Jede Woche stellen wir euch gemeinsam mit der Aktion Mensch eine Frau vor, die uns besonders beeindruckt und inspiriert hat. Diese Woche ist es Caroline Mülheims. Sie baut ehrenamtlich Rampen für Rollstuhlfahrer*innen – und zwar aus Legosteinen!
Engagement ist bunt – das zeigt sich mittlerweile in vielen Städten ganz praktisch. Denn in Köln, Hanau und Co. werden aus Legosteinen farbenfrohe Rampen gebaut, die Menschen im Rollstuhl die Teilhabe am öffentlichen Leben erleichtern - und so einen großen Beitrag zu mehr Barrierefreiheit leisten.
Rampen aus Legosteinen - so entstand das Projekt
Engagement steckt einfach an – vor allem, wenn die Idee so bunt und vielfältig ist wie die von der 23-jährigen Caroline Mülheims. Im Jahr 2017 hatte die Studentin gemeinsam mit dem Verein „junge Stadt Köln“ die Idee, ehrenamtlich für öffentliche Orte in Köln Rollstuhlrampen aus Lego zu bauen; das Projekt „100 Rampen für Köln“ war geboren. Schnell haben sich die Legorampen zu einer beliebten Möglichkeit entwickelt, Orte barrierefreier zu machen – und Menschen im Rollstuhl nicht länger auszuschließen. Den Hype kann Caro gut verstehen: „Man kann so vieles mit diesen Rampen ausdrücken. Nicht nur ‚Der Ort ist jetzt barrierefrei‘, sondern auch ‚Hey, da ist zwar eine Stufe, aber auch die können wir überwinden‘. Das ist konstruktive Kritik, die niemanden persönlich trifft – und es sieht super aus und bringt uns weiter. “Schnell sprach sich der Erfolg herum und auch in vielen anderen Städten werden heute Legorampen gebaut.
Übrigens: Auf der Seite der Aktion Mensch findest du noch weitere Geschichten über inspirierende Menschen, die sich für Inklusion stark machen.
Jede*r kann mithelfen
Andere zum ehrenamtlichen Engagement zu motivieren, ist nicht immer leicht, weiß Caro:“ Keine*r muss sich dauerhaft engagieren, sondern kann auch mal für ein oder zwei Stunden dabei sein“. Deshalb veranstaltet die „junge Stadt Köln“ immer wieder Abende, an denen jede*r vorbeikommen und beim Bau einer Legorampen mithelfen kann. Caro ergänzt: „Ehrenamt sollte aber nicht die Fehler einer Gesellschaft ausgleichen. Ich freue mich sehr, dass die Legorampen vielen weiterhelfen. Ich hoffe nur, dass andere sich nicht auf unserer Leistung ausruhen.“
„Es geht schon recht viel..."
Caro verbringt gerne viele Stunden ihrer Freizeit mit dem Sortieren von Legosteinen und dem Bau der bunten Rampen. Die Motivation dabei: „Es ist einfach toll zu sehen, wenn ein Mann im Rollstuhl dank unserer Legorampe nun ein neues Stammcafé für sich entdeckt hat oder eine Apotheke nun eine Auszubildende im Rollstuhl anstellt“, erzählt Caro. „Wir reden immer viel darüber, was nicht geht – dabei geht schon recht viel und mit der richtigen Einstellung könnte es noch mehr werden.“
Nicht nur Caro inspiriert uns mit ihren starken Worten. In unserer Themenreihe EmpowHER findest du weitere Interviews mit beeindruckenden Frauen, die ihre Geschichten mit uns geteilt haben.
Bildquelle: Aktion Mensch/Thilo Schmülgen