Gerade die Anfangszeit mit deinem Baby besteht vor allem aus einem: Windeln wechseln. Das wird ganz schnell zur Routine. Aber dann entdeckst du auf einmal das: Grüner Stuhlgang beim Baby. Klar, dass dich das verunsichert. Wir haben zusammengefasst, welche Ursachen es für grünen Stuhlgang beim Baby geben kann und was du jetzt am besten machst.
Warum hat mein Baby grünen Stuhlgang?
Keine Angst: Meistens handelt es sich um ein vorübergehendes Phänomen, wenn dein Baby grünen Stuhlgang in der Windel hat. Und in den meisten Fällen ist das kein Grund zur Sorge. Die häufigsten Ursachen für grüne Windeln sind nämlich völlig harmlos:
- Kindspech: Dein Baby hat gerade das Licht der Welt erblickt? Dann ist die erste Windel sicherlich grünlich oder schwarz verfärbt. Man spricht dabei vom sogenannten „Kindspech“. Grund für die Verfärbung ist, dass dein Baby im Bauch noch Fruchtwasser, Schleimhaut und Galle verschluckt hat, bevor die Geburt losging. Es kann einige Tage dauern, bis sich der Stuhlgang deines Babys in Richtung Hellbraun färbt.
- Muttermilch: Dein Baby trinkt viel Vormilch? Das kann den Stuhlgang grün verfärben, weil die Vormilch wässriger und nicht so fettreich wie die Hintermilch ist. Am besten trägst du dir ein, an welcher Brust dein Baby zuletzt getrunken hat – und bietest ihm beim nächsten Stillen die andere an.
- Essen: Dein Kleines bekommt bereits Beikost? Bestimmte Lebensmittel wie etwa Spinat können für grünen Stuhlgang beim Baby sorgen. Übrigens: Dasselbe gilt auch für uns Erwachsene!
Übrigens: Auch manche Medikamente können zu grünem Stuhlgang führen – zum Beispiel Eisenpräparate oder Antibiotika. Manche Kinder reagieren auch auf eine Impfung mit verändertem Stuhlgang.
Grüner Stuhlgang und Fläschchen: Gibt es da einen Zusammenhang?
Tatsächlich kann auch das Fläschchen für eine grüne Windel sorgen. Bei Babys, die HA-Nahrung bekommen, ist das oft der Fall. Dein Baby bekommt Folgemilch und hat dauerhaft grünen Stuhlgang? Dann kann eine Kuhmilchunverträglichkeit dahinter stecken. Das kann unter anderem auch zu Bauchkrämpfen bei deinem Baby führen und ist gar nicht so selten. Am besten lässt du das mal ärztlich abklären.
Übrigens: Auch deine Hebamme ist eine gute Ansprechpartnerin, wenn du Fragen oder Sorgen rund um dein Baby hast.
Was kann die Farbe des Stuhlgangs beim Baby beeinflussen?
Wenn dein Baby schon Brei oder feste Nahrung zu sich nimmt, können auch bestimmte Lebensmittel den Stuhl grün färben. Das sind vor allem solche, die viel Chlorophyll enthalten – neben Spinat zum Beispiel auch:
- Brokkoli
- Petersilie
- Rucola
- Erbsen
- Pistazien
- Grünkohl
- Blattsalat
- Schnittlauch
Übrigens: Je länger du das Gemüse kochst, umso weniger färbt es.
Welche Krankheiten können hinter grünem Stuhlgang beim Baby stehen?
Generell gibt es einige Krankheiten, die mit einer Verfärbung des Stuhlgangs einhergehen. Meistens ist das jedoch eher bei Erwachsenen der Fall. Solltest du bei dir selbst grünen Stuhlgang bemerken, der sich nicht durch die anderen Punkte erklären lässt, könnten folgende Krankheiten dahinter stecken:
- Magen-Darm-Erkrankungen
- Salmonellen
- Parasiten im Dünndarm
- Probleme mit der Galle
Sprich in diesem Fall am besten deinen Arzt darauf an. Solltest du eine dieser Krankheiten bei deinem Baby vermuten, melde dich bei deinem Kinderarzt.
Farbiger Stuhlgang: Wann sollte ich mit meinem Baby zum Arzt?
Wie du jetzt weißt, hat grüner Stuhlgang beim Baby oft harmlose und erklärbare Gründe. Erst wenn die Verfärbung mehrere Tage anhält oder andere Begleiterscheinungen wie etwa Fieber auftreten, solltest du lieber zum Kinderarzt gehen. Denn auch eine Infektion kann Grund für grüne Windeln sein. Eine Stuhlprobe hilft in diesem Fall, den Übeltäter zu identifizieren.
Grüner Stuhlgang beim Baby ist kein seltenes Phänomen – und gibt sich meistens von ganz alleine wieder. Trotzdem solltest du die Windeln im Blick behalten und im Zweifelsfall lieber einmal mehr zum Kinderarzt gehen.
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