Der Brat Girl Summer ist offiziell vorbei, auf TikTok und Instagram widmet man sich nun wieder der Selbstoptimierung. Damit beginnen wir neuerdings nicht mehr erst im Januar, sondern schon im Oktober. Was es mit dem Winter Arc Trend auf sich hat und ob er uns wirklich hilft unsere Ziele zu erreichen, liest du hier.
Hast du deine Liste mit guten Vorsätzen aus dem Januar auch schon längst wieder vergessen und weniger als die Hälfte darauf umgesetzt? Dann könnte ein Winter Arc genau das sein, was du jetzt brauchst! Denn laut Social Media ist es noch nicht zu spät, die eigenen Ziele für 2024 in die Tat umzusetzen. Anstatt den Rest des Jahres auf der faulen Haut zu liegen, wird der Oktober zum Januar gemacht, die Anmeldung im Fitnessstudio abgegeben, der Stapel ungelesener Bücher abgearbeitet und der Smoothie Maker wieder hervorgeholt.
Das verbirgt sich hinter dem Begriff „Winter Arc“
Das englische Wort „Arc“ bedeutet so viel wie Bogen und steht hier metaphorisch gesprochen für die Entwicklung, die man in den letzten Monaten des Jahres macht. Viele TikToker*innen haben ihre Winter Arc Challenge bereits im Oktober gestartet, um die letzten drei Monate des Jahres für ihre Transformation zu nutzen. Theoretisch kannst du aber auch noch im November, Dezember oder auch einfach jetzt mit deinem persönlichen Winter Arc beginnen. Denn das Konzept sieht ja gerade vor, dass es eben nicht den 1.1. oder irgendein anderes besonderes Datum braucht, um mit dem Erreichen der eigenen Ziele zu beginnen oder eine neue Routine zu etablieren. Wenn du dir am 6. November mit deinem Winter Arc beginnst, ist das völlig fine.
So setzt du deinen Winter Arc erfolgreich um
Auf Social Media verbinden die meisten Creator*innen ihren Winter Arc mit einer Challenge, an der sie ihre Follower*innen täglich oder wöchentlich teilhaben lassen. Dadurch entsteht ein Community-Gefühl und in der Gruppe ist es oftmals leichter, sich zu motivieren. Du musst natürlich nicht bei der Challenge einer Influencerin teilnehmen. Grundsätzlich ist es aber hilfreich, sich eine konkrete Aufgabe zu setzen. Wichtig ist, dass du dir nicht zu viel vornimmst. Überlege dir, was du in der Zeit bis Jahresende realistischerweise schaffen kannst. Jeden Tag joggen, zuckerfrei essen, täglich mindestens 50 Seiten lesen und noch dazu immer um fünf Uhr aufstehen? Das wird auf Dauer ziemlich schwierig und könnte dazu führen, dass du schnell die Motivation verlierst. Konzentriere dich stattdessen auf ein oder zwei Punkte und versuche sie so gut wie möglich umzusetzen. Vielleicht findest du sogar eine Freundin, die mitmacht, sodass ihr euch gegenseitig motivieren könnt.
Auch Journaling könnte Teil deiner Winter Arc sein. Im Video zeigen wir dir, wie es geht und was daran so gesund ist:
Typische Ideen für eine Winter Arc Challenge
Du kannst dir noch immer nicht so richtig vorstellen, wie eine Winter Arc Challenge aussehen könnte? Hier sind ein paar Ideen:
- täglich meditieren
- täglich Yoga machen
- X mal die Woche joggen
- X mal die Woche ins Fitnessstudio gehen
- mindestens 2 Liter Wasser am Tag trinken
- X Seiten am Tag lesen
- bis Ende des Jahres X Bücher lesen
- täglich X Minuten putzen
- bis Ende des Jahres zuckerfrei leben
- bis Ende des Jahres keinen Alkohol trinken
- täglich einem Hobby nachgehen
- täglich um X Uhr schlafen gehen
- nur max. eine Stunde am Tag am Handy sein
Das sind nur einige Ideen für Challenges, du kannst deine Winter Arc natürlich auf deine persönlichen Ziele und Wünsche anpassen. Wichtig ist, dass die Challenge konkret umsetzbare Handlungen enthält. Ein Ziel wie 5 Kilo abnehmen ist eher ungünstig, da es am Ende nur ein erreicht oder nicht erreicht gibt, aber du keine genauen Schritte planst, anhand denen du das Ziel erreichen kannst.
Warum der Winter Arc auch kritisch gesehen werden kann
So eine Challenge kann super motivierend sein und es gibt bestimmt einige Leute, die damit ihre Ziele erreichen. Sie kann aber auch jede Menge Druck bedeuten. Zumal gerade auf Social Media oftmals unrealistische Ziele gesteckt werden. Ähnlich wie bei der Glow Up Challenge, die Anfang des Jahres durch die Netzwerke kursierte, zeigen uns Menschen auf Instagram und TikTok oft, wie sie direkt ihr gesamtes Leben umkrempeln – und das zumindest vor der Kamera erfolgreich. Dabei darf man nicht vergessen, dass diese Menschen nur das zeigen, was sie zeigen wollen.
Sind sie wirklich jeden Morgen um 5 aufgestanden, haben ihren grünen Smoothie getrunken und sind dann zum Sport gegangen oder sehen wir nur die Tage, an denen das tatsächlich passiert ist, weil sich das besser fürs Video macht? Wenn du dazu neigst, dir dich schnell mit anderen zu vergleichen, solltest du dir diese Fragen unbedingt stellen. Denn am Ende ist es wichtig, Ziele aus einer intrinsischen Motivation umsetzen und nicht, weil es gerade eine Challenge gibt, bei der das alle machen. Nur dann bleibt man langfristig am Ball.
Ich hab Lust auf einen Winter Arc
Ich bin ganz ehrlich: Ich mag den Druck, den solchen Challenges auf mich ausüben. Ich mag es, das Gefühl zu haben, gerade Teil einer Bewegung zu sein und wenn ich es am Ende nicht durchziehe, dann ist es eben so. Ich habe schon oft die Erfahrung gemacht, dass mich solche Challenges wirklich motivieren und ich dadurch Gewohnheiten etabliere, die ich später noch in abgespeckter Form in meinen Alltag integriere. Ich denke, wie man mit sowas umgeht, ist auch ganz klar eine Typsache. Während mich der Druck einer solchen Challenge motiviert, kann er für andere einfach nur Stress bedeuten.
Für mich ist es wichtig, dass man die Challenge so anpasst, dass sie zu einem passt. Als ich das erste Mal vom Winter Arc gehört habe, war es bereits Mitte Oktober und ich dachte mir: F*ck, jetzt bin ich schon zu spät dran und kann nicht mehr mitmachen. Genau solche Gedanken sind natürlich Blödsinn. Dann geht mein Winter Arc eben nur zwei Monate anstatt drei. Das was mir daran so gut gefällt, ist ja gerade die Idee, dass man seine Ziele immer umsetzen kann und nicht erst auf das neue Jahr warten muss.