Wespen gehören wohl zu den unbeliebtesten Insekten überhaupt. Besonders, wenn sie nicht allein unterwegs sind und uns in der eigenen Wohnung oder im Garten auf den Geist gehen, wollen wir sie schnell loswerden. Aber Achtung, das ist gar nicht so einfach! Wir zeigen dir, was du tun kannst, um ein Wespennest zu entfernen, wer überhaupt dafür zuständig ist und welche Kosten dabei auf dich zukommen.
Darf man ein Wespennest selbst entfernen?
Wer ein Wespennest vor seinem Fenster oder im eigenen Garten findet, will es verständlicherweise schnell loswerden. Oft kommen die Wespen so auch vermehrt in die Wohnung. Du solltest jetzt aber auf keinen Fall unbedacht vorgehen, denn das kann nicht nur gefährlich, sondern auch teuer werden. Wespen stehen in Deutschland unter Schutz. Sowohl das Töten der einzelnen Insekten ist untersagt, mehr noch das mutwillige Zerstören ihrer Nester. Die Höhe des Bußgelds hängt dabei von der Art der Wespe ab und kann zwischen 5.000 und 50.000 Euro betragen – selbst wenn du dich bedroht fühlst.
Versuchst du, das Wespennest mit einem Wasserstrahl, Feuer oder durch Zerschlagen zu zerstören, riskierst du außerdem, dass die Wespen aggressiv werden und dich angreifen. In bestimmten Fällen können Wespenstiche sogar lebensgefährlich sein – du solltest ein Wespennest also auf keinen Fall selbst entfernen. Wohnst du in einer Mietwohnung, solltest du umgehend den Vermieter oder die Vermieterin, bzw. die zuständige Hausverwaltung informieren. Diese sollten entweder selbst einen Profi beauftragen oder dich über die weitere Vorgehensweise informieren.
Wespennest im Winter entfernen
Anders sieht es aus, wenn du im Winter ein unbewohntes Wespennest an deiner Hauswand, auf dem Dachboden oder in einer Gartenhütte findest. Wespen besiedeln ein Nest immer nur für ein Jahr, daher kann es durchaus sein, dass es sich um ein unbewohntes handelt. Hast du sichergestellt, dass wirklich keine Wespen mehr darin leben, darfst du dies auch ohne Genehmigung entfernen, da die Nester selten neu besiedelt werden. Dafür löst du das Wespennest am besten mit einem langen Stock oder Besen. Danach entsorgst du es im Müll und reinigst die Stelle, wo das Nest war gründlich, um künftige Nester zu vermeiden.
Wespennest von der Feuerwehr entfernen lassen?
Oft besteht Unsicherheit darüber, wer überhaupt für das Entfernen von Wespennestern zuständig ist. In den meisten Fällen sollte zunächst die Hausverwaltung informiert oder bei eigenen Immobilien ein Profi engagiert werden. Je nach Gemeinde und Bundesland können dies Kammerjäger, Naturschutzbehörden, die Stadtverwaltung oder das Landratsamt sein. Die Feuerwehr ist nur in akuten Gefahrensituationen zuständig. Stören dich die Wespen am Fenster lediglich, solltest du auf keinen Fall die Feuerwehr rufen. Nur wenn das Wespennest eine Gefahr für Personen mit einer starken Allergie, Kinder oder alte Menschen darstellt, kann die Feuerwehr gerufen werden.
Nicht nur Wespen können im Sommer ein lästiges Problem darstellen, auch ein fieser Sonnenbrand ist ziemlich nervig und kann ganz schön schmerzhaft sein. Was hilft, erfährst du im Video:
Wespennest entfernen: Wer zahlt?
