Die Neugeborenenakne ist eine harmlose Form der Akne, die bereits in den ersten Lebenswochen deines Babys auftreten kann und durch hormonelle Umstellungen nach der Geburt ausgelöst wird. Wir zeigen dir, wie lange sie normalerweise andauert und was du tun kannst, wenn dein Baby unter Neugeborenenakne leidet?
Was ist Neugeborenenakne?
Die Neugeborenenakne (lateinisch: Acne neonatorum), die auch als Baby-Akne oder Säuglingsakne bekannt ist, ist eine harmlose Form der Akne, die bereits in den ersten Lebenswochen auftreten kann. Der Begriff Akne leitet sich von dem griechischen Begriff „akmḗ“ (Spitze, Schärfe, Zenit) ab und bezeichnet eine Erkrankung der Talgdrüsen, die zu Pickeln, Pusteln und Mitessern führt. Etwa 20 Prozent aller Neugeborenen erkranken an einer Neugeborenenakne, wobei Jungen vier Mal häufiger betroffen sind als Mädchen. Die Neugeborenenakne zeigt sich vor allem im Gesicht des Babys und heilt meistens nach etwa drei bis sechs Monaten narbenlos und von selbst wieder ab.
So erkennst du die Neugeborenenakne
Die Neugeborenenakne entwickelt sich meistens in den ersten Lebenswochen des Säuglings, kann in Ausnahmefällen aber auch schon vor der Geburt auftreten. Wenn die Neugeborenenakne sich erst nach der Geburt zeigt, tritt sie häufig im Zusammenhang mit den Wachstumsschüben zwischen dem 10. und 14. Lebenstag sowie zwischen der vierten und sechsten Lebenswoche auf. Die leichte Form der Neugeborenenakne zeigt sich durch geschlossene und nicht entzündliche Mitesser (Komedonen) auf den Wangen – seltener auch auf Stirn und Kinn – des Babys. Bei stärkerer Erkrankung sind zudem offene Mitesser sowie Hautverdickungen und Eiterbläschen vorhanden. Hier kann die Neugeborenenakne sich auch vom Gesicht aus auf weitere Körperteile ausbreiten.
Im Video zeigen wir dir, wie du dein Baby hautschonend anziehst:
Wie kann man Neugeborenenakne behandeln?
Babyhaut ist sehr zart und empfindlich. Daher darf eine Neugeborenenakne auf keinen Fall mit denselben Mitteln wie eine Pubertätsakne behandelt werden, und frei verkäufliche Medikamente und Cremes sollten nie ohne Rücksprache mit dem Kinderarzt oder einem Dermatologen angewandt werden. Auch solltest du die Pickel deines Babys niemals ausdrücken, weil dies die Gefahr für Infektionen deutlich erhöht. Da die Neugeborenenakne im Normalfall nach einiger Zeit von selbst zurückgeht, empfehlen Kinderärzte bei einer schwachen Ausprägung der Akne üblicherweise keine medikamentöse Behandlung.
Nur in besonders schweren Fällen von Neugeborenenakne wird eine medizinische Creme verschrieben oder eine andere Form der Behandlung vorgeschlagen. Um das natürliche Abheilen der Neugeborenenakne zu unterstützen, können Eltern bei der Pflege ihres Babys jedoch einige Hinweise beachten: Beim Baden und Waschen des Neugeborenen sollten keine Shampoos oder Seifen oder nur solche mit milden Inhaltsstoffen verwendet werden, damit die zarte Baby-Haut nicht unnötig gereizt wird. Die von der Neugeborenenakne betroffenen Hautregionen sollten so sanft wie möglich mit einem weichen Tuch oder den Händen getrocknet werden, damit weitere Reizungen oder Infektionen verhindert werden.
Auch beim Waschen der Babykleidung ist im Fall von Neugeborenenakne Vorsicht geboten: Die Kleidungsstücke sollten nur kurz mit milden Reinigungsmitteln gewaschen und anschließend gründlich ausgespült werden.
