Die Rückbildungsgymnastik ist nach einer Geburt sehr wichtig. Sie stärkt Deinen Beckenboden und Deine Beckenmuskulatur und hilft Dir dabei, Dich langsam wieder an Bewegungen zu gewöhnen. Die Rückbildung nach dem Kaiserschnitt unterscheidet sich jedoch in einigen Punkten von der herkömmlichen Rückbildungsgymnastik. Daher solltest Du, wenn Du per Kaiserschnitt entbunden hast, einige Dinge beachten.
Um Dein Baby zu gebären, musst Du bei der Geburt Deinen Beckenboden und die Muskulatur entspannen. Im Geburtsvorbereitungskurs wirst Du hierauf optimal vorbereitet. Genauso wichtig wie dieser Kurs vor der Geburt ist nach der Geburt aber auch die Rückbildungsgymnastik. Dabei sollen der Beckenboden und die Beckenbodenmuskulatur, die während der Schwangerschaft stark beansprucht wurden, wieder trainiert werden. Für die Rückbildung nach dem Kaiserschnitt gilt, dass Du hierbei besonders behutsam vorgehen musst, um zu verhindern, dass die Narbe aufgeht oder sogenannte Mikrofissuren, kleine innere Verletzungen, entstehen. Daher solltest Du die Rückbildung nach dem Kaiserschnitt langsam angehen lassen.
Rückbildung nach Kaiserschnitt: Erste Übungen
Die ersten Schritte zur Rückbildung erfolgen bei einer natürlichen Geburt schon kurz nach der Entbindung. Wenn Du auf natürlichem Wege entbunden hast, zeigt Dir die Hebamme oder die Krankenschwester bereits im Krankenhaus einige leichte Übungen, die Du im Wochenbett machen kannst. Wichtig ist, dass Du Dich nicht übernimmst und lieber öfter kurze Übungseinheiten einlegst. Die Rückbildung nach dem Kaiserschnitt unterscheidet sich jedoch gerade in der ersten Zeit wesentlich von der gewöhnlichen Rückbildung. Wenn Du einen Kaiserschnitt hattest, muss sich Dein Körper nämlich zunächst einmal von der Operation erholen. Es ist möglich, dass Du im Wochenbett schon für kleine Bewegungen – etwa wenn Du Dich aufrichten willst – Hilfe benötigst. Da auch die Narbe die Bewegung noch stark einschränkt, solltest Du mit der Rückbildung nach dem Kaiserschnitt erst später beginnen.
Video: 9 Dinge, die dich nach der Geburt erwarten können
Wie in der Schwangerschaft durchläuft der Körper auch nach der Geburt einige Veränderungen. Auf welche neun Dinge Du Dich einstellen solltest, erfährst Du im Video.
Rückbildung nach Kaiserschnitt: Ärztlichen Rat holen
Bevor Du mit der Rückbildung nach dem Kaiserschnitt beginnst, solltest Du Deinen Arzt und Deine Hebamme fragen, ob Dein Körper für die Übungen bereit ist. Wenn der Arzt und die Hebamme Dir grünes Licht gegeben haben, kannst Du schon vor dem Beginn des Rückbildungsgymnastikkurses mit leichten Übungen beginnen, die Dich bereits auf die im Kurs praktizierte Rückbildung nach dem Kaiserschnitt vorbereiten. In jedem Falle solltest Du aber vier bis sechs Wochen komplett auf körperliche Anstrengung – vor allem auf Anstrengung der Bauchmuskulatur – verzichten, damit Deine Narbe in aller Ruhe verheilen kann. Um Mikrofissuren zu vermeiden, empfiehlt es sich, im kompletten ersten halben Jahr nach der Geburt alle Übungen zu vermeiden, die die Bauchmuskeln zu stark beanspruchen.
Nach Kaiserschnitt: Die Rückbildungsgymnastik
Normalerweise starten junge Mütter mit dem Kurs für die Rückbildungsgymnastik zwischen der sechsten und achten Woche nach der Geburt. Die Rückbildung nach dem Kaiserschnitt sollte jedoch erst etwas später beginnen. Wenn Du einen Kaiserschnitt hattest, empfiehlt es sich, zwischen der achten und zwölften Woche zur Rückbildungsgymnastik zu gehen und die Übungen besonders vorsichtig zu machen. Deine Narbe sollte zwar sechs Wochen nach der Geburt verheilt sein, aber Du solltest trotzdem, bevor Du mit dem Kurs beginnst, Rücksprache mit Deinem Arzt oder Deiner Hebamme halten. Sie können Dir am verlässlichsten sagen, wann Dein Körper für die Rückbildung nach dem Kaiserschnitt bereit ist. Die Narbe und einige Bewegungen könnten bei den Übungen schmerzen. Daher ist etwas mehr Rücksicht geboten. Du solltest Dir nicht zu viel zumuten und geduldig sein. Höre immer auf Deinen Körper. Wenn Du merkst, dass Dir eine Übung Schmerzen bereitet, brich sie lieber ab. Bei der Rückbildungsgymnastik geht es nämlich in erster Linie darum, die Muskulatur aufzubauen und nicht darum, den Bauch abzutrainieren. Lass Dir also Zeit und überfordere Dich nicht!
Rückbildung nach Kaiserschnitt: Langfristige Ziele
Die Rückbildung nach dem Kaiserschnitt muss jedoch nicht nur aus der klassischen Rückbildungsgymnastik, die den Beckenboden und die Beckenbodenmuskulatur trainiert, bestehen. Neben der üblichen Rückbildungsgymnastik kannst Du, sofern Dein Arzt nichts dagegen hat, auch leichtes Ausdauertraining machen. Eine hierfür besonders gut geeignete Sportart ist das Schwimmen. Auf alle Sportarten, die mit ruckartigen Bewegungen wie Springen und Heben verbunden sind, solltest Du bei der Rückbildung nach dem Kaiserschnitt aber verzichten. Auf jeden Fall solltest Du Deinem Körper eine Erholungsphase von mindestens vier Monaten gönnen. Ob Du danach auch wieder Sportarten betreiben kannst, die Deinen Körper stärker belasten, klärst Du am besten mit Deinem Arzt ab.
Die Rückbildungsgymnastik dient dazu, den Beckenboden und die Beckenbodenmuskulatur, die während der Schwangerschaft einer starken Belastung ausgesetzt waren, nach der Geburt wieder zu stärken. Die Rückbildung nach einem Kaiserschnitt sollte jedoch etwas später einsetzen als bei einer natürlichen Entbindung. Wenn Du einen Kaiserschnitt hattest, empfiehlt es sich, erst zwischen der achten und zwölften Woche mit einem Rückbildungsgymnastikkurs zu beginnen. Wenn Dein Arzt es Dir erlaubt, kannst Du auch schonendes Ausdauertraining wie Schwimmen betreiben.
Bildquelle: iStock/Cara-Foto, iStock/petrograd99, iStock/monkeybusinessimages