Alle werdenden Eltern werden schon in der Schwangerschaft darauf vorbereitet, dass es mit den erholsamen Nächten schon bald vorbei sein wird. Neugeborene haben noch keinen regelmäßigen Schlafrhythmus und müssen häufig aufwachen, um gestillt und gewickelt zu werden. Doch ab wann schlafen Babys durch und ist dies für die Kleinen überhaupt förderlich? Wir zeigen dir, was eine Schlafexpertin rät und welche Tricks und Produkte beim Durchschlafen helfen.
Ab wann schlafen Babys durch?
Erwachsene können locker 8 Stunden durchschlafen, ohne ein einziges mal aufzuwachen. Bis sich Kinder dahin entwickeln, dauert es eine ganze Weile. In den ersten 3 Monaten eines Neugeborenen kann von Durchschlafen noch keine Rede sein. Zwar schlafen die ganz Kleinen im Schnitt 16 bis 18 Stunden am Tag, aber meist nur 3 bis 4 Stunden am Stück. Erst nach etwa 6 Monaten stellt sich langsam ein Schlafrhythmus ein, der sich an den Tag-und-Nacht-Rhythmus orientiert. Aber auch in diesem jungen Alter können Babys noch nicht wie Erwachsene 8 Stunden am Stück schlafen.
Frühestens solltest du ab dem ersten Lebensjahr davon ausgehen, dass dein Kind 6 bis 8 Stunden durschlafen kann. Bis zu einem Alter von 3 Jahren ist es aber auch in dieser wichtigen Entwicklungsphase völlig normal, dass Kinder nachts aufwachen, zu den Eltern ins Bett, etwas trinken oder auf die Toilette wollen. Beachtet man zudem, dass Babys und Kleinkinder meist schon recht früh, etwa zwischen 18 und 20 Uhr ins Bett gebracht werden, müssen Eltern in den ersten Monaten also noch lange damit rechnen, spätestens zwischen 0 und 3 Uhr geweckt zu werden.
Sollte man Babys durchschlafen lassen?
Die Vorstellung, das Baby ins Bett zu bringen und gemeinsam nach einer erholsamen Nacht aufzuwachen, ist leider ziemlich unrealistisch und auch nicht erstrebenswert. Auf keinen Fall sollten Babys in den ersten 4 Monaten länger als 4 Stunden durchschlafen. Hebammen empfehlen, Babys in dieser Zeit ca. alle 3 Stunden zu stillen. Meist müssen die Kleinen zusätzlich gewickelt werden. Babys, die nicht von selbst wach werden, müssen daher leider geweckt werden, damit sie es schaffen, durch regelmäßiges Stillen oder Fläschchen Geben an Gewicht zuzulegen.
Eltern sollten außerdem auch nach den ersten 4 bis 6 Monaten ihre Erwartungen herunterschrauben und nicht ungeduldig werden. Dass ein Baby so schnell noch nicht durchschlafen kann, ist völlig natürlich. Wie die Schlafberaterin Sibylle Lüpold im Eltern-Blog kleinstadt.ch erklärt:
Die Idee des Durchschlafens ist relativ jung. Der menschliche Schlaf ist fragmentiert. Der Jäger und Sammler hat nicht einfach acht Stunden am Stück geschlafen, das wäre viel zu gefährlich gewesen. Erst mit der Industrialisierung und der Leistungsgesellschaft kam dieser Druck, in der Nacht am Stück schlafen zu müssen, um am Morgen wieder leistungsfähig zu sein.
Sibylle Lüpold auf kleinstadt.ch
Welche Nachteile hat Durchschlafen für Babys?
Der Expertin zufolge sollten Eltern außerdem beachten, dass die zahlreichen neuen Eindrücke, wie etwa der Wechsel vom elterlichen in das eigene Kinderbett, die Kita-Eingewöhnung oder andere Veränderungen verarbeitet werden müssen – nicht gerade die beste Ausgangslage, um sich an einen festen Schlafrhythmus zu gewöhnen. Zudem habe das mehrfache Aufwachen in der Nacht durchaus auch Vorteile: Wenn die Mutter stillt, werde durch die regelmäßigen nächtlichen Mahlzeiten der Milchfluss angeregt. Außerdem verhindere es den plötzlichen Kindstod, da sich das Baby vor den riskanten Tiefschlafphasen selbst schützt.
Wie bringe ich mein Baby zum Durchschlafen?