Sanfte und natürliche Hilfe bei Neugeborenenakne
Grundsätzlich gilt für die Hautpflege bei Kleinkindern und Babys der Leitsatz „Weniger ist mehr“. Auf parfümierte Pflegeprodukte und Pflegemittel mit dem Inhaltsstoff Paraffinum solltest du verzichten. Stattdessen reichen Wasser und eine einfache Calendulasalbe oder auch reines, natives Olivenöl zur Pflege eines Babys völlig aus.
Um die durch Neugeborenenakne beanspruchte Babyhaut zu pflegen, kannst du anstelle von Cremes, Ölen und Lotionen auch eine Kamillenlösung verwenden, die du sanft auf die von Neugeborenenakne betroffenen Hautpartien tupfst. Das beruhigt die Haut und hilft dabei, leichte Entzündungen zu lindern. Auch die Behandlung mit Muttermilch bietet bei Neugeborenenakne eine natürliche und sanfte Alternative zu Produkten mit Pflege- und Duftstoffen.
Die Muttermilch wirkt regenerierend auf die Haut und soll die Entzündung der Mitesser und Pickelchen verhindern. Stillende Mütter von Säuglingen mit Neugeborenenakne sollten darüber hinaus auf eine ausgewogene, vitamin- und mineralstoffreiche Ernährung achten und fetthaltige Produkte vermeiden. Die gesunde Ernährung überträgt sich über die Muttermilch auf den Säugling und unterstützt so die Abheilung der Neugeborenenakne. Auch frische Luft ist förderlich für das Abklingen der Neugeborenenakne. Sie kühlt die Haut und lindert den Juckreiz. Wenn du dir nicht sicher bist, ob dein Baby unter Neugeborenenakne leidet oder du weitere Tipps zur Behandlung der Akne brauchst, solltest du deinen Kinderarzt aufsuchen. Der Arzt kann dir alle Fragen beantworten und deinem Kind bei einer starken Ausbreitung der Neugeborenenakne eine spezielle Salbe verschreiben.
Wie entsteht Neugeborenenakne?
Viele Eltern machen sich Sorgen, bei der Baby-Pflege etwas falsch gemacht zu haben, wenn bei ihrem Kind Neugeborenenakne auftritt. Hier kannst du jedoch beruhigt sein! Die Neugeborenenakne wird nicht durch äußere Einflusse hervorgerufen, sondern beruht in den meisten Fällen auf einer Fehlfunktion der Talgdrüsen durch die Hormonumstellung von Mutter und Kind nach der Geburt. Während der ersten Wachstumsschübe stellt sich der Hormonhaushalt des Babys um, und auch die Verdauung entwickelt sich weiter. Im Darm bilden sich verschiedene wichtige Bakterien, die unter anderem bewirken, dass überschüssige Hormone über die Haut ausgeschieden werden und die Entstehung von Neugeborenenakne so begünstigen. Aber das Baby ist nicht nur der eigenen Hormonumstellung ausgesetzt: Auch die hormonelle Umstellung der Mutter vor und nach der Geburt wird im Mutterleib über die Plazenta und nach der Geburt über die Muttermilch auf das Kind übertragen.
Im letzten Schwangerschaftsdrittel bildet die Mutter vermehrt Hormone, die die Entwicklung von Lunge und Immunsystem des Babys unterstützen. Diese Hormone wirken sich allerdings auch auf die Talgdrüsen des Babys aus und können zu Talgablagerungen und somit zur Neugeborenenakne führen. Auch die Hormonumstellung der Mutter nach der Geburt kann sich über die Muttermilch auf Stillkinder übertragen. Es wird davon ausgegangen, dass kleine Jungen deshalb häufiger an Babyakne erkranken, da ihrem Körper der Umgang mit den weiblichen Hormonen aus Schwangerschaft und Stillzeit schwerer fällt als neugeborenen Mädchen.
Der Kauf von Baby-Spielzeug ist meist gar nicht nötig, denn die Kleinen freuen sich an diesen Dingen oft viel mehr:
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