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Was genau ist die 75 Hard Challenge und muss das wirklich sein?

75 Hard Challenge
© Getty Images/ FreshSplash

Hast du schon mal etwas von der 75 Hard Challenge gehört? Im Netz trendet dieses Programm schon eine ganze Weile. Worum es dabei geht? Kurz gesagt, zielt diese Challenge darauf ab, sich nicht nur körperlich, sondern auch mental zu transformieren. Und das mit ziemlich krassen Regeln. Welche genau das sind, wo die Vorteile und Risiken liegen und welche Alternative es gibt, erfährst du jetzt.

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Was muss man bei der 75 Hard Challenge machen?

Gerade zum Jahreswechseln setzen sich viele Menschen ja gerne mal ordentlich neue Vorsätze: Dieses Jahr mache ich endlich mehr Sport, ernähre mich gesünder und achte mehr auf meine mentale Gesundheit. Und klar, all diese Dinge sind richtig und wichtig. Und auch die 75 Hard Challenge zielt darauf ab – nur eben mit ziemlich strikten Regeln, bei denen man schon beim Lesen ins Schwitzen kommt.

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Aber gut, fangen wir vorne an: Ins Leben gerufen wurde die 75 Hard Challenge vor einiger Zeit von dem US-amerikanischen Unternehmer und Motivations-Coach Andy Frisella. Ziel des Programms ist es, dass sich Teilnehmer*innen durch die strikte Einhaltung bestimmter Regeln (ohne Unterbrechung!) über einen Zeitraum von 75 Tagen körperlich fordern und gleichzeitig Disziplin und mentale Stärke entwickeln sollen. Heißt: Die 75 Hard Challenge ist „keine Fitness-Herausforderung“, sondern „ein transformatives Programm zur mentalen Stärke“, wie Frisella selbst auf seiner Seite schreibt.

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Was sind die 75-Hard-Regeln?

Aber kommen wir jetzt direkt mal zu den sechs Regeln, die während dieser 75 Hard Challenge eingehalten werden müssen:

  1. Befolge eine Diät deiner Wahl: Jep, ganz oben auf der Liste der 75-Hard-Regeln steht ein individueller Ernährungsplan deiner Wahl. Bedeutet: Egal, ob Keto, Paleo oder Co., du entscheidest, wie du die nächsten Wochen essen willst. Wichtig ist nur, dass es eine Diät und dass du auf Cheat Meals komplett verzichtest.
  2. Alkohol ist tabu: Am Wochenende vielleicht mal ein Gläschen Wein? Nope, nicht mal das ist erlaubt.
  3. Plane zwei 45-minütige Workouts am Tag ein: Zweimal die Woche zum Sport? Oder vielleicht auch alle zwei Tage? Nope, das reicht bei diesem Programm nicht aus. Es müssen zwei 45-minütige Trainingseinheiten pro Tag sein. Eins davon muss außerdem im Freien stattfinden – und zwar egal, ob es regnet oder schneit.
  4. Du musst täglich eine Gallone Wasser täglich trinken: Das sind knapp 4 Liter.
  5. Du musst täglich lesen: Falls du dich jetzt auf deinen Lieblingsroman freuen solltest, müssen wir dich direkt enttäuschen. Es müssen zehn Seiten von einem nicht-fiktionalen Buch sein (ein Bildungs- oder Ratgeberbuch zum Beispiel). Es soll schließlich um Weiterbildung und Wachstum gehen. Und nein, Hörbücher zählen nicht.
  6. Du musst jeden Tag ein Foto machen: Immerhin muss dein Fortschritt festgehalten werden.

Hui, that's a lot! Und es wird tatsächlich noch krasser. Denn wenn du es in den 75 Tagen aus irgendwelchen Gründen nicht schaffen solltest, eine dieser Regeln einzuhalten, musst du von vorne anfangen. VON VORNE!

75 Hard Challenge
Überteibt die 75 Hard Challenge komplett? (© Getty Images/ Jay Yuno)

Welche Vorteile und Risiken bringt die 75 Hard Challenge?

