Ganz klar, als Mami möchtest Du Dein Kind in jeder Situation unterstützen und ihm dabei helfen, die große, weite Welt zu erkunden. Laufen lernen gehört zu den wichtigsten Meilensteinen in der Entwicklung Deines Babys. Deshalb ist es auch kein Wunder, dass viele Eltern ihr Kleines bei den ersten Schritten unterstützen möchten und zu einer Lauflernhilfe greifen. Viele Anbieter werben für ihre Lauflernhilfen und versprechen, Deinem Kind damit spielerisch die Fortbewegung zu erleichtern. Dabei hast Du mit Sicherheit auch schon gehört, dass diese Laufwagen nicht nur gefährlich sein können, sondern auch die Entwicklung Deines Kindes bremsen. Was genau ist dran an der Kritik an der Lauflernhilfe?
Wenn Dein Kind die ersten Laufversuche unternimmt, willst Du es natürlich unterstützen und ihm helfen, wo Du nur kannst. Geräte wie Gehfrei, Lauflernhilfe und Babywalker sollen Deinem Kind den nötigen Halt bei den noch unsicheren ersten Gehversuchen geben und ihn auf das selbstständige Laufen vorbereiten. Die Gestelle sind meist schön bunt und beinhalten eine Konsole mit spannenden Spielsachen, sodass Dein Baby sie bestimmt gerne ausprobieren möchte. Experten sind jedoch der Meinung, dass Lauflernhilfen zum einen nicht den Zweck erfüllen, für den sie konstruiert wurden und zum anderen sogar eine große Gefahr für Deinen Liebling darstellen. Statt Dein Baby bei der motorischen Entwicklung zu unterstützen, wird diese gehemmt und Dein Kind kann sich nicht auf natürliche Art und Weise entwickeln. So kann die Nutzung einer Lauflernhilfe zu Muskelverkürzungen, Fußfehlstellungen und Rückenproblemen führen.
Lauflernhilfe birgt Unfallgefahr für Dein Baby
Kinder können mit einem Babywalker Geschwindigkeiten von bis zu zehn Stundenkilometern erreichen und vollständig die Kontrolle über die Lauflernhilfe verlieren. Jedes Jahr werden zahlreiche Unfälle in Zusammenhang mit den Laufgeräten gemeldet, zum Teil sogar mit tödlichem Ausgang. Diese Berichte sorgen dafür, dass viele Eltern und Experten den Lauflernwagen skeptisch gegenüber sind. Da man die Kleinen theoretisch schon in die Lauflernhilfe setzen kann, bevor sie krabbeln, sind sie mit dem Gehfrei mobil, ohne über die geistige Reife zu verfügen, mit dieser Mobilität umzugehen. So können sie über Türschwellen stolpern oder sogar Treppen herunter stürzen. Gerade die älteren Modelle sind darüber hinaus leicht umgekippt und erlaubten es dem Kind nicht, sich selbst aus dem Gerät zu befreien. Auch haben Babys durch die Laufhilfen eine größere Reichweite und erreichen höher liegende Dinge, als ohne das Laufgerät. So kommen sie leicht an Zigaretten, Medikamente oder Schüsseln mit heißer Flüssigkeit, die Eltern nicht weggeräumt haben, weil sie die neue Reichweite des Kindes unterschätzen. Verbrühungen bilden daher nach Stürzen die zweithäufigste Verletzungsfolge im Zusammenhang mit den Babywalkern. Inzwischen werden zahlreiche Forderungen nach einem landesweiten Verbot der Lauflernhilfe laut. In Kanada ist der Verkauf von Babywalker und Co. beispielsweise schon seit 2004 verboten.
Experten raten von einer Lauflernhilfe ab
Natürlich möchtest Du, dass Dein Baby immer schnell Fortschritte in der motorischen Entwicklung macht. Vielleicht fragen Dich befreundete Mütter auch immer wieder, ob Dein Baby denn schon laufen kann. Wenn Du es in eine Lauflernhilfe setzt, kann es sich damit zwar irgendwann fortbewegen, doch mit dem richtigen Laufen, das Dein Kind dadurch eigentlich erlernen sollte, hat das leider nicht viel zu tun. Kinder, die häufig im Babywalker sitzen, lernen insgesamt später laufen als andere. Außerdem verleitet die Lauflernhilfe dazu, sich nur mit den Zehenspitzen abzustoßen, sodass Fußfehlstellungen eine häufige Folge solcher Geräte sind. Auch Schädigungen der Wirbelsäule können durch die Lauflernhilfe auftreten. Babywalker verleiten außerdem dazu, Dein Kind unbeaufsichtigt in dem Gerät sitzen zu lassen. Schon der Name Gehfrei ist irreführend, da Eltern denken könnten, dass sie ihr Kleines in dem Gerät nicht begleiten müssen. Dies sollte jedoch niemals der Fall sein, denn die Verletzungsgefahr ist einfach viel zu groß. Da also nicht nur alle möglichen Verletzungen und körperlichen Schädigungen auftreten können, sondern darüber hinaus nicht einmal der gewünschte Effekt erzielt wird, dass Dein Baby schneller laufen lernt, raten Experten von Lauflernhilfen ab.
Wie kannst Du Dein Kind ohne Lauflernhilfe unterstützen?
Zuerst einmal sollte Dir bewusst sein, dass jedes Kind sich in seinem eigenen Tempo entwickelt. Während einige Kinder bereits vor dem ersten Geburtstag das Laufen lernen, dauert es bei anderen ein wenig länger. Vielleicht können sie dafür schon besser sprechen oder sind feinmotorisch fitter als andere. Hab Geduld und setze Dich und Dein Kleines nicht unter Druck. Gib ihm den Raum und die Möglichkeit, selbst die Welt zu erkunden, indem Du es auf eine weiche Krabbeldecke legst oder setzt. Du wirst sehen, schon bald wird es auch ohne Lauflernhilfe die ersten Krabbel- und später Steh- und Gehversuche unternehmen. Auch wenn es mehr Arbeit erfordert: nimm Dein Kind an die Hand, wenn Du ihm bei seinen Gehversuchen helfen möchtest und mach Dir keine Sorgen, wenn es dabei mal auf den Popo plumpst. Das alles gehört zum natürlichen Prozess des Laufenlernens dazu – ganz im Gegensatz zu einer Lauflernhilfe! Du wirst schon sehen, Dein Baby wird von alleine laufen lernen, wenn es soweit ist.
In Deutschland bieten noch immer viele Hersteller eine Lauflernhilfe an, die verspricht, Deinem Baby beim Laufen lernen zu helfen. Die kleinen Gestelle mit Rollen, in die Du Dein Baby setzen kannst, sind jedoch gefährlich und schränken die natürliche Entwicklung Deines Kindes ein. In Kanada sind Lauflernhilfen daher schon seit geraumer Zeit verboten und auch hierzulande raten Eltern und Experten von den riskanten Lauflernhilfen ab.