Unser Alltag ist oft geprägt von den Bedürfnissen anderer – sei es im Job, in der Familie oder im Freundeskreis. Dabei vergessen wir manchmal, auf uns selbst zu achten. Hand aufs Herz: Wie steht es um deine Selbstfürsorge?
Nun, ohne dir zu Nahe treten zu wollen: In einer Welt, die ständige Erreichbarkeit und Multitasking von uns verlangt, gerät die Selbstfürsorge schnell in den Hintergrund. Während wir uns bemühen, allen Anforderungen gerecht zu werden, bleibt oft wenig Raum für die eigenen Bedürfnisse. Doch genau diese Vernachlässigung kann langfristig zu Erschöpfung und Unzufriedenheit führen. Erkennst du dich in den folgenden Verhaltensmustern wieder?
#1
Du sagst immer „Ja“, wenn dich jemand um Hilfe bittet
Fällt es dir schwer, „Nein“ zu sagen, wenn andere dich um einen Gefallen bitten – selbst wenn du eigentlich keine Zeit oder Energie dafür hast? Menschen, die zu wenig an sich selbst denken, setzen die Bedürfnisse anderer fast immer an erste Stelle. Sie fürchten, andere zu enttäuschen oder gar abgelehnt zu werden, wenn sie einmal nicht zur Verfügung stehen. Das Resultat: Ein überfüllter Terminkalender und das Gefühl, nie genug Zeit für sich selbst zu haben.
#2
Du entschuldigst dich ständig für Dinge, die nicht deine Schuld sind
„Tut mir leid, dass ich störe ...“ oder „Entschuldigung, aber ich hätte da eine Frage ...“ – klingt das vertraut? Übermäßiges Entschuldigen ist oft ein Zeichen dafür, dass du deine eigenen Bedürfnisse als weniger wichtig einstufst. Du versuchst, so wenig Raum wie möglich einzunehmen und dich für deine bloße Existenz zu rechtfertigen. Dabei hast du genauso ein Recht darauf, gesehen und gehört zu werden wie alle anderen auch.
#3
Du vernachlässigst deine Hobbys und Interessen zugunsten anderer
Wann hast du das letzte Mal etwas nur für dich getan? Menschen, die zu wenig an sich selbst denken, stellen ihre eigenen Interessen und Leidenschaften häufig zurück. „Ich habe keine Zeit“ wird zum Standardsatz, während du für andere durchaus Zeit findest. Mit der Zeit verlierst du den Kontakt zu dem, was dir eigentlich Freude bereitet und dich ausmacht.
#4
Du fühlst dich verantwortlich für die Gefühle anderer
Fühlst du dich schlecht, wenn jemand in deinem Umfeld traurig oder wütend ist? Übernimmst du automatisch die Verantwortung, die Stimmung anderer zu verbessern? Menschen, die zu wenig an sich selbst denken, verschwimmen oft die Grenzen zwischen den eigenen Gefühlen und denen anderer. Sie werden zu emotionalen Schwämmen, die die Stimmungen ihrer Umgebung aufsaugen – auf Kosten ihres eigenen Wohlbefindens.
#5
Du ignorierst Warnsignale deines Körpers
Kopfschmerzen, Verspannungen, chronische Müdigkeit – hörst du auf diese Signale deines Körpers oder drückst du sie weg? Wer ständig funktionieren will und muss, überhört oft die leisen und manchmal auch lauteren Warnsignale des eigenen Körpers. Selbstfürsorge bedeutet aber auch, auf diese Signale zu achten und ihnen mit Ruhe und Aufmerksamkeit zu begegnen, bevor aus kleinen Beschwerden größere Probleme werden.
Denke dran:
Selbstfürsorge ist kein Egoismus, sondern eine Notwendigkeit. Stelle dir vor, dein Leben wäre ein Glas Wasser, aus dem alle trinken dürfen – wenn du es nicht regelmäßig wieder auffüllst, ist es irgendwann leer. Beginne mit kleinen Schritten: Plane bewusst Zeit für dich ein, lerne, in angemessenen Situationen „Nein“ zu sagen, und höre auf die Signale deines Körpers.
Definiere deine persönlichen Grenzen und kommuniziere sie klar. Du wirst überrascht sein, wie viel Verständnis dir entgegengebracht wird. Und vergiss nicht: Es ist nicht egoistisch, auf dich selbst zu achten – es ist die Voraussetzung dafür, langfristig auch für andere da sein zu können. Mentale Gesundheit beginnt mit Selbstfürsorge, und die beginnt mit der Erkenntnis, dass deine Bedürfnisse genauso wichtig sind wie die aller anderen. Auch diese Fragen, bzw. ihre Antworten könnten dir mehr Aufschluss über deinen eigenen Selbstwert geben.
Im Video: So heilend in Journaling
Wie und warum sich Journaling so positiv auf deine psychische Gesundheit auswirkt, erklären wir dir im Video.
Und wenn du direkt loslegen willst, können wir dir dieses 6-Minuten-Tagebuch sehr ans Herz legen: