Unsere Lebensdauer sowie die Anfälligkeit für Krankheiten wird von zahlreichen Faktoren wie Gewicht, körperliche Fitness und unserer Lebensweise bedingt, auf die wir teilweise Einfluss nehmen können. Nicht bestimmen, können wir allerdings unseren Geburtszeitpunkt. Doch genau dieser soll laut einer Studie Auswirkungen darauf haben, wie anfällig wir später für kältebedingte Herzerkrankungen sind. Wir zeigen dir, warum die Temperatur während der Schwangerschaft und Geburt eine so große Rolle spielt
Die Umgebungstemperatur beeinflusst den Fötus
Dass die Lebensweise der Mutter einen prägenden Einfluss auf den ungeborenen Fötus haben kann, klingt einleuchtend. Dass allerdings auch die Umgebungstemperatur zur Zeit der Schwangerschaft das Immunsystem von Menschen in Regionen mit warmen und kalten Jahreszeiten ein Leben lang bestimmen kann, ist eine neue Erkenntnis. Obwohl wir als zivilisierte Menschen nicht mehr schutzlos der Witterung ausgesetzt sind, können wir uns wohl nicht ganz von der Natur loslösen.
In der Tat sterben heutzutage nur noch wenige Menschen am direkten Kältetod durch blankes Erfrieren. Allerdings steigt im Winter nicht nur die Zahl der Grippe- und Erkältungserkrankten, sondern auch die der Herzattacken. Das liegt daran, dass sich die Arterien bei kalten Temperaturen zusammenziehen und unser Blut dicker wird. Diese beiden Faktoren begünstigen eine Reihe von Erkrankungen wie lebensbedrohliche Herzattacken und Schlaganfälle. Um herauszufinden, ob bestimmte Personengruppen anfälliger für diese kältebedingten Herzerkrankungen sind, untersuchten amerikanische und deutsche Forscher 13.500 in Uppsala im Zeitraum zwischen 1915 und 2002 geborene Schweden. Besonders interessierte die Wissenschaftler die Temperaturen, die zur Zeit der jeweiligen Schwangerschaften vorherrschten.
Wie der Geburtszeitpunkt unsere Gesundheit beeinflusst
Untersucht wurde nun die Wahrscheinlichkeit der kältebedingten Herzerkrankungen in Bezug auf die vorherrschenden Temperaturen während der Schwangerschaft. Dabei fanden die Forscher heraus, dass es hier tatsächlich einen Zusammenhang zu geben scheint: Menschen, die während der wärmeren Monate im Mutterleib waren, erlitten mit höherer Wahrscheinlichkeit kältebedingte Herzattacken. Das Ergebnis ist überraschend, da die Forscher bereits Temperaturen ab 13 °C als „wärmere Temperaturen“ einstuften, die wir hierzulande wohl durchaus noch als ziemlich kalt empfinden würden. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Neugeborenen, die im Mutterleib nur die wärmeren Temperaturen erfahren haben, nicht auf die Kälte eingestellt sind. Demnach könnte man also schlussfolgern, dass Menschen, die beispielsweise im August geboren wurden, sich eher vor Kälte schützen sollten, als abgehärtete Winterkinder.
Bei den Studienergebnissen handelt es sich nur um Wahrscheinlichkeiten. Natürlich kannst du auch unabhängig von deinem Geburtszeitpunkt etwas für deine Fitness und Abwehr tun. Mit kalten Duschen oder mithilfe einer Kryotherapie kannst du dein Immunsystem schützen.
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