Jede allein lebende Person, ob in einer Wohnung oder einem Haus, hat mit Sicherheit schon einmal über die Möglichkeit eines Einbruchs in ihren eigenen vier Wänden nachgedacht. Leider ist diese Sorge nicht unbegründet, wie die Statistiken zeigen. Im Jahr 2022 ist die Anzahl der Wohnungseinbruchsdiebstähle bundesweit erneut gestiegen. Um festzustellen, ob mögliche Einbrecher dein Zuhause ins Visier genommen haben, möchten wir dir hier die Methoden vorstellen, die Einbrecher verwenden, um herauszufinden, ob du gerade zu Hause bist.
- 1.Das Wichtigste in Kürze
- 2.Die Geheimcodes der Einbrecher
- 3.Markierung an der Haustür
- 4.Beobachter vor dem Haus oder im Hausflur
- 5.Zettel-und-Stift-Masche oder „Neuer Nachbar“
- 6.Polizisten, Handwerker und Co.
- 7.So kannst du dich schützen!
- 7.1.1 - Immer die Türen abschließen
- 7.2.2 - Briefkasten nicht überquellen lassen
- 7.3.3 - Fenster richtig sichern
- 7.4.4 - Licht
- 7.5.5 - Wertsachen besser verstecken
- 7.6.6 - Schlüssel und Geldbeutel
Das Wichtigste in Kürze
Wie bereits erwähnt, ist die Anzahl der Wohnungseinbruchsdiebstähle im Jahr 2022 bundesweit um erhebliche 21,5 Prozent auf 65.908 Fälle angestiegen. Im Jahr 2021 waren es „lediglich“ 54.236 Fälle. Diese Einbrüche verursachten einen Gesamtschaden von mehr als 280 Millionen Euro. Die Daten stammen von der polizeilichen Kriminalstatistik des Bundeskriminalamts. Wichtig zu wissen ist, dass zu Wohnungseinbruchsdiebstählen auch gescheiterte Einbruchsversuche zählen. Sie haben es also nicht in die Wohnung oder das Haus geschafft.
Die Geheimcodes der Einbrecher
Auf diesem Bild sind einige der geheimen Codes von Einbrechern dargestellt. Diese Symbole, auch als „Gaunerzinken“ bekannt, existieren bereits seit dem Mittelalter und werden auch in der heutigen Zeit von Einbrechern weiterhin verwendet. Nachdem die „Späher“ das Zielobjekt ausgiebig überwacht haben, werden diese Symbole am Haus angebracht. Einige Zeit später kann es dann, je nach Markierung, zu einem Beutezug durch ihre Einbrecherkomplizen kommen.
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Markierung an der Haustür
Einbrecher verwenden häufig verschiedene Methoden, um sicherzustellen, dass die Bewohner für längere Zeit nicht zu Hause sind. Dazu gehört das Markieren der Haustür, sei es durch das Anbringen von Flyern oder kleinen Stücken Papier im Türspalt. Darüber hinaus können durchsichtige Klebestreifen am unteren Rand der Tür angebracht werden. Aus diesem Grund ist es wichtig, deine Tür regelmäßig zu überprüfen und sie auch regelmäßig zu verlassen. Selbst wenn du für einige Tage nicht das Haus verlässt und die Markierung daher nicht entfernt oder verändert wird, könnten die Einbrecher denken, dass du nicht zu Hause bist und in deine Wohnung eindringen, obwohl du anwesend bist. Daher ist erhöhte Wachsamkeit und regelmäßige Überprüfung der Tür von großer Bedeutung, um Einbrüche zu verhindern. Vor allem in Brennpunkten.
Beobachter vor dem Haus oder im Hausflur
Um dein Haus oder deine Wohnung auszuspionieren, stellen sich Einbrecher oft vor dem Gebäude auf oder begeben sich direkt in den Hausflur. Auf diese Weise können sie Informationen darüber sammeln, wann du normalerweise das Haus verlässt oder zurückkommst. Sie versuchen auch herauszufinden, ob du im Urlaub bist. Daher ist es äußerst wichtig, auf Personen vor deinem Haus oder im Hausflur zu achten. Wenn du wiederholt seltsame Aktivitäten bemerkst, solltest du dies deinen Nachbarn, der Hausverwaltung und/oder der Polizei melden. In großen Wohnhäusern kann die Anonymität natürlich höher sein, aber wie bereits erwähnt, ist es ratsam, verdächtige Aktivitäten zu melden. Vorsicht ist immer besser als Nachsicht.
