Muttermilch ist das Beste für dein Baby – da sind sich Ärzte und Hebammen einig. Aber auch, wenn du nicht Stillen kannst oder willst, braucht dein Baby Flüssigkeit. Diese bekommt es über die Flasche. In der sogenannten „PRE-Nahrung“ steckt mittlerweile alles, was dein Kleines benötigt, um sich zu entwickeln. Irgendwann kommt der Zeitpunkt, ab dem du deinem Baby auch Wasser zum Trinken anbieten kannst. Wir erklären dir, wann das ist und was du dabei beachten solltest.
Warum kann das Trinken von Wasser für Säuglinge gefährlich sein?
Die Nieren deines Babys sind bei der Geburt noch nicht vollständig ausgebildet. Gibst du ihm – außer Muttermilch und Fläschchennahrung – andere Flüssigkeiten, wie Wasser oder Tee, wird der Wasser-und Mineral-Haushalt deines Babys gestört. Das hat zur Folge, dass sich das Wasser im Körper sammelt. Im schlimmsten Fall kann diese „Wasservergiftung“ zum Tod führen.
Säuglinge, die eine Wasservergiftung haben, wirken aufgedunsen und apathisch. Dann zeigen sich Symptome wie Zittern bis hin zu Krampfanfällen. In vielen Fällen fällt auch die Körpertemperatur unter 36 Grad.
Wichtiger Hinweis: Du solltest auch bei der Zubereitung von Fläschchen (PRE-Nahrung) genau auf die Dosierung achten! Muttermilch darf ebenfalls nicht verdünnt werden.
Ab wann darf mein Baby Wasser trinken?
Generell gilt: Sobald du mit der Beikost für dein Baby begonnen hast, kannst du ihm auch etwas Wasser anbieten. Für den Beikost-Start gibt es keine feste Regel. Viele Kinderärzte empfehlen, ab dem vierten Lebensmonat zu beginnen. Hebammen hingegen raten meist, bis zum sechsten Lebensmonat damit zu warten.
Unser Tipp: Sprich am besten mit deinem Kinderarzt oder deiner Hebamme, bevor du damit beginnst, deinem Baby Wasser zu geben.
Wie viel Wasser darf mein Baby am Tag trinken?
Falls dein Baby noch voll gestillt wird, musst du kein zusätzliches Wasser anbieten. Ihr seid schon bei der Beikost? Dann biete deinem Kleinen einfach bei jeder Mahlzeit Wasser an – gerne auch mal zwischendurch. Folgende Angaben dienen zu deiner Orientierung:
- Die Empfehlungen für die Menge an Wasser, die Babys bis zum zwölften Lebensmonat trinken sollten, liegt bei etwa 200 Milliliter pro Tag.
- Der Übergang zur festen Nahrung ist geschafft? Dann liegt der Richtwert für die empfohlene Wassermenge bei 700 Milliliter pro Tag.
Mach dir keine Sorgen, wenn dein Baby am Anfang nur wenig Wasser trinken möchte. Das ist ganz normal. In der Regel wird dein Kleines mit der Zeit selbst mehr davon verlangen.
Muss ich das Wasser für mein Baby abkochen?
Im Allgemeinen ist das Trinken von deutschem Leitungswasser ungefährlich. Trinkst du selbst das Wasser aus dem Hahn und hast damit keine Probleme, kannst du dieses auch deinem Baby anbieten. Lasse das Wasser aber immer so lange ablaufen, bis kaltes Wasser aus der Leitung fließt. Auf Wasser aus Bleileitungen solltest du ganz verzichten. Wenn du unsicher bist, kannst du aber auch spezielles Babywasser kaufen oder das Leitungswasser abkochen. Achte dann aber unbedingt auf die Temperatur, bevor du deinem Kleinen das Wasser anbietest!
Wie lernt mein Baby, Wasser zu trinken?
Viele Mamas füllen einfach ein Fläschchen mit Wasser. Besser ist es aber, wenn du einen speziellen Trinklernbecher kaufst, mit dem du gleich das selbstständige Trinken förderst. Auch ein normaler Becher kann ausreichen, wenn du dein Kleines noch beim Wassertrinken unterstützen willst.
Tipp: Fülle den Becher am Anfang bis zum Rand mit Wasser, damit die Oberlippe deine Kindes gleich befeuchtet wird – und schon wird es ganz automatisch den Mund öffnen.
Muss mein Baby im Sommer mehr Wasser trinken als sonst?
Auch Babys schwitzen. Besonders bei hohen Temperaturen benötigt der Körper mehr Flüssigkeit. Deshalb ist es wichtig, dass dein Baby im Sommer ausreichend trinkt. Noch voll gestillte Babys verlangen meist von selbst nach häufigerem Anlegen. Flaschenkinder sollten über den Tag verteilt mehrere kleine Mengen angeboten bekommen, sie nehmen dann daraus die Flüssigkeit auf. Solltest du schon feste Nahrung füttern, biete deinem Baby immer mal wieder einen Schluck Wasser an.
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