Vorab möchte ich eines sagen: Es ist ein irres Wunder, ein Kind zu erwarten und ich freue mich wahnsinnig auf dieses Baby. Größtenteils habe ich großes Glück, dass meine Schwangerschaft ohne größere Beschwerden verläuft. Doch es gibt einfach Begleiterscheinungen, die sind so strange und lästig, dass ich mich selbst nicht mehr wiederkenne. Doch nicht nur das: Auch dein Umfeld reagiert auf einmal völlig anders auf dich! Bist du vielleicht auch gerade schwanger und es geht dir ähnlich? Oder du fragst dich einfach nur, was dich als Schwangere erwarten könnte? Dann möchte ich mich hier für alle genervten Schwangeren einmal kollektiv beschweren und denjenigen, die über Schwangere immer die Köpfe schütteln, einmal die Augen öffnen!
#1 Warum habe ich eigentlich schon wieder Hunger?
Dass man für zwei essen muss, wenn man schwanger ist, stellt sich heute als völliger Blödsinn heraus. Diese Aussage gehört zu den ewigen Schwangerschaftsmythen.Aber ich kann bestätigen, dass man gerade am Anfang und auch später im dritten Trimester wieder regelmäßig etwas essen muss, weil sonst der Blutzucker mega schnell im Keller ist. Ich hätte nie gedacht, dass Appetit und Hunger so nerven können. Manchmal überkommen einen auch seltsame Gelüste.
#2 Morgendliche Übelkeit *würg*
Es ist geil: Eigentlich freust du dich vor allem im ersten Trimester total, dass du endlich schwanger bist. Und dann wachst du morgens auf und dir ist total elend, obwohl du eigentlich so happy bist. Zum Glück gehörte ich nicht zu den Frauen, die sich übermäßig übergeben müssen und an sogenannter Hyperemesis gravidarum leiden. Doch ich kenne die tägliche Übelkeit, mit der man in den Tag geschickt wird und die auch nach dem Frühstück noch anhält, sodass dich alles anwidert, was du früher geliebt hast. Nervig!
#3 Ich sehe nicht mehr, was Down Under los ist
Irgendwann ist der Bauch so weit nach vorn gewölbt, dass man nicht mehr sieht, was untenrum so passiert … Das verlangt eine große Kreativität und Biegsamkeit, nicht nur bei der Intimpflege. Endlich ein Geheimnis gelüftet: So müssen sich also Männer mit enormem Bierbauch fühlen!
#4 Wenn es überall juckt
Was mich vor allem im zweiten Trimester rasend machte: Das Jucken der Brüste, im Dekolleté und rund um den Bauch. Die Haut wird gedehnt und es wächst alles. Leider heißt das auch, dass sie wahnsinnig spannt und den ganzen Tag juckt. Man möchte sich auch tagsüber ständig lausen wie ein Affe. Und glaubt mir: Irgendwann ist der Juck-Drang so groß, dass man vergisst, dass andere zusehen.
#5 Hatschi! … und wieder ein Tropfen …
… upsie. Leider bleibt so manche baldige Mami auch nicht von der schwangerschaftsbedingten Inkontinenz verschont. Ich kann ein Lied davon singen! Das Becken bereitet sich langsam auf die Geburt vor und alles wird weicher und lockert sich. Wer gibt mir einen Euro für jeden Tropfen, den ich verliere?
#6 S.O.S Mein Magen spricht zu mir
… und zwar durch unangenehmes Sodbrennen in der Speiseröhre. Vor allem im letzten Trimester kann dich das so richtig wahnsinnig machen, wenn es dich mitten in der Nacht überfällt und vom Schlafen abhält. Meine Rettung waren tagsüber ein Glas Milch und gaaaaanz laaaaangsam zerkaute Mandeln. Vor dem Schlafengehen Gaviscon Dual Gel*, das sich auf den Magenausgang legt und dafür sorgt, dass die Säure dort bleibt, wo sie hingehört.
