Bist du neugierig nach verschiedenen Stoffen und ihrer Zusammensetzung, sowie deren Herstellungsprozesse? Dann bist du hier genau an der richtigen Stelle. In diesem Ratgeber werden wir dir alles über Leinen erklären – einschließlich der richtigen Art, es zu waschen!
Was ist Leinen?
Leinen, eine Naturfaser, wird aus den Stängeln der Flachspflanze gewonnen und ist auch unter dem Begriff „Flachs“ bekannt, der von einigen als Synonym für Leinen verwendet wird. Im Unterschied zu Baumwollfasern bilden die Leinen-Fasern Bündel, da sie zur Gruppe der Bastfasern gehören.
Woher kommt Leinen?
Wie wir gerade erfahren haben, wird Leinen aus den Stängeln der Flachspflanze gewonnen. Die Flachspflanze gedeiht am besten in maritimen Klimazonen. Die höchsten Erträge an Flachs stammen aus Regionen wie Nordfrankreich, den Niederlanden, Norddeutschland und Belgien. Zu den bedeutendsten Anbaugebieten gehören China, Belgien und Frankreich. Der Flachs wird zur Weiterverarbeitung nach Österreich, Ungarn, Tschechien oder Norditalien transportiert.
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Wie wird Leinen hergestellt?
Wie bereits erwähnt, stammt Leinen aus den Stängeln der Flachspflanze. Nach der Ernte und Trocknung erfolgt der Röste-Prozess, auch bekannt als Rotte. Hierbei werden den Pflanzenstängeln Bakterien und Pilze hinzugefügt, um einen Gärungsprozess zu initiieren. Dadurch lösen sich die Faserbündel vom Holzkern. Es ist wichtig, die richtige Dauer einzuhalten, da eine falsche Zeitangabe die Flachsfasern beschädigen kann. Bei der Methode der „Warmwasserrotte“ werden die Pflanzen in ein Becken mit einer Temperatur von 26 bis 40 Grad Celsius für 50 bis 100 Stunden gelegt. Nach erneuter Trocknung werden die verbleibenden Fruchtkapseln entfernt, der Holzkern wird zerbrochen und herausgeschleudert, und die Stängel werden gebrochen. Auf diese Weise können die Faserbündel entnommen werden. Sobald dieser Prozess abgeschlossen ist, werden die Fasern je nach Feinheit sortiert, um unterschiedliche Qualitäten von Leinenstoffen zu erhalten. Im letzten Schritt wird das Vorgarn mithilfe einer Vorspinnmaschine weiterverarbeitet.
Hier erfährst du, wie du Leinenhosen richtig kombinieren kannst:
Welche Leinen-Qualitäten gibt es?
Es gibt zwei Arten von Leinenstoffen: Reinleinen und Halbleinen. Reinleinen besteht zu 100 % aus Leinenfasern. Es ist erkennbar an der verdickten Garnstruktur sowohl in Kett- als auch in Schussrichtung, was zu einer charakteristischen Textur in Längs- und Querrichtung führt. Reinleinen-Stoff ist hart und kühl im Griff. Es eignet sich perfekt für den Sommer, da es vor Sonneneinstrahlung und Hitze schützt. Halbleinen hingegen ist eine Mischung aus 60 % Baumwolle in der Kette und 40 % Leinen im Schuss. Dadurch fühlt sich der Stoff weicher an und hat eine wärmere Haptik im Vergleich zu Reinleinen.
Besondere Eigenschaften von Leinen
Leinen besitzt zahlreiche bemerkenswerte Eigenschaften. Der Stoff wirkt kühlend und sorgt für ein angenehmes Tragegefühl. Er ist äußerst atmungsaktiv, was bedeutet, dass er Feuchtigkeit schnell ableitet und für eine gute Luftzirkulation sorgt. Darüber hinaus ist Leinen auch schmutzunempfindlich und neigt nicht zur Bildung von Flusen. Er ist hautfreundlich, strapazierfähig und besitzt eine hohe Saugfähigkeit, wodurch er schnell trocknet. Leinen ist zudem durch seine langen Fasern gekennzeichnet, die dem Stoff Festigkeit und Glätte verleihen. Der Stoff hat einen kühlen Griff, der besonders angenehm auf der Haut ist. All diese Eigenschaften machen Leinen zu einem idealen Stoff für den Sommer.
Hier erfährst du, wie du weitere Leinen-Teile richtig kombinieren kannst:
Tipp: So wäschst du Leinen richtig!
In der Regel erfordert die Pflege von Kleidung aus Leinen relativ wenig Aufwand. Leinen ist maschinenwaschbar und kann sogar bei hohen Temperaturen gekocht werden. Wenn es sich um farbige Leinenstoffe handelt, empfiehlt es sich, sie bei 60 Grad zu waschen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Leinenstoffe nur sanft geschleudert werden sollten, da sich Falten schwer bügeln lassen. Klicke hier für weitere Tipps!
Bildquelle: Unsplash / Kerri Shaver