„Ich will zurück in den Kindergarten!“ – Ganz ehrlich? Dieser Gedanke ist mir im letzten Jahr echt nicht nur einmal gekommen. Denn wie genial war diese Zeit, bitte? Als das größte „Problem“ darin bestand, dass man auf dem Spielplatz nicht die coole Schaukel abbekommen hat, und wichtige Entscheidungen einfach immer von Mutti und Vaddi getroffen wurden? Man musste sich einfach um nichts Gedanken machen und konnte sein Leben genießen. Alles fühlte sich irgendwie so leicht an. Jeder Tag war ein neues Abenteuer.
Und natürlich weiß ich, dass man dieses Dasein nicht einfach ins Jetzt katapultieren kann – das will ich auch gar nicht, Erwachsensein kann nämlich auch ganz schön nice sein. Trotzdem denke ich gerade viel darüber nach, welche wunderbaren Eigenschaften Kinder eigentlich genau auszeichnen. Und wie traurig es ist, dass wir vieles davon über die Zeit irgendwie verloren haben. Weil Verpflichtungen, (Selbst)zweifel und Ängste einfach zu groß geworden sind ... Aber hey, es ist ja eigentlich nie zu spät, sich noch einmal zurückzubesinnen und diese kindliche Leichtigkeit zumindest ein Stück weit zurück in unser Leben zu holen. Denn ich weiß, sie schlummert in uns allen und wartet nur darauf, aufgeweckt zu werden.
Also, lassen wir dieses Jahr gemeinsam wieder das Kind in uns raus? Welche kleinen, aber total bedeutenden Dinge ich mir dabei so vorgenommen habe, verrate ich dir jetzt.
#1
Einfach mal wieder hinfallen dürfen – und weitermachen
Na, kickt bei dir auch gerne mal die Versagensangst? Zerdenkst du alles zehnfach und lässt es am Ende lieber ganz sein, aus Angst zu scheitern? Willkommen im Club! Ich bin über die Jahre in vielen Dingen ein richtiger Schisser geworden und bin überzeugt davon, dass ich mich oft selbst ausbremse. Aber klar, je älter man wird, desto mehr unschöne Erfahrungen können sich da natürlich auch anhäufen. Logisch, dass wir dadurch ängstlicher werden. Dabei lernen wir doch gerade aus unseren Fehlern, oder nicht? Und „Versagen“ macht uns nicht weniger wertvoll. Also: Mehr Mut zum Scheitern. So wie damals. Als Kinder haben wir doch auch ständig neue Sachen ausprobiert. Und wenn wir hingeknallt sind, sind wir eben wieder aufgestanden, haben uns die Tränchen weggewischt und weitergemacht!
#2
Mit großen Augen durch die Welt gehen
Kinder sind so unglaublich neugierig, sie können tausend Fragen zu einem Thema stellen, das uns als Erwachsene wahrscheinlich nicht mal in den Kopf kommen würde, und sie gehen einfach mit offenen Augen durch die Welt. Das will ich auch. Ich will mich wieder mehr begeistern und mitreißen lassen und einfach mal Neues ausprobieren, ohne direkt darüber nachzudenken, wie doof ich mich vielleicht dabei anstellen könnte. So what?!
#3
Wieder mehr die kleinen Dinge sehen
Ich glaube, diesen Punkt müssen wir uns alle auf die Fahne schreiben. Denn oft vergessen wir bei all den Dingen, die in unserem Kopf so abgehen, oder den funkelnden Bildern auf Instagram, was wir eigentlich alles schon haben – wofür wir dankbar sein können. Und ja, das sind manchmal auch die kleinen Dinge, wie ein heißer Kaffee am Morgen oder ein schöner Blumenstrauß. Also lasst uns wieder mehr die kleinen Dinge sehen und aus der Pfütze einen Ozean machen.
