Kopfgneis ist eine Entzündung der Haut, die vor allem bei Säuglingen auftritt. Dabei zieht sich eine gelbliche Kruste über die Kopfhaut deines Kindes. Die Hautveränderung ist jedoch harmlos und heilt zumeist ganz von alleine ab. Trotzdem gibt es einige Dinge, auf die du achten solltest, wenn dein Kind betroffen ist und du den Kopfgneis entfernen willst.
Was ist Kopfgneis?
Kopfgneis ist eine vorübergehende Veränderung der Haut, die vor allem bei Babys auftritt. Oft wird der Kopfgneis mit Milchschorf verwechselt. Im Gegensatz zu diesem ist der Kopfgneis jedoch nicht mit einem erhöhten Risiko für Hautallergien verbunden. Die Entzündung ist nicht gefährlich und verschwindet meist nach dem dritten oder vierten Lebensmonat ganz von alleine. Bei der Hautveränderung handelt es sich um eine sogenannte seborrhoische Dermatitis – eine in Verbindung mit einer gesteigerten Aktivität der Talgdrüsen stehende Hautentzündung. Kopfgneis tritt bei drei bis vier Prozent aller Säuglinge auf, meist schon in den ersten Lebenswochen. Allerdings können auch ältere Kinder und Erwachsene Kopfgneis bekommen.
Woran erkennt man Kopfgneis?
Ob dein Kind Kopfgneis hat, kannst du ganz einfach feststellen, da die Hautveränderung gut zu erkennen ist. Wenn dein Kind betroffen ist, treten folgende Symptome auf:
- die Kopfhaut ist mit einer fettigen, festen, gelb-bräunlichen Schuppenkruste – dem sogenannten Gneis – überzogen
- es besteht kein Juckreiz
- dein Kind ist nicht jünger als drei Monate alt
Zu Beginn ist die Kruste noch milchig und gelblich. Später wird sie immer dunkler. Oft wird Kopfgneis mit Milchschorf verwechselt. Zwar handelt es sich auch hierbei um eine Hautentzündung am Kopf, Milchschorf hat jedoch eine andere Ursache als Kopfgneis und kann im Gegensatz zu diesem eine Vorstufe von Neurodermitis sein. Kopfgneis findet sich vor allem am behaarten Kopf, selten auch am Gesicht, in der Leistengegend und in den Achselhöhlen. Milchschorf ist überwiegend an den Wangen, am behaarten Kopf und teilweise auch am ganzen Körper – außer am Windelbereich – zu finden.
Damit sich dein Kleines immer wohl fühlt, solltest du es weder zu warm noch zu kalt anziehen. Im Video zeigen wir dir die wichtigsten Faustregeln:
Wie kommt Kopfgneis zustande?
Die genauen Ursachen von Kopfgneis sind noch nicht vollständig bekannt. Fest steht jedoch, dass eine gesteigerte Aktivität der Talgdrüsen sowie eine entzündliche Reaktion auf einen Hautpilz eine entscheidende Rolle spielen. Auch männliche Geschlechtshormone, die Androgene, haben einen Einfluss auf die Entstehung von Kopfgneis. So verschwindet die Hautveränderung zumeist wieder im Alter von vier Monaten, also in einer Zeit, in der die Konzentration bestimmter männlicher Geschlechtshormone, die während der Schwangerschaft auf das Kind übertragen wurden, wieder sinkt. Generell sind Babys mit fettiger Haus und fettigen Haaren eher von Kopfgneis betroffen.
Ist Kopfgneis gefährlich?
Wenn dein Kind Kopfgneis hat, musst du dir keine Sorgen machen, dass es Schmerzen hat, da die Hautentzündung bei deinem Baby in der Regel keine Beschwerden verursacht. Lediglich bei zehn Prozent der Fälle beschränkt sich der Kopfgneis nicht auf die Kopfhaut. In diesen Fällen kann eine Entzündung mit Schuppung, Rötung und Verkrustung auftreten, die sich auf das Gesicht, die Achselhöhlen, die Leistengegend oder den Windelbereich ausbreiten kann. Die seborrhoische Dermatitis führt in seltenen Fällen zu Folgeinfektionen mit Pilzen oder Bakterien. Hierbei kann dein Kind einen leichten Juckreiz verspüren. Wenn diese Entzündungen sehr stark sind, kann es auch Fieber bekommen. Ausgesprochen selten ist der ganze Körper von einer Rötung und Schuppung betroffen.
Wie kann man Kopfgneis entfernen?
Wenn der Kopfgneis deines Kindes sich auf die Kopfhaut beschränkt und dein Kind keine Beschwerden hat, ist der Kopfgneis nicht behandlungsbedürftig. Wenn du jedoch nicht warten möchtest, bis die seborrhoische Dermatitis von selbst verschwindet, kannst du versuchen, sie mit Hausmitteln zu bekämpfen. Hier eignen sich zum Beispiel Bäder mit Weizenkleie.
Zudem ist es ratsam, die betroffene Kopfregion abends mit Baby- oder Olivenöl einzureiben, um die Schuppen am nächsten Tag ganz vorsichtig ablösen zu können. Hierfür solltest du die Haare deines Kindes mit einem milden Babyshampoo waschen und die aufgeweichte Schuppenschicht mit einem Schwamm oder einer weichen Bürste sachte entfernen. Du solltest jedoch auf keinen Fall ein Antischuppenshampoo benutzen, da dieses die Augen und die Haut deines Babys zusätzlich reizen kann. Auch solltest du die Schuppenschicht nur dann abkratzen, wenn du sie vorher eingeweicht hast. Andernfalls können Narben entstehen. Nachdem du die Schuppen von der Kopfhaut deines Kindes vorsichtig abgelöst hast, kannst du die Partien mit Umschlägen mit körperwarmen Tee bedecken, um Rötungen und Juckreizen vorzubeugen. Wenn du dir nicht ganz sicher bist, ob es sich bei der Hautentzündung deines Kindes um Kopfgneis oder Milchschorf handelt, solltest du vorsichtshalber mit einen Arzt aufsuchen.
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Bildquelle: Unsplash/Helena Lopes