Babyphones können Eltern die ersten Monate und Jahre mit dem Baby extrem erleichtern, denn die Verbindung ins Kinderzimmer nimmt ihnen die Sorge, ständig zu überprüfen, ob alles in Ordnung ist. Das können auch schon simple Geräte mit Audio-Übertragung leisten, neue smarte Modelle bieten sogar eine Video-Überwachung. Wir haben fünf Geräte in einer Preisspanne von ca. 60 bis 450 Euro genauer unter die Lupe genommen und zeigen dir, welches Babyphone uns am meisten überzeugt hat.
Wozu braucht man ein Babyphone?
Im Gegensatz zu vielen unnötigen Produkten gehört das Babyphone für viele Eltern ganz klar zur Erstausstattung dazu. Babyphones bestehen unabhängig von der Ausführung fast immer mindestens aus zwei Geräten: einer Sendestation im Kinderzimmer und einem mobilen Empfangsteil für die Eltern. Bei manchen smarten Geräten ersetzt das Smartphone auch das Empfangsteil. Einfache Modelle übertragen meist per Funk alle Geräusche aus dem Kinderzimmer und können so zuverlässig informieren, sobald das Baby schreit. Das verhindert, dass sich sorgende Eltern ständig ins Kinderzimmer kommen, um nach dem Rechten zu sehen und so das Baby womöglich unbeabsichtigt wecken. Zudem erlaubt ein Babyphone auch je nach Reichweite sich in anderen Räumen oder Stockwerken aufzuhalten und während das Kind schläft Dinge zu erledigen oder sich auszuruhen. Da frisch gebackene Eltern so viel Ruhe und freie Minute wie möglich bekommen sollten, ist ein gutes Babyphone daher Gold wert.
Ab wann braucht man ein Babyphone?
Ein Babyphone ist ab dem Moment sinnvoll, ab dem das Baby alleine in seinem Kinderzimmer schläft. Bei vielen Familien, die Co-Sleeping betreiben, das Baby also im Elternbett schläft, ist dies manchmal erst ab 6 Monaten, einem Jahr oder noch später der Fall. In der Regel lässt sich der Zeitpunkt auch schwer planen, da jedes Kind andere Bedürfnisse hat und mehr oder weniger Zeit braucht, um alleine schlafen zu können. Die Anschaffung eines Babyphones ist allerdings schon vor der Geburt sinnvoll, denn auch wenn das Baby erst nach einigen Monaten nachts alleine in seinem Zimmer schläft, kann das Gerät bei kürzeren Schlafeinheiten den ganzen Tag über genutzt werden. Auf diese Weise können Eltern die kostbaren freien Minuten zum Beispiel nutzen, um im Nebenzimmer Wäsche aufzuhängen, zu kochen oder einfach nur kurz alleine zu entspannen. Insbesondere bei smarten Babyphones mit Kamera raten wir dir, das Gerät schon während des letzten Schwangerschaftsdrittels zu besorgen. So kannst du dich mit der Bedienung vertraut machen, das Gerät bei Bedarf schon an der Wand anbringen und vermeidest so Stress nach der Geburt.
Mit einem Babyphone bekommst du ein besseres Gefühl für den Schlaf- und Wachrhythmus deines Kindes. So bringst du ihm nach und nach eine Routine bei:
Welches Babyphone ist das beste?
Bei der Bewertung des besten Babyphones solltest du am besten vorher wissen, welche Funktionen für dich wirklich relevant sind. Gute Geräte mit reiner Audio-Übertragung bekommst du auf jeden Fall für unter 100 Euro, während smarte Babyphones mit entsprechender Video- und Übertragungsqualität ab etwa 200 Euro zu haben sind. Bei hochpreisigen Marken-Geräten kann es sich lohnen, diese nach Verwendung zu verkaufen – sofern sie nicht für weiteren Nachwuchs aufgehoben werden.
Die Stiftung Warentest hat zuletzt 2018 und 2020 Babyphones getestet. Insbesondere auf dem sich schnell weiterentwickelnden Markt der smarten Geräte mit Video-Übertragung hat sich aber inzwischen so viel getan, dass viele der gut bewerteten Babyphones inzwischen veraltet oder vergriffen sind. So war etwa das Babyphone mit der bis dato besten Testnote 1,7 („Gut“) das Philips Avent SCD585, das online nicht mehr verfügbar ist. In unserem Test findest du daher aktuelle Topseller im Vergleich. Unter den smarten Babyphones hat uns das Béaba Zen Premium am meisten überzeugen können, unter den schlichten Geräten die günstige PetTec Cam Feel.