Mit viel Einfühlungsvermögen und Geduld kannst du nach 6 Monaten versuchen, deinem Baby langsam einen regelmäßigeren Rhythmus anzutrainieren. Zwar wird es nicht von heute auf morgen durschlafen, du kannst die langsame Entwicklung dahin aber fördern:
- Routinen: Feste Routinen am Tag und am Abend geben Kindern Sicherheit und damit die Basis, um ruhiger einzuschlafen. Hier bekommst du noch mehr Tipps, wie du dein Baby schlafen legst.
- Fester Schlafplatz: Wechsle nicht zwischen Babybett und Elternbett, um das Kind an seinen Schlafplatz zu gewöhnen.
- Im Bett nicht spielen: Genauso wie Erwachsene im Bett nicht Fernsehen oder am PC arbeiten sollten, sollten Babys ihr Bettchen nur als Ort zum Schlafen kennenlernen.
- 4 Stunden vor dem nächtlichen Schlaf nicht schlafen: Babys müssen auch tagsüber schlafen. Zwischen Tages- und Nachtschlaf sollten jedoch mindestens 4 Stunden liegen.
- In Ruhe stillen oder füttern: Betreibe möglichst wenig Aufwand, um dein Baby zu stillen oder zu füttern, wenn es nachts aufwacht. Halte Lichtquellen gedämpft und lenke es nicht mit Spielen und Geräuschen ab.
- Milchmahlzeit vor dem Nachtschlaf: Satte Babys können besser länger durchschlafen.
- Baby müde, aber wach ins Bett legen: So lernt das Baby bewusst auch von selbst einzuschlafen.
All diese Tipps können, aber müssen nicht unbedingt helfen. Die Erfahrung mit Geschwisterkindern zeigt, dass Schlafbedürfnisse individuell unterschiedlich sind. Zudem haben es Schreibabys schwerer, schnell Schlafroutinen zu entwickeln. Sprich in diesem Fall am besten mit einer Hebamme oder deinem Kinderarzt oder deiner Kinderärztin.
Es gibt verschieden Methoden, um den Schlafrhythmus von Babys zu trainieren:
Die besten Baby-Produkte zum Durchschlafen
Auch wenn dein Baby unter einem Jahr noch nicht durchschlafen wird, hilft es, schon früh für eine möglichst angenehme Schlafumgebung zu sorgen. Während Erwachsene sich gute Bettwäsche gönnen sollten, benötigen Babys einen guten Schlafsack. Dieser sollte wärmen, aber dennoch atmungsaktiv sein und eine gewissen Bewegungsfreiheit erlauben. Mit dem Bestseller-Schlafsack von HALO aus den USA machst du auf jeden Fall nichts falsch. Dank Reißverschluss-Öffnung kannst du dein Baby auch nachts schnell wickeln und sorgst so für möglichst kurze Schlafunterbrechungen. Die ärmellose Konstruktion verhindert außerdem ein Überhitzen. Den Schlafsack bekommst du in drei Größen für Babys zwischen o und 36 Monaten:
Zusätzlich sollten Kindern Hilfen bereitgestellt werden, die sie eigenständig nutzen können, um sich zu beruhigen. Das können Schnuller, aber auch Kuscheltiere sein. Besonders gut funktionieren Plüschtiere, die zusätzlich beruhigende Geräusche von sich geben können. Der SNOO Bear reagiert sogar auf das Weinen von Babys mit weißem Rauschen – ziemlich genial! Den SNOO Bear bekommst du bei happiest baby für 54,95 Euro:
Neben beruhigenden Geräuschen wirken auch schaukelnde Bewegungen beruhigend auf Babys. Diese Erfahrung machen viele Eltern, deren Kinder im Auto oder im Kinderwagen viel besser schlafen als im eigenen Bett. Daher können auch Babybetten mit automatischer Wiegefunktion ein wahrer Segen sein. Der SNOO Sleeper reagiert ebenfalls auf das Weinen des Babys mit sanften Bewegungen. Auf diese Weise gewöhnen sich die Kleinen schneller an ihr eigenes Bett als Ort, wo sie sich geborgen fühlen können. Wenn das Baby dem Babybett entwachsen ist, wird es sich so auch schneller auf sein Kinderbett im eigenen Zimmer umstellen können. Zusätzlich kannst du mit der zugehörigen App die Schlafgewohnheiten deines Babys einsehen und so langfristig auf seine Bedürfnisse eingehen. Den SNOO Sleeper bekommst du für 1.295 Euro bei happiest baby:
Das erste Kind ist für jede Mutter ein harter Lernprozess. Diesen können wir dir nicht ganz abnehmen, aber mit diesen Tipps kann dein neues Leben etwas einfacher werden:
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