#7 Das Gehirn ist ein Sieb
Ich frage alle Dinge zehn Mal, bringe vieles durcheinander und bin schnell überfordert. Was zur Hölle ist nur los mit mir? Mein Mann kann ein Lied davon singen … Ich dachte immer, Schwangerschaftsdemenz ist nur ein Märchen. Weit gefehlt … Im Geburtsvorbereitungskurs erzählte eine andere werdende Mama, dass sie einmal sogar ihr Auto nicht wiedergefunden hat und in Tränen ausgebrochen ist. Wahnsinn!
#8 Der Ehering passt nicht mehr!
Ciao schlanke Hand, hello Wurstfinger! Seit einigen Wochen kann ich meinen Ehering nicht mehr tragen, weil ich ihn kaum noch über den Finger bekomme und mich beim Abziehen fast selbst amputiere. Das soll wohl daran liegen, dass sich alle Gefäße weiten und man auch an seltsamen Stellen zunimmt. Aber wieso ausgerechnet am Ringfinger!?!
#9 Schatz, schauen wir noch einen Film? … Schnarch …
Ich liebe Filmabende und nichts ist schöner, als Freitagsabend gemütlich mit dem Liebsten zwei Filme zu schauen. Hah! Zwei Filme oder zwei Serienfolgen? Mittlerweile schlafe ich halb zehn ein und verpasse alles. Ergo ist er genervt, weil ich ihm verbiete, etwa alleine unsere Lieblingsserie weiterzuschauen! Und das Kuriose: Morgens wache ich auch am Wochenender pünktlich 6 Uhr auf. WTF!?
#10 Lieblingsklamotte adé, her mit der Jackenerweiterung und Umstandsjeans
Auch wenn ich den Ausdruck „Umstandsmode“ hasse, leider ist es wirklich genauso: Mode in der Schwangerschaft ist umständlich. Ich achte nicht mehr in erster Linie darauf, was cool aussieht, sondern was nicht drückt und kneift und über den Bauch geht. Ergo muss die alte Lieblingsjeans im Schrank bleiben und ich muss mir überlegen, ob ich mir für drei Monate noch eine neue Jacke kaufe oder eine Erweiterung, für die ich tausend Extra-Reißverschlüsse benötige … Zum Glück gibt es auch coole Umstandshosen*!
#11 Bitte reduziert mich nicht auf meinen Babybauch!
Interessant ist vor allem, wie andere Leute auf dich reagieren, wenn du schwanger bist. Auf einmal fragt dich gefühlt wirklich JEDER, wie es dir geht und wann der Termin noch mal ist. Dabei kann man mit mir auch noch über ganz normale Themen reden, die mich vorher auch interessiert haben. Oder habe ich auf der Stirn einen Mutti-Stempel? Sogar wildfremde Menschen im Aufzug glauben, eine Bemerkung über deine Schwangerschaft machen zu müssen. Dabei laufen in dieser Stadt so viele Schwangere herum, dass man sich wundert, dass das überhaupt noch jemandem auffällt.
#12 Leute: Ich bin schwanger, kein Invalide!
Als Schwangere soll man sich schonen und ab dem letzten Trimester nichts Schweres mehr tragen. So weit, so gut. Manche übertreiben es jedoch damit. Ich kann durchaus noch eine Einkaufstasche nach Hause tragen und ein Fahrrad lenken. Man kann doch nicht neun Monate nur rumsitzen und nichts tun! Warum traut einem keiner zu, dass man das selbst einschätzen kann?
#13 Bleibt nur zu sagen: Kopf hoch, …
… wenn du im achten Monat angekommen bist, so wie ich, dann weißt du, dass du es bald geschafft hast. Egal wie viel schlimmer deine persönlichen Beschwerden waren (und ich weiß von anderen Mamis, dass es noch viel krasser geht …), bald ist es vorbei! Der schwierige Teil liegt noch vor dir und du musst deine Kräfte jetzt bündeln. Alles, was bisher geschah, war pillepalle. Doch das Schönste daran ist: Wenn du deinen kleinen Schatz nach der Geburt eeeeeeeendlich in den Armen hältst, wirst du all das vergessen haben … So versprechen es mir alle Mamis in meinem Freundeskreis und ich vertraue ihnen einfach mal.