Wir kennen sie alle: Die Eltern, die am Sonntagnachmittag in die hippen kleinen Cafés einfallen, ihre Kinder um sich herum scheinbar unbeaufsichtigt durchs Lokal streifen lassen und sich mit ihrer Begleitung Latte Macchiato schlürfend über die Ausbeute vom Wochenmarkt austauschen.
Wir verraten dir, woran man die Spezies Hipster-Großstadt-Eltern erkennt, die – wie jede Art von Mutter oder Vater – ihre eigenen Marotten haben. (Aber nimm das bitte nicht zu ernst – Denn jeder soll sein Kind natürlich so erziehen, wie er oder sie es für richtig hält!)
#1 Die Kinder sehen wie kleine Hipster aus
So wie man schon erwachsenen Hipstern ihr Hipstertum an der Kleidung und am Aussehen erkennen kann, trifft das auch auf die Kinder zu – schließlich werden die ja auch von Mami und Papi eingekleidet. Und zwar nicht in ausrangierten Babyklamotten vom Flohmarkt oder Bekannten und Verwandten mit ein bisschen älteren Kindern, sondern in stylischen Ensembles aus überteuerten Boutiquen – alles aus nachhaltigen Materialien versteht sich. Dass es noch nachhaltiger wäre, einfach gebrauchte Kleidung wiederzuverwenden, ist nicht so wichtig, wie die richtige Marke auf den Mini-Jeans…
#2 Die ganze Familie ernährt sich vegan
„Blabla ist doch nur Veganer, weil es so hip ist! Noch so ein komischer neuer Trend halt.“ Na, kommen dir Aussagen wie diese bekannt vor? Es fällt offenbar oft zusammen, dass jemand Hipster ist und sich vegan ernährt. Und das trifft nicht nur auf die Eltern zu, sondern dann häufig auch direkt auf den Sprössling. Wenn das Kind es nicht anders kennt, wird es sicher nichts dagegen haben. Die Frage ist nur, was passiert, wenn im Kindergarten der Spielkamerad einen Kinder-Riegel isst…
#3 ...oder zuckerfrei
Ein weiterer Ernährungstrend unter Hipstern: Einfach mal den Zucker weglassen! Soll ja gesund sein…
#4 ...oder glutenfrei
Während vegane und zuckerfreie Ernährung sicherlich sinnvoll sind und gerne an die nächste Generation als „normal“ weitergegeben werden sollen, ist eine gluten- (oder laktose- oder …)-freie Ernährung eigentlich nur für diejenigen mit einer ebensolchen Unverträglichkeit wirklich notwendig. Alle anderen zahlen einfach anscheinend freiwillig mehr.
#5 Die Kinder heißen…
Natürlich merkt man sein Hipstertum (oder das der Eltern) auch dem Vornamen eines Kindes an – schließlich haben die ihn sich ausgedacht. Und Großstadt-Hipster scheinen einerseits seltsame altertümliche Vornamen zu entstauben und eine neue Generation von Friedas, Karls und Oskars auf die Welt loszulassen, andererseits die Hitlisten der letzten Jahre rauf und runter durchzugehen (Sophie, Emma, Mia, Ben, Paul, Finn). Oder aber sie bedienen sich in den skandinavischen Ländern, sodass man den Spielplatz um die Ecke auch mit dem Bälleparadies im Ikea verwechseln könnte. Dann das Ganze noch als
Doppelname und voilá: Hipster-Kind!
#6 Der Kinderwagen ist das neue Statussymbol
Während manch einer mit strahlenden Augen von seinem BMW und dessen Zündkerzen, Getriebe und PS-Zahl erzählt, können Hipster-Eltern dir die Testbericht-Ergebnisse ihres Kinderwagens runterrattern. Der sieht nämlich nicht nur stylisch aus (Ja, ein sehr wichtiges Kriterium!), sondern kann auch eine Menge. Also… ein Kind transportieren, indem man von einer Seite schiebt?!