Starten wir mit den Vorteilen: Die Challenge zielt darauf ab, dass die Teilnehmer*innen es schaffen, gesunde Gewohnheiten zu entwickeln und mentale Stärke aufzubauen. Und klar, durch die strikte Einhaltung der Regeln schafft man es sicher, eine gewisse Selbstdisziplin aufzubauen und zu einer besseren körperlichen Verfassung zu kommen. Dafür dürfte das strikte Sportprogramm und die gesunde Ernährungsweise sorgen. Und ja, wenn man sich auf TikTok unter dem #75hardchallenge-Hashtag umschaut, findet man etliche Videos, in denen Leute stolz ihre Verwandlung zeigen. Diese Resultate pushen sicher das Selbstbewusstsein, genauso wie die Tatsache, dass man wirklich 75 Tage durchgezogen hat.

ABER (und nun kommen wir zu den Risiken): Diese 75 Hard Challenge kann sicherlich auch ganz schnell nach hinten losgehen. Denn gerade für Leute, die sonst kaum trainieren, können zweimal 45-Minuten-Workout am Tag (ohne Ruhetage zwischendurch) einfach schnell zu viel werden und zu Übertraining führen. Und auch der Ernährungsplan sollte vielmehr an die individuellen Bedürfnisse des oder der Trainierenden angepasst, als einfach irgendwie frei Schnauze gewählt werden.

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Und mal ehrlich: Generell scheint uns dieses ganze „Du MUSST alle Regeln befolgen“-Ding wenig gesund zu sein. Denn was passiert, wenn du plötzlich wirklich mal nicht schaffst, alle sechs Regeln zu befolgen (was ja wohl durchaus realistisch ist) und neu anfangen musst? Dann fällst du doch in ein schwarzes Loch. Das kann nicht gut für das Selbstbewusstsein und die mentale Gesundheit sein. Im Gegenteil. Und generell finden wir, dass so eine 75 Hard Challenge nicht mehr zeitgemäß ist. Du musst immer schneller, besser, toller werden? Ne, du musst gar nichts. Das soll nun natürlich nicht heißen, dass es nicht wichtig ist, auf sich und seine Gesundheit zu achten (Den Hintergedanken der Challenge unterschreiben wir total!), aber eben nicht zu jedem Preis. Dann geht das nämlich ganz schnell nach hinten los. Warum also stattdessen nicht lieber auf die etwas softere Alternative setzen?

Was ist die 75 Soft Challenge?

Tatsächlich gibt es nämlich mittlerweile auch die 75 Soft Challenge – quasi als seichter Gegenpol zur 75 Hard Challenge. Und mit diesen Regeln können wir uns definitiv sehr viel mehr anfreunden:

  1. Trainiere täglich für 45 Minuten. Einmal in der Woche soll außerdem bewusst ein Ruhetag eingeplant werden.
  2. Trinke 3 Liter Wasser täglich.
  3. Ernähre dich ausgewogen und möglichst gesund. (Wenig) Alkohol ist bei gelegentlichen Anlässen erlaubt.
  4. Lese täglich 10 Seiten eines Buches deiner Wahl.

Wir würden sagen, dass das schon eher machbar ist. Obwohl wir auch sechs Tage Sport in der Woche am Anfang schon viel finden. Wenn du allerdings für dich in nächster Zeit eine Challenge suchst, mit der du etwas für deine körperliche und mentale Gesundheit machen kannst, starte vielleicht eher mit der 75 Soft Challenge. Du kannst sie ja auch noch variieren und ein bisschen auf deine Bedürfnisse anpassen. Schraube zum Beispiel die Sporteinheiten etwas runter, wenn dir das zu viel ist, und gehe an einigen Tagen einfach etwas länger an der frischen Luft spazieren. Versuch dich, so gut es geht, gesund zu ernähren. Mach dich aber auch nicht fertig, wenn du mal Bock auf eine fettige Pizza hast. Alles sollte doch irgendwie ausgewogen sein, oder nicht? Wir sagen also JA zu gesunden Vorsätzen und NEIN zu einer 75 Hard Challenge und Regeln, bei denen „Scheitern“ eigentlich vorprogrammiert ist.

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