Da du Wespennester nicht selbst entfernen darfst, entstehen Kosten. In den meisten Fällen musst du diese aber nicht selbst tragen. Wer zur Miete wohnt und ein Wespennest am oder im Gebäude entdeckt, sollte umgehend den Vermieter, die Vermieterin oder die Hausverwaltung informieren. In den meisten Fällen leiten diese die Beseitigung in die Wege und müssen für die Kosten aufkommen. Nur wenn der Mieter oder die Mieterin selbst für die Ansiedlung der Wespen verantwortlich ist und sich dies auch beweisen lässt, muss er oder sie selbst dafür aufkommen.
Was kostet das Entfernen eines Wespennest?
Musst du ein Wespennest auf deinem eigenen Grundstück entfernen lassen, musst du die Kosten selbst tragen. Die Preise sind leider nicht fest geregelt und auch abhängig von der Größe und Erreichbarkeit. Üblich sind bei der Entfernung von Wespennestern ohne größeren Aufwand Preise zwischen 80 und 150 Euro. Die Verbraucherzentrale warnt jedoch davor, dass Kammerjäger*innen an vielen Orten in Deutschland Wucherpreise für den vermeintlich gefährlichen Einsatz verlangen. Informiere dich also am besten vorher gut über die ungefähren Kosten.
Wespennester umsiedeln
Anstatt ein Wespennest zu zerstören, kann es auch vorsichtig umgesiedelt werden, sodass die Insekten ihre mühsam gebaute Behausung weiterhin benutzen können. Auch dies ist jedoch auf eigene Faust nicht ohne Erlaubnis gestattet und erfordert zudem Schutzausrüstung. Die Wespen werden vor der Umsiedlung durch vorsichtiges Einsaugen aus dem Nest entfernt und im verlegten Nest wieder hineingelassen.
Wie kann man den Bau verhindern?
Gerade, wenn du immer wieder mit Wespennestern zu kämpfen hast, gibt es einige Maßnahmen, die du ergreifen kannst, um den Bau eines Wespennests direkt zu verhindern:
- Dichtungen und Risse abdichten: Überprüfe dein Zuhause auf mögliche Eintrittspunkte wie Risse, Spalten und Lücken in Wänden, Dachüberhängen oder Fensterrahmen und dichte diese mit einem Schaum oder Dichtmittel ab.
- Ätherische Öle: Da Wespen den Geruch von ätherischen Ölen wie Lavendel, Nelken oder Basilikum nicht ausstehen können, kannst du potenzielle Nistplätze beziehungsweise Orte an denen sich die Wespen besonders gerne aufhalten (Holzbalken auf dem Dachboden, Rolladenkästen) mit ätherischen Ölen einreiben, um die Insekten fernzuhalten.
- Nahrungsquellen entfernen: Halte deine Mülltonne fest verschlossen und versuche diese regelmäßig zu reinigen. Auch deinen Komposthaufen solltest du gut abdecken, um keine Wespen anzulocken.
- Fake Wespennester: Man kann versuchen, die Wespen mithilfe eines Fake-Wespennests fernzuhalten. Wespen sind territorial und meiden Orte, an denen sie glauben, dass bereits ein anderes Nest existiert.
- Fliegengitter an Fenstern und Türen anbringen: So kannst du verhindern, dass Wespen sich überhaupt in deinem Haus verirren. Fliegengitter bieten sich insbesondere an Küchen-, Bad- und Kinderzimmerfenstern an.
- Regelmäßige Kontrolle: Potenzielle Nistplätze solltest du regelmäßig auf erste Anzeichen eines Nests überprüfen – so kannst du eingreifen, bevor es zu spät ist. In der Regel beginnen Wespen im Frühjahr mit dem Nestbau.
Fall du trotz dieser Maßnahmen immer wieder mit Wespennestern zu kämpfen hast, ziehst du am besten einen Schädlingsbekämpfer zurate, der kann dir dabei helfen langfristige Lösungen zu entwickeln.
Im Sommer schwirren nicht nur jede Menge Wespen durch die Gegend, auch vor Stechmücken muss man sich jetzt besonders in Acht nehmen ... Hier verraten wir dir, was wirklich gegen juckende Mückenstiche hilft!
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