Die erste Zeit mit deinem Baby ist einfach unbeschreiblich. Und doch läuft vieles vielleicht ein wenig anders als geplant. Wenn du stillst, wirst du möglicherweise mit ganz neuen körperlichen Herausforderungen konfrontiert. Dazu zählt auch das Stillrheuma. Wir erklären dir, was es damit auf sich hat und welche Dinge für Linderung sorgen können.
Wie fühlt sich Stillrheuma an?
Seit dein Kleines auf der Welt ist, bemerkst du nach und nach körperliche Beschwerden, die du früher nicht hattest? Das können zum Beispiel Gelenkschmerzen sein. Treten diese während der Stillzeit neu auf, kann es sich um sogenanntes Stillrheuma handeln. Rein medizinisch gesehen gibt es das Krankheitsbild Stillrheuma jedoch nicht. Vielmehr werden unter diesem Begriff die Symptome zusammengefasst, die während der Stillzeit auftreten können.
Welche Symptome deuten auf ein Stillrheuma hin?
Du bist dir nicht sicher, ob du unter Stillrheuma leidest? Folgende Symptome können dafür sprechen:
- Gelenkschmerzen: Vor allem in den Händen und Fingern macht sich ein Stillrheuma bemerkbar.
- Fußschmerzen: Manche Frauen berichten, dass sie aufgrund von Schmerzen in der Ferse zeitweise nicht mehr richtig auftreten können.
- Schmerzen in den Knien: Nicht nur die Gelenke der Hand können während der Stillzeit unangenehm schmerzen, auch die Kniegelenke.
Unser Tipp: Wende dich an deine Hebamme oder deine Gynäkologin, wenn du mit Symptomen wie diesen zu kämpfen hast.
Wie kommt es zum Stillrheuma?
Obwohl viele stillende Frauen von den Gelenkschmerzen betroffen sind, ist immer noch nicht geklärt, woher diese kommen. Einige Ärzte gehen davon aus, dass es sich um eine Autoimmunreaktion handelt, die durch bestimmte Hormone während der Stillzeit ausgelöst wird. Andere Mediziner glauben, dass die stillenden Mütter ein Nährstoffdefizit haben, dass für Schmerzen in Händen, Knien und Co. verantwortlich ist.
Was kann man gegen Stillrheuma tun?
Tatsächlich kannst du ein paar Dinge tun, um den Gelenkschmerzen entgegenzuwirken:
- Entspannung: Gerade in den ersten Wochen bist du als Mutter enorm gefordert. Versuche trotzdem, dir Pausen zu gönnen. Vielleicht kannst du auch mal abpumpen und Papa die Nachtschicht mit Flasche übernehmen lassen?
- Sport: Während der Schwangerschaft und Stillzeit dehnen sich die Bänder, das Bindegewebe wird schwächer. Jetzt können ein paar kleine Übungen pro Tag helfen, deinem Körper auf die Sprünge zu helfen. Dazu zählt auch ein Rückbildungskurs.
- Nährstoffe: Wenn du stillst, nimmt sich dein Baby alle Nährstoffe, die es braucht. Mit dem Ergebnis, dass du möglicherweise einen Mangel hast. Viele Frauen haben mit Kalzium und Magnesium plus Vitamin D gute Erfahrungen gemacht, wenn es um die Linderung ihres Stillrheumas ging. Viele schwören auch auf Pferdebalsam mit Hanf zum Einreiben der schmerzenden Stellen.
Unser Tipp: Ein großes Blutbild kann dir aufzeigen, welche Nährstoffe dir aktuell fehlen.
Wie lange hat man Stillrheuma?
Neben den medizinischen Vermutungen rund um die Entstehung eines Stillrheumas kann dieses auch auf ganz banale Gründe zurückzuführen sein:
- Dein Baby wird sehr oft von dir getragen.
- Du stillst dein Baby meistens im Liegen.
- Das Bett teilst du dir mit deinem Kleinen, sodass du manchmal in unbequemen Positionen schläfst.
Diese Dinge können genauso zu Schmerzen in den Gelenken führen wie ein Nährstoffmangel oder hormonelle Veränderungen. Sollte sich dein Stillrheuma also mit den oben genannten Punkten erklären lassen, hast du gute Chancen, dass sich das Problem mit dem Ende der Stillzeit von selbst löst.
Ob Hormone, das viele Tragen oder ein Nährstoffmangel: Gelenkschmerzen, die Rheuma ähneln, sind für viele Stillmamas eine unangenehme Begleiterscheinung während der einzigartigen Zeit in der Babybubble. Sprich offen über deine Schmerzen und wende dich im Zweifel an einen Mediziner oder deine Hebamme.
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