Babyphones mit und ohne Kamera im Vergleich
Ob ein Babyphone mit oder ohne Kamera besser ist, lässt sich nicht klar beurteilen. Manchen Eltern gibt die zusätzliche visuelle Kontrolle noch mehr Sicherheit, während es anderen genügt zu wissen, wann das Baby wach ist und schreit. Beachte aber, dass für eine gute Videoübertragung auch eine stabile WLAN-Verbindung benötigt wird. Ist die Abdeckung in deiner Wohnung oder deinem Haus unzureichend, solltest du in einen WLAN-Repeater investieren und die Verbindung vor dem Einsatz überprüfen. Beachte außerdem, dass es sich bei den Reichweite-Werten meist um Ideal-Werte handelt. Dicke Wände und andere Hindernisse können das Signal stören, daher lohnt sich auch hier ein vorheriger Test. Für die meisten Wohnungen sind unsere getesteten Babyphones jedoch absolut ausreichend.
#1 Béaba Zen Premium
Das Béaba Zen Premium hat uns als günstigstes Modell unter den smarten Babyphones auch am meisten überzeugt. Für 189 Euro bekommst du ein unkompliziertes Gerät, das sowohl mit dem mitgelieferten Empfangsteil inklusive großem Bildschirm oder per Smartphone nutzbar ist. Besonders gefallen hat uns die schwenkbare Kamera, die ferngesteuert werden kann. Das erlaubt es, die Kamera nicht zwingend von vornherein im perfekten Winkel zum Kinderbett aufzustellen und so trotzdem alles immer im Blick zu haben.
Preis: 189 Euro bei Amazon
Vor- und Nachteile im Überblick:
- günstiges smartes Babyphone im Vergleich
- fernsteuerbare 360°-Kamera
- gute Nachtsicht
- Bewegungssensor
- per App mit unbegrenzter Reichweite einsetzbar
- sofort einsatzbereit mit dem Empfangsteil, keine komplizierte Einrichtung notwendig
- Gegensprech-Funktion (Eltern können mit dem Kind kommunizieren)
- Schlaflieder und weißes Rauschen
- Temperatur- und Feuchtigkeitskontrolle
- Einrichtung per App etwas kompliziert
- Übertragung per App klappt nur bei stabilem WLAN
Überzeugt auch im Langzeit-Test
Nach über einem Jahr im Einsatz bin ich immer noch davon überzeugt, dass die Béaba Zen Premium die beste Wahl ist. Das Empfangsteil hat bereits mehrere Stürze überlebt und bietet eine sehr gute Bildqualität – egal, ob bei Tag oder Nacht. Der Geräuschsensor kann zudem zuverlässig von harmlosen Geräuschen wie leisen Wimmern oder Laute, die durch Spielen im Bett entstehen und Weinen unterscheiden. Bei uns kam es nie zu einem Fehlalarm, da sich die Sensibilität je nach Kind einstellen lässt. Der einzige Verbesserungsvorschlag: Gäbe es eine separate Wandhalterung, auf die man die Kamera stecken könnte, wäre die Kamera auch auf Reisen oder bei Verwandten einsetzbar. Da sie aber fest montiert wird, ist die Nutzung auf das Kinderzimmer zu Hause beschränkt.
#2 Owlet Monitor Duo
Das teuerste Babyphone in unserem Test ist sicher nicht etwas für jeden, aber vor allem für die Eltern, die sich eine möglichst umfassende Kontrolle wünschen und Gefallen an smarten Geräten haben. Als einziges Babyphone bietet der Owlet Monitor Duo nicht nur eine glasklare Videoübertragung, sondern auch eine Smart Sock, ein Söckchen, das im Schlaf die Herzfrequenz und Sauerstoffversorgung des Babys misst. So können mit der Zeit Schlaftrends erfasst werden und nicht nur das: Die Smart Sock informiert sofort, wenn Messwerte überschritten werden und das Baby versorgt werden muss. Wer die Investition nicht scheut, bekommt mit dem Owlet Monitor Duo auf jeden Fall ein Premium-Babyphone.
Preis: 449 Euro bei Babymarkt
Vor- und Nachteile im Überblick:
- zusätzliche Erfassung der Herzfrequenz und Sauerstoffversorgung über die Smart Sock
- gute Nachtsicht
- Bewegungssensor
- per App mit unbegrenzter Reichweite einsetzbar
- Gegensprech-Funktion (Eltern können mit dem Kind kommunizieren)
- Temperatur- und Feuchtigkeitskontrolle
- unkomplizierte Einrichtung per App
- langes Kabel
- mitgelieferte Kabelabdeckung für eine sichere Wand-Installation
- hoher Preis
- Übertragung per App klappt nur bei stabilem WLAN
- Kamera ist nicht schwenkbar/fernsteuerbar
- nur mit Smartphone nutzbar, kein zusätzliches Empfangsteil
- keine Schlaflieder oder weißes Rauschen
#3 Philips Avent Connected Baby Monitor
Die Philips Avent-Reihe gehört zu den bekanntesten Babyphones auf dem Markt. Auch mit diesem Gerät bekommst du ein gutes smartes Babyphone mit Video-Übertragung, allerdings ist auch hier die Kamera nicht fernsteuerbar (abgesehen vom digitalen Zoom). Neben der einfacheren Installation und App-Nutzung bekommst du ansonsten die vergleichbaren Funktionen wie mit dem Béaba Zen Premium.
Preis: 299 Euro bei Amazon
Vor- und Nachteile im Überblick:
- gute Nachtsicht
- Bewegungssensor
- per App mit unbegrenzter Reichweite einsetzbar
- unkomplizierte Einrichtung
- Gegensprech-Funktion (Eltern können mit dem Kind kommunizieren)
- Schlaflieder und weißes Rauschen
- Temperatur- und Feuchtigkeitskontrolle
- Kamera ist nicht schwenkbar/fernsteuerbar
- Übertragung per App klappt nur bei stabilem WLAN
Meine Erfahrung mit dem Philips Avent Connected Baby Monitor
Ich selber bin ein großer Fan des Philips Avent Connected Videophones. Insbesondere die lange Reichweite per App macht es gerade auch bei weitläufigen Distanzen sehr komfortabel, sein Baby über die App im Auge zu behalten. So sind Gartenarbeiten oder der Aufenthalt in einem anderen Stockwerk gar kein Problem. Ein weiteres Plus finde ich die Möglichkeit, selbst Aufnahmen zu generieren und dem Kind abzuspielen, sowie die vorhandene Nachtlichtfunktion. Allem in allem sowohl vom Handling als auch von der Funktionalität meine persönliche Empfehlung!
#4 Babymoov Expert Care
Wenn du keine 200 Euro aufwärts für ein Babyphone ausgeben willst und du auf die Video-Übertragung verzichten kannst, können wir dir zum Babymoov Expert Care raten. Das unkomplizierte Babyphone besteht aus einem Empfangs- und einer Sendestation und bekam im Test von Stiftung Warentest 2020 die Testnote 2,4 („Gut“).
Preis: 65 Euro bei Amazon
Vor- und Nachteile im Überblick:
- unkomplizierte Benutzung, sofort einsatzbereit
- dank Batteriebetrieb auch bei Stromausfall nutzbar
- gutes Audiosignal
- besonders geringe Strahlungsbelastung
- Nachtlicht
- keine Videofunktion
- keine Gegensprechfunktion
- kein Temperatursensor
- keine Schlaflieder oder weißes Rauschen
#5 PetTec Cam Feel Sensor
Die in unserem Test günstige Baby-Kamera stammt von PetTec. Das Gerät ist flexibel sowohl zur Überwachung von Haustieren als auch von Babys und Kleinkindern nutzbar. Aufgrund des Bewegungs- und Geräuschsensors wird aus ihr ein vollwertiges Babyphone mit sehr guter Bildqualität. Eine günstige Option, speziell für Eltern, die die Kamera an verschiedenen Orten nutzen wollen.
Preis: 59 Euro bei Amazon
Vor- und Nachteile im Überblick:
- sehr preiswerte Option mit Kamera
- Bewegungssensor
- per App mit unbegrenzter Reichweite einsetzbar
- unkomplizierte Einrichtung
- Backup-Akku bei Stromausfall
- Clip & Standfuß in einem, dadurch flexibel einsatzbereit
- gute Nachtsicht
- mehrere Kameras lassen sich in einer App verbinden
- Übertragung per App klappt nur bei stabilem WLAN
- Kamera nicht schwenkbar/per Fernbedienung steuerbar
Gute Zweit-Kamera
Da mein Favorit, die Béaba Zen, für mein zweites Kind genutzt wird, ich aber auch auf die nächtliche Überwachung meines ersten Kindes nicht verzichten wollte, war ich auf der Suche nach einer günstigen Option mit Kamera. Die PetTec Cam Feel ist in meinen Augen die beste und vor allem günstigste Option, da sie sich flexibel aufstellen oder an Möbel anklemmen lässt und durch den Weitwinkel eine gute Abdeckung bietet. Für Eltern mit zwei Kindern unter zwei Jahren ist dieses Gerät daher eine gute zusätzliche Option, um nicht 400 Euro aufwärts für zwei Geräte ausgeben zu müssen.
Insbesondere für Baby-Spielzeug musst du kein Vermögen ausgeben. An diesen Sachen freuen sich die Kleinen oft viel mehr: