollten Eltern sich beim Loben auf spezifische Wissensfortschritte oder charakterliches Wachstum ihres Kindes beziehen und ihm klarzumachen, dass es immer noch dazulernen kann.
Falsch
Dieser Rat vermittle den Kindern von vorne herein, dass es unwahrscheinlich ist, dass sie sich verbessern können, da manche Menschen halt einfach schlecht in Mathe sind.
Besser:
Das „noch“ ist hierbei das entscheidende Wort, das dem Kind vermittelt, dass es keinesfalls sinnlos ist, sich kontinuierlich zu bemühen.
Falsch:
Eltern und Lehrer sollten nicht nur Resultate loben, denn die entstehen manchmal unabhängig von der Mühe, die man sich gegeben hat. Einigen Kindern fallen gute Noten fast schon in den Schoß, während andere sich beim Lernen abmühen und trotzdem schlechte Noten schreiben.
Besser:
Es ist wichtig, dass Kinder wissen, dass es sich lohnt kontinuierlich am Ball zu bleiben und dass sie ihr Gehirn wie einen Muskel trainieren können. Entscheidender als eine Schulnote beispielsweise, ist die Mühe, die sich das Kind beim Lernen gegeben hat oder ob sich die Note im Vergleich zum vorherigen Test verbessert hat.
Was hältst du von der Theorie der Psychologin? Glaubst du, dass es einen Unterschied für Kinder macht, wie man Lob und Kritik formuliert? Verrate uns deine Meinung in den Kommentaren auf Facebook.