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Zettel-und-Stift-Masche oder „Neuer Nachbar“
Einbrecher verwenden auch verschiedene Tricks, um direkten Zugang zu einer Wohnung zu erhalten oder einen Blick ins Innere zu werfen. Sie könnten an deiner Tür klingeln und nach Dingen wie einem Zettel und einem Stift fragen, um kurz zu telefonieren, oder ob sie bestimmte Lebensmittel wie Gewürze, Mehl, Zucker usw. von dir bekommen können. Besonders wichtig ist: Lasse niemals jemanden in deine Wohnung oder dein Haus, wenn du die Person nicht kennst. Selbst wenn du bereit bist, ihnen etwas von den gefragten Dingen zu geben, sollte die Tür geschlossen bleiben, während du diese Dinge holst. Vor dem Öffnen der Tür ist es ratsam, immer durch den Türspion zu schauen. Wenn du die Person nicht kennst und keinen Besuch erwartest, ist es nicht notwendig, die Tür zu öffnen. Im Idealfall verfügst du über eine kleine Kette an deiner Tür, mit der du sie einen Spalt breit öffnen kannst, während sie trotzdem gesichert bleibt und niemand leicht einen Blick in deine Wohnung erhaschen kann. Besonders wenn du allein wohnst oder dich generell weniger stark fühlst, ist es entscheidend, auf deine Sicherheit zu achten.
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Polizisten, Handwerker und Co.
Häufig kommt es leider auch vor, dass sich Einbrecher als Polizisten, Handwerker, Telekom-Mitarbeiter und Co. ausgeben. Hier ist besonders wichtig zu wissen, dass du niemanden von ihnen hereinlassen musst. Auch nicht die Polizei. Handwerker, sowie Mitarbeiter eines Internetanbieters melden sich im Normalfall IMMER im Voraus bei dir per Brief oder die Hausverwaltung informiert über einen Besuch. Selbst wenn du weißt, dass an einem bestimmten Tag einer dieser Menschen Zutritt zu deinen eigenen vier Wänden braucht, um zum Beispiel den Strom- oder Wasserzähler abzulesen, solltest du dir auf jeden Fall den Ausweis zeigen lassen. Das ist zwar auch kein Garant dafür, dass dieser echt ist, aber es ist definitiv eine weitere Sicherheitsmaßnahme.
So kannst du dich schützen!
1 - Immer die Türen abschließen
Es ist ratsam, deine Haustür grundsätzlich immer zu verriegeln, selbst wenn du nur kurz einkaufen gehst. Darüber hinaus ist es unerlässlich, sie abzuschließen, wenn du zu Hause bist, insbesondere während der Nachtstunden. Am besten solltest du deine Haustür zusätzlich mit einem Zusatzschloss oder einem Querriegelschloss sichern.
2 - Briefkasten nicht überquellen lassen
Ein deutlicher Hinweis für Einbrecher, dass du nicht zu Hause bist, ist ein überquellender Briefkasten mit Briefen, Zeitungen und Prospekten. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, jemanden zu bitten, regelmäßig deinen Briefkasten zu leeren. Am besten wendest du dich an einen vertrauenswürdigen Nachbarn oder einen Freund bzw. Familienangehörigen.
3 - Fenster richtig sichern
Einbrüche erfolgen nicht nur über Türen, sondern Einbrecher nutzen auch gerne Fenster, da sie oft weniger gesichert sind. Wenn du ein eigenes Haus besitzt, ist es ratsam, direkt sichere Fenster zu verbauen. In einem Mehrfamilienhaus gestaltet sich dies oft schwieriger. Hier empfiehlt es sich, Aufschraubsicherungen oder Pilzkopfzapfenbeschläge einzusetzen.
4 - Licht
Ein einfacher Trick, um Einbrecher abzuschrecken, ist die richtige Beleuchtung. Wenn du nicht zu Hause bist, können Zeitschaltuhren eine großartige Lösung sein. Mit ihnen können die Lichter in einem oder mehreren Räumen zu bestimmten Zeiten eingeschaltet werden, um den Eindruck zu erwecken, dass jemand zu Hause ist. Bei einem eigenen Haus kann es auch sinnvoll sein, einen Bewegungsmelder an der Eingangstür zu installieren. Sobald sich jemand dem Haus nähert, werden helle Lichter aktiviert, was Einbrecher definitiv abschrecken wird.
5 - Wertsachen besser verstecken
Ein Einbruch dauert in der Regel nicht länger als etwa fünf Minuten, da Einbrecher bereits die „besten“ Verstecke kennen. Um Wertsachen optimal zu schützen, bieten ein Wertbehältnis wie ein Tresor oder ein Schließfach in der Bank die sicherste Lösung.
6 - Schlüssel und Geldbeutel
Ein wichtiger Punkt ist, niemals deine Haus- oder Wohnungsschlüssel außerhalb des Hauses zu verstecken. Vermeide es, sie unter einer Matte, in einem Blumentopf oder zwischen Steinen zu deponieren. Einbrecher kennen diese gängigen Verstecke. Darüber hinaus ist es ratsam, deinen Geldbeutel und Autoschlüssel nicht im Flur oder an leicht zugänglichen Stellen aufzubewahren, da Einbrecher oft als Erstes durch diese Bereiche gehen. Die Sicherheit deines Zuhauses sollte stets oberste Priorität haben, und diese Maßnahmen helfen dabei, das Risiko von Einbrüchen zu minimieren.
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Bildquelle: IMAGO / Daniel Scharinger