Raus aus der Routine. Weg von den gewohnten Mustern. Der Alltag sorgt dafür, dass wir ständig die gleichen Wege gehen. Das Ergebnis: Wir treten auf der Stelle, werden unzufrieden. Dabei können wir unser Leben mit ein wenig Kreativität nicht nur aufregender gestalten. Ich bin davon überzeugt, dass Kreativität unser Glück auch langfristig steigert.
Egal, ob im Job oder im Privaten – nichts ist schlimmer als Eintönigkeit. Sie führt dazu, dass wir einfach nur funktionieren, lediglich unser Soll erfüllen. Dabei strebt der Mensch doch seit jeher danach, mehr zu erreichen. Ideenreichtum ist in dem Zusammenhang ein wichtiger Punkt. Es macht nicht nur unser eigenes Leben, sondern auch das unserer Mitmenschen interessanter und eröffnet uns neue Blickwinkel. Eben diese Kreativität ist es, die uns neue Herausforderungen angehen lässt, das Schubladendenken aus unseren Köpfen verbannt und uns unsere Ziele im Leben vor Augen führt.
Kreativität steckt in jedem von uns
Machen wir alles nur nach Schema F, kommen wir vielleicht durchs Leben – Individualität, Selbstverwirklichung und daraus resultierendes Glück sehen allerdings anders aus. Kreative Ansätze hingegen, helfen uns dabei, uns von anderen abzugrenzen und unser Leben aktiv zu gestalten. Allerdings behaupte ich mal, dass die meisten Menschen über sich sagen würden, sie seien nicht besonders kreativ. Doch ich bezweifel, dass das stimmt.
Die höchste Form der Individualität ist die Kreativität.
Bei Kreativität geht es schließlich nicht darum, der nächste Picasso zu werden oder das Rad komplett neu zu erfinden. Vielmehr ist es wichtig, durch ein paar Kleinigkeiten etwas mehr Würze in den Alltag zu bekommen.
Neue Chancen und Glück durch Kreativität
Ein Beispiel aus der Praxis gefällig? Als Redakteurin habe ich zum Beispiel meine Kreativität in meiner Bewerbung genutzt, als ich mich für den Job bei desired beworben habe. Statt ein 0815-Anschreiben zu formulieren, habe ich es mit Schlagzeilen wie eine spannende News gestaltet – und genau das war es, was bei meinen späteren Vorgesetzten gut ankam, wie sie mir im Anschluss verraten haben.
Oder nehmen wir das Thema Geschenke. Ich habe den Maßstab an mich selbst, dass ich meinen Liebsten immer unvergessliche Überraschungen machen möchte – und das geht eben nicht mit einem Gutschein von irgendeiner Modekette. Also habe ich einer guten Freundin – die übrigens ein genauso großer Harry Potter-Freak ist, wie ich – zu ihrem Geburtstag ein ultimatives Harry Potter-Geschenkpaket gebastelt, inklusive Ballon-Eule, Hagrids Torte und einem Brief aus Hogwarts. Ihre Freude hat mich am Ende tatsächlich vergessen lassen, dass ich Basteln eigentlich hasse und mich sogar mit einem kleinen bisschen Stolz erfüllt.
Und dann wäre da noch mein Balkon in meiner neuen Wohnung. Schon lange hatte ich den Traum von einem kleinen Boho-Paradies und genau diesen habe ich mir dieses Jahr auch erfüllt. Natürlich hat es einiges an Arbeit und Schlepperei in den 5. Stock gebraucht. Aber, wenn ich jetzt zwischen meinen selbst gemachten Makramees in meiner Hängematte liege und die Seele baumeln lassen, gibt mir jedes noch so kleine Detail ein gutes Gefühl.
Wie wäre es also, wenn auch du dich beim Kochen das nächste Mal nicht ans Rezept hältst und einfach improvisierst? Du dich traust, ein neues Hobby auszuprobieren? Oder wieso wagst du es nicht mal, ganz anders, als du es sonst immer tust, an eine Aufgabe, eine Reise oder eine Problemlösung heranzugehen?
Kreativität bereichert uns und unser Umfeld
Wenn wir ab und zu über den Tellerrand schauen und uns motivieren, etwas Kreatives zu wagen, bieten wir uns in meinen Augen selbst die Möglichkeit, uns langfristig weiterzuentwickeln. Denn, wer kreativ handelt, der lernt nicht nur querzudenken, sondern dem eröffnen sich auch ganz neue Horizonte. Wer seine Kreativität nutzt, hat schließlich mehr Wahlmöglichkeiten, ist flexibler und nimmt sein Leben schlichtweg selbst in die Hand. In meinen Augen bedeuten diese Effekte, dass eine Person auch potenziell glücklicher ist, da Enthusiasmus und Energie, mit denen kreative Prozesse einhergehen, eine positive Dynamik entwickeln und Chancen und Möglichkeiten so besser genutzt werden.
Kreativität ist jedoch nicht ausschließlich für uns persönlich wichtig. Vielmehr tragen wir durch originellen Einfälle auch zur Bildung eines kreativen Umfelds bei. Durch Ideenaustausch und das Teilen von Visionen ermutigen wir unsere Mitmenschen, ihre Ziele zu fokussieren und sich gleichzeitig neuen Herausforderungen zu stellen. Am Ende kommt es so zu einer gewissen Co-Kreativität zwischen uns und unserem Umfeld – einer Art inspirierenden Kreislauf, aus dem wir immer wieder neuen Antrieb schöpfen können.
Mache Kreativität zu deiner Priorität
Trotzdem will ich nicht bestreiten, dass es durchaus mehr oder weniger kreative Menschen gibt. Doch egal, wie leicht oder schwer es einem fällt, eine Herausforderung schöpferisch anzupacken – um langfristig glücklich zu werden, liegt es an jedem selbst, sein persönliches Maß an Kreativität zu entdecken und zu nutzen. Leg dein Smartphone also auch mal an die Seite und verzichte am Abend aufs Binge-Watching bei Netflix. Nutze die kostbare Zeit lieber, um dir selbst ein bisschen Freiraum zu schaffen. So kommen die Ideen und das damit verbundene Glück von ganz allein.
Bildquelle: Stocksy/Carina König