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Eisprung-Studie

Weiblicher Zyklus beeinflusst unser Lernen

Weiblicher Zyklus

Unser Eisprung beeinflusst uns auf so einige Arten. Wir haben mehr Lust auf Sex, wirken auf Männer anziehender, neigen zu Kleidung, die mehr Haut zeigt, und angeblich wirken unsere Gesichtszüge weicher und attraktiver. Jetzt haben Forscher herausgefunden, dass wir uns in einer noch weiteren Weise völlig anders verhalten: Der weibliche Zyklus beeinflusst nämlich auch unser Lernen.

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Menschen lernen unterschiedlich, manchen fällt es leichter, anderen schwerer, manche brauchen Lob, andere Kritik, um sich zu motivieren. In der Regel wiederholen wir Hand­lungen, wenn wir gelobt werden und vermeiden solche, für die wie gerügt werden. Die Neuroendokrinologen der Universität Hamburg – die sich mit der Verknüpfung des Hormonsystems mit dem Nervensystem befassen – haben nun herausgefunden, dass der weibliche Zyklus das Lernen beeinflusst. Demnach verändert sich unsere Fähigkeit, aus Belohnungen oder negativen Konsequenzen zu lernen, im Verlauf des weiblichen Zyklus.

Im Verlauf des weiblichen Zyklus verändert sich unsere Fähigkeit, aus Belohnungen oder negativen Konsequenzen zu lernen.
Im Verlauf des weiblichen Zyklus verändert sich unsere Fähigkeit, aus Belohnungen oder negativen Konsequenzen zu lernen.

Die Methode

An der Studie nahmen 15 Frauen teil, die einen regelmäßigen Zyklus hatten und keine hormonellen Verhütungsmittel einnahmen. Die Forscher zeigten ihnen jeweils Zeichenpaare, unter denen die Probandinnen sich mittels Tastendruck für ein Zeichen entscheiden sollten. Ihre Auswahl wurde unverzüglich entweder mit einem positiven Feedback belohnt oder mit einem negativen Feedback kritisiert.

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In einer zweiten Runde wurden die gleichen Zeichen in anderer Mischung gezeigt und das Spiel wurde wiederholt, mit der Änderung, dass kein Feedback, weder positiv noch negativ mitgeteilt wurde. Mit dieser Methode wollten die Forscher herausfinden, ob Frauen eher die Zeichenpaare bevorzugten, die ein positives Belohnungs-Feedback zur Folge hatte, und ob sie Zeichen vermieden, die ein negatives Feedback nach sich ziehen.

Gleichzeitig maßen die Wissenschaftler durch einen sogenannten funktionellen Magnetresonanztomographen (fMRT) Aktivitätsveränderungen im Gehirn und stellten über eine Speichelentnahme den Hormonspiegel fest.

Was beim Eisprung passiert

Impulsiver vor dem Eisprung

Fazit der Untersuchung: Vor dem Eisprung lernen wir offenbar besser aus Belohnungen und schlechter aus unseren „eigenen Fehlern“. Vor dem Eisprung verhalten wir uns demzufolge impulsiver, sodass uns die negativen Konsequenzen unseres Handelns relativ egal sind. Nach dem Eisprung dagegen drehte sich der Effekt um: Die Probandinnen Frauen reagierten sensibler auf bestrafende Äußerungen und vermieden das Risiko häufiger.

Die Studienautoren machen die körpereigenen Geschlechtshormone, die den weiblichen Zyklus steuern, für die Verhaltensänderungen verantwortlich. Denn vor dem Eisprung erhöht ein hoher Östradiolspiegel bestimmte neuronale Prozesse, die das Lernen durch Belohnungen verbessern. Nach dem Eisprung wirkt dagegen Progesteron, das genau diesen Prozess dämpft.

Weiblicher Zyklus verändert Gehirnaktivität

Der Studie zufolge verändert sich mit den Verhaltensänderungen auch die Gehirnaktivität, insbesondere im limbischen System, das vor allem unsere Handlungen überwacht. Vor dem Eisprung verringert sich die Aktivität dieses Systems offenbar durch negatives Feedback. Das wiederum hat zur Folge, dass wir bei Bestrafung weniger sensibel sind.

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Schon ältere Studien wiesen einen ähnlichen Zusammenhang zwischen dem weiblichen Zyklus und dem Lernverhalten nach. Dabei ging es um Suchtpatientinnen. Diese wiesen vor dem Eisprung eine höhere Wahrscheinlichkeit auf, einen Rückfall zu erleiden, da die positiven Wirkungen der Sucht stärker wahrgenommen wurden.

Willst Du Dich noch weiter über den Zyklus der Frau informieren und herausfinden, wie Du ihn am einfachsten berechnest, kannst Du das hier tun. Ein paar Erste-Hilfe-Tipps für Menstruationsbeschwerden haben wir auch zusammengetragen.

Die Er­geb­nis­se der neuen Stu­die aus Hamburg wurden in der in­ter­na­tio­na­len Fach­zeit­schrift für Neu­ro­wis­sen­schaf­ten „Neu­ro­psy­cho­lo­gia“ ver­öf­f­ent­licht und lie­fern wich­ti­ge Hin­wei­se für die ge­schlech­ter­spe­zi­fi­sche Me­di­zin oder für die Sucht­for­schung, damit zy­klus­be­ding­te Ver­hal­tens­un­ter­schie­de bei der Be­hand­lung von Sucht­pa­ti­en­tin­nen be­rück­sich­tigt wer­den.

Bildquelle: iStoc/anyaberkut

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