„Ich fühle mich wie ein gestrandeter Wal!“, „Ich hab‘ Hüften wie ein Pferd!“, „Ich fühle mich sooo fett!“ Dies sind nur drei Beispiele für die vielen erniedrigenden Dinge, die Frauen ständig über sich selbst behaupten. Auch deine beste Freundin hat sich bestimmt schon auf diese herabsetzende Weise über ihre Figur oder ihr Aussehen beschwert. Deine Standard-Antwort „Das stimmt doch gar nicht!“ hilft ihr schon lange nicht mehr? Dann solltest du stattdessen lieber etwas ganz anderes zu ihr sagen.
Body-Shaming gehört für viele Frauen zum Alltag. Am Strand müssen sie sich anhören, dass sie sich besser nicht im Bikini zeigen sollten. Nach der Geburt müssen sie sich gegen die bescheuerten Vorstellungen vom perfekten After-Baby-Body, der innerhalb weniger Wochen in seine Ursprungsform zurückkehren sollte, anhören. Nur wenige Menschen, wie diese Frau, der man sagt, sie solle lieber kein Crop Top tragen, haben den Mut, sich in diesen meist öffentlichen Situationen gegen ihre Body-Shamer zur Wehr zu setzen.
Klar ist: Frauen hassen Body-Shaming
Das Thema ist so präsent, dass sogar schon Filme darüber gedreht werden. Als die Australierin Taryn Brumfitt sich an die Öffentlichkeit wandte, um den gemobbten Frauen durch ihre Dokumentation Embrace ein Gesicht und eine Stimme zu verleihen, bekam sie über 9.000 private Spenden, um ihren Film in die Realität umsetzen zu können. Sogar Nora Tschirner hängte sich als Mitproduzentin an das Projekt dran. Fälle wie diese zeigen: Frauen hassen Body-Shaming, vor allem, weil sie der Mobberei scheinbar nicht entkommen können.
Trailer: „Embrace“ (2017)
Klar ist auch: Wir „bodyshamen“ uns ständig selbst
Umso trauriger ist es daher, dass unsere schlimmsten Kritiker meist wir selbst sind. Ständig mäkeln wir an unserer Figur herum, wollen auf unseren Social-Media-Profilen nur komplett gekünstelte, mit Filtern veränderte Selfies von uns posten und bekommen das blanke Grauen, wenn wir irgendwo doch mal ein ungestelltes Ganzkörperfoto von uns entdecken.
Unseren besten Freundinnen geht es genauso. Wenn sie sich bei uns über ihre „fetten Oberschenkel“ oder ihr angebliches Doppelkinn beklagen, finden wir meist nicht die richtigen Worte. Denn eigentlich wollen wir, dass sie sich genauso schön finden, wie wir sie sehen. „Das stimmt doch gar nicht!“, „Du hast doch nen Schaden!“ oder „Wenn du fett bist, was bin ich dann?“ antworten wir dann wie aus der Kanone geschossen, wohlwissend, dass diese Sätze nichts an ihren Selbstzweifeln ändern.
Was du für deine beste Freundin tun kannst
Was kann man also tun, um das Problem an der Wurzel anzupacken? Wir haben zwei Vorschläge:
#1 Sei die Veränderung!
Ja, es wird hart und du wirst es nicht immer durchziehen können. Da das Problem Body-Shaming aber zu allererst bei dir selbst anfängt, solltest du mit gutem Beispiel vorangehen. Du willst nicht, dass deine beste Freundin sich wegen ihres „widerlichen Rettungsrings“ disst? Dann mach ihr vor, wie es besser geht. Das muss nicht mal heißen, dass du deinen Anspruch an einen gesunden, fitten Körper herunterschrauben musst. Aber dein Vokbular diesbezüglich sollte weniger selbsterniedrigend werden. „Ich fühle mich nicht fit und sollte mal wieder mehr Sport machen“ klingt doch schon besser als „Ich bin ein fetter Blobb!“, oder?
#2 Die richtige Antwort
Spiel das Spiel einfach nicht mit, wenn deine Freundin wieder loslegt sich kleinzureden. „Du kannst nicht sagen ,Du bist nicht fett, du bist schön‘, ohne gleichzeitig zu sagen, dass fett nicht schön ist.“ rät Kelsey Miller, Autorin beim amerikanischen Frauenportal „Refinery29“. Stattdessen, so schlägt sie vor, solltest du auf ihr Gefühl antworten, nicht ihre Aussage über ihren Körper. Wie wäre es zum Beispiel mit: „Ich weiß, wie schlimm es sein kann, wenn man sich nicht wohl in seiner Haut fühlt. Tut mir leid, dass es dir schlecht geht. Ich hab dich lieb.“
Was antwortest du deiner besten Freundin, Schwester oder Kollegin, wenn sie ihren Körper kritisiert? Glaubst du, dass du es schaffen könntest, dich und deinen Körper nicht mehr so stark zu kritisieren? Sag uns deine Meinung in den Kommentaren!
Bildquelle: Giphy.com, iStock.com/RyanKing999