Ein neues Phänomen erobert die Social Media-Kanäle: Roboter-Influencer! Ihre Profile auf Instagram und Co. sehen täuschend echt aus, haben Millionen Fans und lassen die Kassen klingeln. Dabei existieren diese Influencer überhaupt nicht!
Bei Bots dachten wir bisher immer an nervige Spam-Bots, die unsere Social Media-Kanäle mit Müll-Nachrichten bombardieren. Doch jetzt macht sich eine neue Sorte Roboter im Netz breit: sogenannte Roboter-Influencer (auch Virtual-Influencer genannt). Hierbei handelt es sich um künstlich generierte „Personen” mit uniquem Aussehen und eigener Persönlichkeit. Die Profile der Roboter, die teilweise täuschend echt aussehen, posten regelmäßig Content und haben oft mehrere Millionen Follower. Und genau wie echte Influencer dieser Größe, scheffeln sie damit ordentlich Kohle!
Roboter-Influencer verdienen Millionen
Der Marketplace onbuy.com hat jetzt untersucht, welche Roboter-Influencer die erfolgreichsten sind und wie viel diese tatsächlich auf Instagram verdienen. Das erfolgreichste Robo-Profil ist demnach Lil Miquela, eine junge Dame mit witzigen Sommersprossen und kindlicher Zopf-Frisur. Auf Wikipedia heißt es: „Miquelas erste Instagram-Nachricht erschien im April 2016. Die angeblich 19-jährige Halbbrasilianerin postet auf der Plattform Fotos und Geschichten aus ihrem Leben. Mit wachsender Popularität entwickelte sich die Kunstfigur zur virtuellen Influencerin, die Mode präsentiert, in Modemagazinen erscheint, Interviews gibt, sich mit Prominenten zeigt und schließlich auch als Sängerin erfolgreich wurde.”
Doch Fakt ist: Miquela ist nicht echt, jedes ihrer Bilder wurde am Computer generiert, auch wenn es manchmal kaum zu glauben ist. Unfassbare 2,6 Millionen Fans folgen Miquela inzwischen. Laut inbuy.com verdient die Roboter-Influencerin pro gesponsertem Post über 7000 Euro und könnte damit im Jahr knapp 10 Millionen Euro einnehmen. Bei dieser Zahl wird einem schon ganz schummrig, oder?
Diese Statistik zeigt weitere Roboter-Influencer und wie viel sie verdienen:
Wer steckt hinter den Instagram-Robotern?
Wenn man sich die hochprofessionellen Profile der Roboter-Influencer ansieht, wird schnell klar, dass hier jede Menge Arbeit, neueste Technologie und professionelles Know-How dahinter stecken. Nicht immer ist bekannt, wer die Insta-Roboter erschaffen hat. Bei Lil Miquela weiß man es inzwischen: Hinter dem Profil steckt das Technologie Start-up Brut aus Los Angeles. Der Umsatz, der mit dem Profil gemacht wird, fließt also in die Unternehmenskasse. Inzwischen hat das Unternehmen noch weitere künstliche Influencer geschaffen, zum Beispiel Miquelas Freundin Bermuda.
Kritik: Schaffen Roboter-Influencer falsche Idealbilder?
Aus technologischer Sicht mögen Roboter-Influencer sehr spannend sein, doch betrachten viele sie auch sehr kritisch. Gerade auf Instagram sind viele junge User unterwegs, die oft gar nicht realisieren, dass es sich hier um ein künstliches Profil handelt. Mit dem stets perfekten Look und dem püppchenhaften Aussehen der Roboter kreieren die Macher ein Schönheitsideal, was unrealistisch und unerreichbar ist. Gerade junge Mädchen können sich von solch unrealistischen Idealen unter Druck gesetzt fühlen, wenn sie versuchen, ihrem vermeintlich perfekten Idol nachzueifern. Einen realistischen Roboter-Influencer mit Cellulite, Pickeln und echt menschlichen „Problemen”, haben wir bisher vergeblich gesucht. Vielleicht wäre das ja eine Idee für 2021!
Bildquelle: Instagram