Du leidest an schmerzenden, wunden Brustwarzen? Viele Mütter haben zu Beginn der Stillzeit mit diesem Problem zu kämpfen. Damit du wegen deiner Beschwerden nicht vorzeitig abstillen musst, haben wir 10 Tipps für dich, die gegen wunde Brustwarzen beim Stillen akut und nachhaltig helfen.
- 1.Wunde Brustwarzen beim Stillen sind keine Seltenheit
- 2.Wie kommt es zu wunden Brustwarzen beim Stillen?
- 3.Was hilft gegen wunde Brustwarzen beim Stillen?
- 3.1.#1 Brustwarzen mit Wundspray reinigen
- 3.2.#2 Wunde Brustwarzen mit Lanolin pflegen
- 3.3.#3 Stillpositionen wechseln
- 3.4.#4 Stillhäufigkeit steigern
- 3.5.#5 Brustwarzen abwechseln
- 3.6.#6 Hochwertige Still-BHs und Stilleinlagen
- 3.7.#7 Milchspendereflex vor dem Anlegen auslösen
- 3.8.#8 Stillpause einlegen und abpumpen
- 3.9.#9 Mundhaltung korrigieren
- 3.10.#10 Stillen rechtzeitig beenden
Wunde Brustwarzen beim Stillen sind keine Seltenheit
Laut einer Umfrage des Bundesamtes für Risikobewertung klagen bis zu 96 Prozent der Frauen zu Beginn der Stillzeit über eine erhöhte Empfindlichkeit oder sogar Schmerzen im Bereich der Brustwarzen. Lass dich also von Bildern von glücklich lächelnden Müttern beim Stillen nicht verunsichern. Tatsächlich sind schmerzende Nippel beim Stillen kein Anzeichen dafür, dass bei dir etwas nicht stimmt. Es ist aber wichtig, frühzeitig entgegenzuwirken, um zu vermeiden, dass deine Brustwarzen sich entzünden oder bluten.
Um entspannt in der Öffentlichkeit stillen zu können, solltest du diese Tipps kennen:
Wie kommt es zu wunden Brustwarzen beim Stillen?
In den meisten Fällen leidet eine stillende Mutter unter wunden Brustwarzen, weil das Baby nicht ideal an die Brust angelegt wird. Bereits beim ersten Schmerzempfinden solltest du dein Kind daher sofort wieder von der Brust nehmen und es erneut anlegen, sodass es gar nicht erst zu wunden Brustwarzen kommen kann. Mögliche Ursachen für schmerzende Brüste beim Stillen sind:
- ungenügendes Erfassen der mütterlichen Brust
- ungünstige Stillhaltung der Mutter
- ungünstige Position des Babys
- falsche Saugtechnik des Kindes
- Infektion der Brustwarzen (Mastitis)
- Besonderheiten im Mund des Kindes, z.B. ein zu kurzes Zungenbändchen
Häufig sind es auch mehrere Ursachen, die die Schmerzen begünstigen. Weil frischgebackene Mütter in der Wochenbett-Zeit oft die Kraft fehlt, auf Ursachenforschung zu gehen, ist in dieser Zeit eine Nachsorgehebamme Gold wert. Im direkten Kontakt kann dir eine solche Expertin am besten zeigen, die du deine Stillposition korrigieren kannst. Hast du keine Nachsorgehebamme in deinem Ort finden können, kannst du auch deine Frauenärztin oder deinen Frauenarzt oder ein Mutter-Kind-Zentrum aufsuchen. Für eine angenehme Stillposition sorgen auch Stillkissen: Diese können wir empfehlen.
Was hilft gegen wunde Brustwarzen beim Stillen?
Damit das Stillen für dich und dein Baby eine angenehme Erfahrung bleibt, können dir diese Tipps gegen wunde Brustwarzen helfen.
#1 Brustwarzen mit Wundspray reinigen
Wasche deine Brüste ein- bis zweimal täglich mit warmem Wasser und einer milden, pH-neutralen Seife. Spüle anschließend deine Brustwarzen mit physiologischer Kochsalzlösung (0,9%), um die Bildung eines gefährlichen Biofilms zu vermeiden. In diesem können sich ansonsten Krankheitserreger vermehren und die Wundheilung behindern. Die Lösung kannst du online zum Aufsprühen kaufen und anschließend vorsichtig mit einem Wattepad abtupfen.
#2 Wunde Brustwarzen mit Lanolin pflegen
Wunde Brustwarzen sollten zusätzlich gepflegt werden – insbesondere dann, wenn sie trocken und rissig werden. Bewährt hat sich hier der natürliche Wirkstoff Lanolin, reines Wollfett, das im Gegensatz zu anderen Salben mit Zusatzstoffen vor dem Stillen nicht abgewaschen werden muss. Gib nach der oben beschriebenen Reinigung eine kleine Menge auf beide Brustwarzen und massiere das Lanolin ein.
#3 Stillpositionen wechseln
Lege dein Kind in wechselnden Stillpositionen an, damit die Hauptbelastung der Brustwarzen beim Stillen variiert. Gibt es eine Position, in der du schmerzfrei stillen kannst? Dann leg dein Baby ruhig für eine Weile überwiegend in dieser Position an, um wunde Brustwarzen zu vermeiden. Um unterschiedliche Positionen auszuprobieren, hilft es auch, ein variables Stillkissen zu verwenden und deine Sitz- und Liegehaltungen zu ändern.
