Was bedeutet Intuition? Wir erklären dir, was Intuition wirklich heißt bzw. warum sie auch in deinem Leben hin und wieder eine wichtige Rolle spielen sollte.
Wenn einem alles über den Kopf wächst und kein Weg daran vorbei führt, endlich wegweisende Entscheidungen zu treffen, um die Dinge wieder ins Gleichgewicht zu bringen, heißt es oft: Folge einfach deiner Intuition! Doch was heißt das eigentlich genau?
Ob die innere Stimme, das Bauchgefühl oder der sechste Sinn: Die Intuition hat viele Namen. Und irgendwann im Leben scheint jeder einen Punkt zu erreichen, an dem es das Beste, ihr anstelle des Verstandes den Vortritt zu lassen. Dazu muss man allerdings zuerst einmal wissen, was mit Intuition eigentlich genau gemeint ist.
Was ist Intuition?
Der Begriff Intuition stammt ursprünglich aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „genau hinsehen“ oder „anschauen“. Dabei ist die Intuition für uns aber alles andere als sichtbar. Da hilft auch die größte Vorstellungskraft nichts. Vielmehr verbirgt sich hinter ihr die Begabung, auf Anhieb eine gute Entscheidung treffen zu können, ohne die zugrundeliegenden Zusammenhänge genau zu verstehen. Meist erfolgt diese Fähigkeit unbewusst und instinkthaft, weshalb es für eine Entscheidung aus der Intuition heraus nur selten konkreten Gründe gibt. Die Intuition ist dem Verstand demnach in gewisser Weise überlegen und wird daher auch oft als der sogenannte gesunde Menschenverstand bezeichnet. Unsere intuitiven Vorahnungen haben folglich einen engen Zusammenhang mit unserer inneren Logik und früheren Erfahrungen.
Während unser Verstand eine Erklärung für alles braucht, macht ihm die Intuition einen Strich durch die Rechnung. Intuition ist weder eine Funktion des Verstandes, noch kann sie von ihm begriffen werden. Unserer Intuition zu folgen, bedeutet tatsächlich in vielen Fällen, Dinge zu tun, die unser Verstand eben überhaupt nicht begreift, die nach allem, was wir wissen, vielleicht überhaupt keinen Sinn ergeben – zumindest auf den ersten Blick. Unserer Intuition zu folgen, heißt, ihr zu vertrauen und scheint in unserer Gesellschaft zunehmend zur Herausforderung zu werden.
Die weibliche Intuition
Frauen wird nachgesagt, sie hätten eine besondere weibliche Intuition. Damit ist ein gewisses Gespür für Emotionen und eine gewisse Empathie gemeint, die Frauen Männern voraus hätten. Dem gegenüber wird dann die auf Logik und Vernunft basierende männliche Entscheidungsfindung gestellt. Wieder mal ein Fall für die Schublade „typisch Frau". Psychologisch ist diese geschlechterspezifische Zuschreibung sehr umstritten. Einige Forscher sind der Meinung, diese weibliche Intuition sei ein Mythos. Es gibt auch zahlreiche Männer, die sich in ihren Entscheidungen eher von ihrem Bauchgefühl als von ihrem Verstand leiten lassen. Ob wir eine bessere Intuition als die Männer haben, ist daher nicht bewiesen.
Was bedeutet Intuition in deinem Leben?
Der Physiker Albert Einstein hat sein Unverständnis über die Entwicklung der Intuition in unserer Gesellschaft mit folgenden Worten zusammengefasst:
„Die Intuition ist ein göttliches Geschenk, der denkende Verstand ein treuer Diener. Es ist paradox, dass wir heutzutage angefangen haben, den Diener zu verehren und die göttliche Gabe zu entweihen.“
Albert Einstein
Tatsächlich schwindet die Bedeutung der Intuition in unserem täglichen Leben zunehmend. Der Fortschritt macht alles berechenbar, die Welt ist zahlengetrieben und das färbt auch auf uns ab. Nicht jeder von uns wird deshalb zwingend berechnend, doch das Denken hat inzwischen die Oberhand in unserer Gesellschaft erlangt. Wir denken, zerdenken – von früh bis spät. Für Intuition bleibt da kaum noch Platz. Sicher ist das in vielerlei Berufen von Vorteil und erfolgsversprechend. Aber wie sieht es bei der Zwischenmenschlichkeit aus?
Wie wir alle wissen, beruhen Freundschaft oder Liebe nicht auf Zahlen und Fakten. Dennoch vertrauen auch dabei nur noch wenige auf ihre Intuition. Wenn eine Beziehung aus oder Freundschaft vorbei ist, wissen wir oft vom Bauch her eher und dennoch gestehen wir es uns nicht ein. Die Mehrheit hat es schlichtweg verlernt, auf ihre innere Stimme zu hören. Stattdessen strampeln diese Kopf-Menschen im Hamsterrad des ewigen Vergleichs dessen, was sie bereits haben, mit etwas vermeintlich noch Schönerem und Größerem. Höher, schneller, weiter eben – auch Optimierungsgesellschaft genannt. Eine erschreckende Entwicklung. Wenn du dich in diesem Verhaltensmuster wiedererkennst, solltest du dich vielleicht mal wieder auf dein Bauchgefühl besinnen bzw. deinem Herzen folgen.
Spontan falle ich da zurück in Teenie-Tage von 2003 als Pop-Sternchen Jewel die Intuition wie keine Zweite in den 2000ern besang – lass dich anstecken:
Was bedeutet Intuition in deinem Leben? Wir besitzen sie alle, die innere Stimme. Wir wissen um den Willen unserer Seele, zu jeder Zeit. Die Frage ist nur, wann wir endlich anfangen, ihr (wieder) zu vertrauen? Wie oft musstest du dir schon eingestehen, dass du eigentlich längst wusstest, welche Entscheidung zu treffen war und du es einfach nur nicht wahrhaben wolltest? Verrate es uns in den Kommentaren. Der erste Schritt vom Denker zum intuitiven Bauch-Menschen ist deshalb das Eingeständnis und Vertrauen darauf, dass wir alle über dieses tiefe Wissen verfügen. Übrigens: Du solltest auch wissen, was Karma ist!
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