#7 Transportiert wird nicht im Auto, sondern…
Neben dem Kinderwagen ist ein weiteres Gefährt für Hipster-Eltern sehr wichtig: Das Lastenfahrrad! Der Römer-Kindersitz, in dem wir früher rumkutschiert wurden, ist schließlich weder außergewöhnlich noch bequem genug für Finn-Sören und Sophie-Emilia.
#8 Das Kind hat sein eigenes Instagram-Profil
Der Star seiner Eltern ist jedes Kind ja eh schon. Doch für Hipster-Eltern scheint das noch nicht zu reichen. Da wird der Nachwuchs dann gerne auch zum alleinigen Inhalt der Social-Media-Profile – oder bekommt gleich mit der Geburt ein eigenes. Übrigens: Ava Foley, die du auf diesem Bild siehst, hat 690.000 Follower…
#9 Rosa und blau? Bitte nicht!
Wie der bevorzugte Kleidungsstil für Hipster-Kids ist, sieht man auf den Instagram-Profilen der Nachwuchs-Influencer dann auch gleich. Cool, stylisch und bitte nicht gegendert! Alles, woran man das Geschlecht des Kindes ausmachen könnte, wird gemieden. Komm also besser nicht auf die Idee, Hipster-Eltern zur Geburt etwas in Rosa oder Blau zu schenken.
#10 Das Kind geht in den Waldkindergarten
Sobald das Kind von Hipster-Eltern etwas größer ist, stellt sich natürlich die Frage, in welchen Kindergarten es gehen soll – wobei – wahrscheinlich steht das schon seit der Schwangerschaft fest. Schließlich gibt es bei beliebten Kita-Konzepten ellenlange Wartelisten.
Naja, wahrscheinlich eher bei allen Kitas… Eine beliebte Wahl scheint für diese Eltern-Spezies allerdings der
Waldkindergarten zu sein. So ein Großstadtkind soll schließlich auch die Natur kennenlernen.
#11 ...oder in einen bilingualen
Gibt es eigentlich einen Grund, warum ein Kind erst in der Schule eine Fremdsprache lernen sollte? Immerhin geht das umso besser und spielerischer, je jünger man ist. Also kommt dann Karl-Gustav, dessen Eltern vielleicht gerade einmal Englisch können (vom „Black Mirror“ auf Netflix Gucken…), in einen Französisch-Deutschen, Spanisch-Deutschen oder – wenn schon, denn schon – Mandarin-Deutschen Kindergarten.
#12 Das Kind hat mehr Freizeitverpflichtungen als du
Ich bin ja froh, wenn ich es in meiner Freizeit schaffe, mich vom Seriengucken aufzuraffen und mit Freunden zu gucken. Kinder von Hipster-Eltern haben hingegen schon im zarten Kleinkindalter eine Menge Verpflichtungen – von der
musikalischen Früherziehung über Baby-Yoga bis hin zum Ballettunterricht oder Bouldern. Fußball ist viel zu schnöde…
#13 Aber bloß kein Plastikspielzeug
Holz, Filz und Baumwolle – das sind die einzigen Materialien, die geeignet sind, wenn du dem Kind von Hipster-Eltern etwas zum Geburtstag schenken möchtest. Kauf bloß keinen bunten Plastikkram, der auch noch Geräusche macht. Back to the Roots!
Bitte nicht zu ernst nehmen
Wie schon eingangs gesagt, solltest du diese Liste natürlich nicht zu ernst nehmen. Ein paar Macken und Vorlieben haben wir wohl alle, im Bezug auf Kindererziehung ebenso wie in anderen Bereichen. Dies hier sind ein paar überspitzte Klischees, die vielleicht zum Teil auf einige Großstadt-Eltern zutreffen, aber an sich ja auch weder schlimm sind, noch ein Zeichen dafür, dass die Eltern irgendetwas falsch machen. Also: Seid einfach ihr selbst, liebe Hipster-Eltern – Ihr macht das richtig klasse!