#4 Stillhäufigkeit steigern
Warte mit dem Anlegen nicht, bis dein Baby superhungrig auf deine Muttermilch ist. Solltest du dann nämlich mehrere Anläufe zum richtigen Anlegen brauchen, ist dein Knirps möglicherweise besonders ungeduldig und wenig zimperlich im Umgang mit deiner Brust. Auf diese Weise kann sich ein Teufelskreis entwickeln, sodass du dein Baby immer seltener anlegen willst und es dir beim Saugen immer mehr wehtut. Du kannst unterstützend auch Stillhütchen wie die von nip verwenden, um deine Brüste etwas zu schonen. Aber Achtung: Du solltest dich auch nicht quälen, wenn die Schmerzen zu schlimm werden!
#5 Brustwarzen abwechseln
Lege dein Baby am besten zuerst an deine weniger schmerzende Brust an. Bestenfalls ist dein Kind dann etwas entspannter und macht besser mit, wenn du es an die wundere Brustwarze anlegst.
#6 Hochwertige Still-BHs und Stilleinlagen
Trage luftdurchlässige Kleidung und verzichte Zuhause auf einen BH. So werden Stauungswärme und Druck auf deine Brustwarzen vermieden. Unterwegs solltest du einen bequemen Still-BH aus einem angenehmen Stoff sowie weiche Stilleinlagen tragen. Wir können dir den wirklich sehr komfortablen nahtlosen Still-BH THE BRAMBOO von TONI CORE empfehlen, der dank Polsterung und Bambus-Viskose nicht an deinen wunden Brustwarzen reibt. Passend dazu findest du hier auch die ebenso bequeme Schwangerschaftsleggings. Zusätzlich vermeiden die superweichen Stilleinlagen NUK High Performance Reibung, indem sie mit Klebestreifen im BH befestigt werden. Hast du mit anderen Stilleinlagen schlechte Erfahrungen gemacht, solltest du diese ausprobieren:
Wer beim Stillen keine Einwegprodukte verwenden möchte, kann stattdessen auch einen absorbierenden Still-BH tragen. Diese geniale nachhaltige Alternative funktioniert ähnlich wie ein Perioden-Slip, indem ein Auslaufschutz bereits integriert ist und Stilleinlagen somit überflüssig werden. Der fair hergestellte Still-BH von branayama besteht aus gewaltfreier Seide und super weichem Mikromodal – Stoffe, die deine Brustwarzen zum einen nicht reizen, zum anderen auch angenehm kühlen und bakterielle Entzündungen vermeiden. Noch dazu sieht dieser Still-BH richtig stylish aus. Du bekommst ihn für 79 Euro direkt bei Branayama oder im Avocadostore:
#7 Milchspendereflex vor dem Anlegen auslösen
Löse deinen Milchspendereflex möglichst schon vor dem Anlegen deines Babys aus. Das gelingt dir unter anderem mit Entspannungstechniken, einer Schulter-Nacken-Rücken-Massage von deine*m Partner*in, die Bestrahlung mit einer Infrarotlampe, einer warmen Dusche oder feuchtwarmen Wickeln auf der Brust sowie einer angenehmen Brustmassage mit zarten Berührungen der Brustwarzen und Warzenhöfe. Wer schon in der Schwangerschaft wunden Brustwarzen vorbeugen möchte, kann schon im dritten Trimester mit regelmäßigen Massagen seine Brustwarzen Schritt für schritt desensibilisieren.
#8 Stillpause einlegen und abpumpen
Bei extremen Schmerzen beim Anlegen kannst du vorübergehend eine Stillpause an der betroffenen Brust einlegen. Damit du keinen Milchstau bekommst oder deine Milchmenge abnimmt, entleere die Brust während der Pause ebenso häufig, wie du vorher gestillt hast – von Hand oder mit einer Milchpumpe. Günstig für dein Einstieg sind manuelle Milchpumpen wie etwa die nip first moments Handpumpe mit integriertem Fläschchen, die du bei Amazon schon für unter 30 Euro bekommst:
Besonders praktisch ist auch die manuelle Milchpumpe Elvie Curve, die du dank des ergonomischen Designs bequem im BH tragen kannst. So ist es auch möglich, gleichzeitig zu stillen und abzupumpen, da du deine Hände währenddessen nicht benötigst:
Wenn du es noch komfortabler magst und regelmäßig abpumpst, empfehlen wir dir die elektrische Variante Elvie Pump: Mit dieser Muttermilchpumpe kannst du ganz bequem und vor allem geräuscharm abpumpen. Für einen besseren Überblick über die gewonnene Muttermilchmenge sorgt die App. So lernst du mit der Zeit auch deine Brüste besser kennen und kannst einschätzen, welche Seite mehr beansprucht wird.
#9 Mundhaltung korrigieren
Dein Baby sollte mehr als nur die Brustwarze in den Mund nehmen, bevor es zu saugen beginnt. Möglicherweise schließt dein Kind den Mund daher also zu schnell. Um dies zu testen, drücke mit deinem Zeigefinger auf das Kinn deines Babys und sage „Mund auf!“. Vermutlich lernt dein Nachwuchs mit der Zeit die Bedeutung der Worte. Lässt der Schmerz nach, war dies wohl der Auslöser für deine wunden Brustwarzen.
#10 Stillen rechtzeitig beenden
Wenn dein Kind nicht mehr saugt, du es nicht mehr schlucken hörst oder Schmerzen in der Brustwarze verspürst, löse den Saugschluss! Schiebe dazu deinen kleinen Finger in den Mundwinkel deines Babys und nimm es von der Brust. Ziehe die Brustwarze nicht einfach aus dem Mund deines Kindes – das kann schmerzhaft werden und fördert wunde Brustwarzen.
Stillen ist nicht immer angenehm. Es hilft daher sehr, sich mit anderen Müttern auszutauschen und von ihren Erfahrungen zu hören:
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