Es gibt so typische Dinge im Leben einer Mutter, die einem immer wieder ein schlechtes Gewissen machen. Dinge, die man bei seinen Kindern eigentlich gerne anders machen würde, aber die Situation gibt es einfach nicht her. Das Ergebnis: ein mega schlechtes Gewissen! Dabei ist genau das gar nicht nötig, denn guess what: Ihr seid nicht allein mit diesem Gefühl! Dieser Artikel zeigt fünf Dinge auf, für die sich Mamas immer unnötig schuldig fühlen.
Wenn wir uns Zeit für uns selbst nehmen
Als berufstätige Mutter von zwei kleinen Kids kann ich mit Fug und Recht behaupten, dass Me-Time im Alltag definitiv zu kurz kommt. Und ehrlich: das stresst nicht nur, sondern frustriert auch wahnsinnig! Wenn ich mir dann eine Auszeit nehme, ins Nagelstudio gehe, mich mit Freundinnen verabrede oder meine Eltern frage, ob sie auf die Kids aufpassen können, damit mein Mann und ich mal in Ruhe schön essen gehen können, freue ich mich auf die Freizeit ohne Kinder, nach der ich mich im Alltag so sehr sehne.
Und trotzdem (oder gerade deswegen?) habe ich automatisch auch immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich diese Me-Time einfordere. Warum? Weil es sich einfach immer so anfühlt, als würde man seine Kinder abschieben, vernachlässigen, nicht priorisieren – aus purem Egoismus. Als Mutter sollte ich doch 24/7 mit meinen Kindern zusammen sein wollen, oder? Blödsinn! Es ist längst erwiesen, dass Mütter, dich sich Zeit für sich nehmen und Self-Care betreiben, glücklicher und ausgeglichener sind, was sich wiederum positiv auf die Beziehung zum Kind auswirkt (Happy Mom = Happy Child). On top kommt, dass auch Kinder davon profitieren, Kontakt zu anderen, wie beispielsweise einem festen Babysitter oder den Großeltern, zu haben. Mütter (mich eingeschlossen) fühlen sich hier also für ein absolut normales Bedürfnis unnötig schuldig.
Wenn wir unseren Kindern Fast Food geben
Wer kennt es nicht: Die Arbeit hat länger gedauert und deshalb bleibt jetzt keine Zeit mehr, um ein leckeres und gesundes Abendessen zu kochen. Oder man fühlt sich einfach null danach, stundenlang am Herd zu stehen. In solchen Momenten kommen Nuggets und Pommes aus dem Tiefkühler oder ein kurzer Stopp bei McDonalds wie gerufen. Alle sind satt und zufrieden. Wenn dann nur nicht dieses nervige schlechte Gewissen einsetzen würde! Ganz zu schweigen vom Mom Shaming anderer Mütter, wenn dieses Thema zur Sprache kommt.
Dabei sind sich, glaube ich, alle einig, dass Fast Food wie Pizza, Pommes und Co. nur eine Ausnahme in der Essensplanung sein sollte. Solange man sich also daran hält und seinen Kindern ansonsten frisches und vor allem selbst gekochtes Essen serviert, ist ein schlechtes Gewissen beim Thema Fast Food absolut unnötig. Vor allem, weil auch Kindern mal ein wenig Soul-Food gegönnt sein muss!
Mama sein kann ganz schön herausfordernd sein. In unserem Video erfährst du, was dich bereits nach der Schwangerschaft erwarten könnte:
Wenn wir unsere Kinder vor dem Fernseher parken
Den Fernseher als Babysitter zu nutzen, ist ein Thema, mit dem ich persönlich total hadere. Es ist quasi Fluch und Segen zugleich. Ich bin absolut dafür, dass Fernsehen bei Kindern reglementiert sein sollte. In diesem Punkt bin ich auch sehr streng. Es sei denn, ich muss noch etwas zu Ende arbeiten, will in Ruhe kochen oder eben nicht am Sonntag um acht Uhr aufstehen. In diesen Fällen dürfen meine Kids auch mal länger Fernsehen. Das schlechte Gewissen lässt dann allerdings nicht lange auf sich warten. Als Mutter komme ich mir dann (mal wieder) super egoistisch vor.
Dabei spricht auch hier absolut nichts dagegen, wenn Kinder mal ein wenig Fernsehen schauen. Zumindest nicht, wenn es altersgerecht und zeitlich limitiert ist. Meine Geschwister und ich durften am Wochenende auch immer morgens vor den Fernseher, weil meine Eltern noch schlafen wollten. Hat's geschadet? Ich glaube nicht.
Wenn wir mal laut werden und aus der Haut fahren
Ich weiß nicht, wie es anderen Müttern geht, aber wenn ich gestresst bin, kommt es vor, dass ich aus der Haut fahre und laut gegenüber meinen Kindern werde. Weil sie nicht hören. Weil sie mich zwanzigmal dasselbe fragen. Weil sie einfach nicht so wollen, wie ich in dem Moment. Wenn ich dann laut geworden und aus der Haut gefahren bin, ärgere ich mich über mich selbst. Das schlechte Gewissen nagt dann an mir, wie ein Karnickel an der Möhre. Immer wieder frage ich mich: Musste das sein? Hättest du nicht anders reagieren können?
Nein, in diesem Moment konnte ich nicht anders reagieren. Und das ist auch okay – zumindest, solange es kein Dauerzustand ist, sondern eine Ausnahme bleibt. Denn auch Mütter haben ihre Grenzen. Auch Mütter haben das Recht, mal wütend zu sein und zu schimpfen, ohne deswegen gleich ein schlechtes Gewissen zu haben. Wichtig ist nur, sich nach dem Gefühlsausbruch mit den Kindern auseinander zu setzen. Für mich ist es zum Beispiel selbstverständlich, mich bei meinen Kindern zu entschuldigen, und ihnen zu erklären, warum ich gerade aus der Haut gefahren bin.
Wenn wir Meilensteine verpassen
Als Eltern wünscht man sich, bei allen Meilensteinen der Kinder dabei zu sein. Das erste Lächeln, das erste Wort und natürlich die ersten Schritte. Wenn das nicht der Fall ist, setzt ganz schnell das schlechte Gewissen ein. Als mein Sohn damals mit einem Jahr in die Kita gekommen ist, konnte er noch nicht laufen. So kam es, dass er in der Kita richtig laufen gelernt hat. Ein Meilenstein, den wir als Eltern verpasst haben. Natürlich hat mich das irgendwie enttäuscht. Und ich hatte auch ein schlechtes Gewissen.
Denn anstatt dabei zu sein, saß ich auf der Arbeit. Natürlich ist es Quatsch und total unnötig, deswegen ein schlechtes Gewissen zu haben, denn leider ist es nun mal notwendig, einer Tätigkeit nachzugehen, um Geld zu verdienen – zumindest in meinem Fall. Zudem ist es faktisch unmöglich, immer bei allen Meilensteinen dabei zu sein, weil sich am Tag eben nicht alles zu 100 Prozent um das Kind dreht bzw. drehen kann.
Wenn du also das nächste Mal wieder in Selbstzweifel und Schuldgefühle verfällst, erinner dich daran: Du bist nicht allein, du bist auch nur ein Mensch und es ist völlig normal, nicht perfekt zu sein! Auch wenn das leichter gesagt, als getan ist …