Auch wenn Frühchen schon ab der 24. SSW als „lebensfähig“ eingestuft werden, ist eine Frühgeburt in 26. SSW noch immer nicht ungefährlich für das Baby. Zwar ist es sehr wahrscheinlich, dass das Kind die deutlich verfrühte Entbindung überlebt. Dennoch ist die Gefahr einer bleibenden Schädigung des Babys in dieser Schwangerschaftswoche noch relativ hoch.
In der 26. SSW ist das Baby bei einer normalen Entwicklung etwa 800 bis 900 Gramm schwer und misst circa 34 Zentimeter. Gerade bei einer Frühgeburt in 26. SSW können die Werte jedoch stark von diesem Normwert abweichen, da gerade Kinder, die zu früh auf die Welt kommen, im Mutterleib unter Mangelversorgungen zu leiden hatten. Die Lunge entwickelt sich immer weiter – auch wenn das Frühchen erst ab dem 8. Monat in der Lage ist, sie selbstständig zu benutzen. Zudem haben sich die Nervenbahnen der Augen nun mit der Großhirnrinde verbunden. Daher sind die Babys bereits in der Lage, Formen und Farben zu erkennen. Aus diesem Grund fangen sie nun auch an, die Augen zu öffnen und zu blinzeln. Die Augen sind bei einer Frühgeburt in 26. SSW meist aber noch blau-grau. Erst später lagern sich die Pigmente, die für die Augenfarbe verantwortlich sind, in der Regenbogenhaut ab. Babys sind in der 26. Schwangerschaftswoche zudem in der Lage, auf Licht und laute Geräusche zu reagieren. Daher beginnen sie bei einer gesunden Entwicklung im Mutterleib in dieser Phase damit, mit der Mutter zu interagieren. So kann es vorkommen, dass ein noch ungeborenes Baby seine Mutter nun tritt, wenn sie eine Hand auf ihren Bauch legt. Zudem werden viele Babys gerade dann besonders aktiv, wenn es morgens hell wird.
Eine Frühgeburt in der 26. SSW birgt noch hohe Risiken
Die Überlebenschancen bei einer Frühgeburt in der 26. Schwangerschaftswoche stehen recht gut. So überleben zu diesem Zeitpunkt etwa 85 Prozent der Frühchen ihre verfrühte Entbindung. Allerdings ist das Risiko von Folgeschäden und schweren Behinderungen mit circa 40 Prozent noch recht hoch. Schließlich sind viele Organe bei einer Frühgeburt in 26. SSW noch nicht voll ausgebildet und auch das Immunsystem kann das Kind noch nicht vor allen Infektionen schützen. Daher versuchen Ärzte, eine Frühgeburt in 26. SSW noch hinauszuzögern, sofern dies möglich ist. Schließlich bietet jeder Tag im Mutterleib dem Baby die Chance zur weiteren Entwicklung. Ist eine Frühgeburt in der 26. Schwangerschaftswoche nicht mehr zu verhindern, muss das Frühchen in jedem Fall intubiert werden, da die Lungen noch nicht eigenständig arbeiten können. Im Inkubator wird es zudem vor schädlichen Einflüssen der Außenwelt geschützt.
Sofern dies noch möglich ist, sollte eine Frühgeburt in 26. SSW noch hinausgezögert werden, da die Gefahr von Komplikationen und Folgeschäden in dieser Phase noch recht hoch ist. Gerade da die Frühchen nun schon eine gute Überlebenschance besitzen, lohnt sich der oftmals noch harte Kampf um die kleinen Wesen ganz besonders.