#4
Ohne „Ja, aber ...“ durch den Tag gehen
Mal ehrlich, wie oft bist du schon einem Menschen begegnet und hast diesen eigentlich schon vorher in eine Schublade gepackt? Oder bist voreingenommen in eine neue Situation gegangen? Ich glaube, davon kann sich niemand so richtig freisprechen. Umso wichtiger doch irgendwie, Menschen und Situationen mit einem offenen Geist zu begegnen – genau so, wie Kinder es auch tun.
Wie du gelassener wirst?
... so cool, gelassen und stark wie Kids es sind? Die besten Tipps für mehr Selbstbewusstsein findest du im Video.
#5
Im Hier und Jetzt sein statt im Dann und Später
DAS wird auf jeden Fall mein Endgegner. Ich bin nämlich das, was man wohl klassisch als Overthinkerin beschreibt. Mein Kopf arbeitet eigentlich durchgehend auf Hochtouren, analysiert Vergangenes und macht sich Sorgen über das, was kommt. Da bleibt eigentlich kaum noch Zeit und vor allem Energie, um das Hier und Jetzt richtig zu genießen. Darin sind Kinder allerdings wahre Weltmeister*innen. Und ja, klar, die kleinen Mäuse haben natürlich auch nicht die Verantwortung, die wir als Erwachsene selbst für uns tragen, aber ich will mir für dieses Jahr trotzdem vornehmen, mehr im Moment zu leben – und achtsamer zu sein.
#6
Ohne angezogene Handbremse fahren
Woran ich auch sofort denken muss, wenn es um Kinder geht, ist ihre grenzenlose Euphorie. Die Kleinen entdecken etwas oder bekommen ein neues Geschenk und kommen aus dem Quietschen gar nicht mehr raus. Oder sie schaffen es, sich gefühlt wochenlang auf eine Sache zu freuen oder ihr Lieblings-Pixi-Buch selbst nach dem hundertsten Durchblättern noch mit Begeisterung anzuschauen. Das ist ansteckend. Und ich habe das Gefühl, dass das im Erwachsenenalter oft komplett untergeht.
Vielleicht auch, weil wir gelernt haben, unsere Gefühle mehr zu „kontrollieren“ oder weil wir uns zu sehr um die Meinung anderer scheren. Schluss damit. Ich will wieder euphorischer sein, auch wenn andere es vielleicht belächeln oder nicht verstehen. Also hör auch du mit Stolz „Bibi & Tina“ zum Einschlafen, spiel das Game, für das du eigentlich viel zu „alt“ bist und kram die Lego-Kiste wieder raus, wenn du Bock darauf hast. (Ich habe neulich übrigens eine Instagram-Userin gesehen, die sich Lego-Blumen zusammengebaut hat – und fand's einfach nur schön!)
#7
Wieder mehr das Herz auf der Zunge tragen
Kinder sagen immer sofort, was sie denken – ob nun positiv oder negativ. Sie stehen einfach zu ihren Gefühlen. Und wenn es sie überkommt, halten sie letztere auch nicht zurück. Ich muss dabei immer sofort an meine kleine Nichte denken, die mir mal – als sie gerade vier Jahre alt war – eine Nachricht aufgenommen hat, in der sie mir erzählt hat, wie froh sie doch sei, dass wir uns haben und wie lieb sie mich habe. Und ich könnte gerade direkt wieder anfangen zu heulen, wenn ich darüber nachdenke, wie viel Liebe dieser kleine Mensch schon in sich trägt – und wie leicht es ihm fällt, das auch laut auszusprechen. Als Erwachsene halten wir unsere Gedanken und Gefühle so oft zurück oder verstellen uns sogar. Ich finde, das sollten wir lassen. Klar, ehrlich sein erfordert oftmals Mut, aber dieser kann auch belohnt werden.
Also, sind wir 2025 zusammen mutig und lassen das Kind in uns wieder frei? Ich bin ja sowas von dafür!