Du liebst Dein Handy über alles und würdest es am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen? Oder packst Du Dein Smartphone auch wirklich nie in die Tasche, nicht einmal, wenn Du eine Ampelkreuzung überquerst? Vielleicht gehörst Du zur Gattung „Smombie“. Was hinter dem Phänomen steckt? Wir erklären es Dir.
Hast Du schon einmal von einem Smombie gehört? Nein? Aber Du hast sicherlich schon einmal einen gesehen. Smombies tummeln sich fast überall, wo Fußgänger unterwegs sind. Am häufigsten kann man sie an Bahnhöfen, in Fußgängerzonen oder Shoppingcentern, eben vor allem im städtischen Raum, antreffen.
Smartphone + Zombie = Smombie
Doch was soll überhaupt ein Smombie sein? Die Definition ist einfach: Der Begriff setzt sich aus den Worten „Smartphone“ und „Zombie“ zusammen und bezeichnet dementsprechend eine Person, die die ganze Zeit an ihrem Smartphone hängt, sodass sie nichts von ihrer Umwelt wahrnimmt und wie ein Zombie durch die Gegend wandelt. Das Wort „Smombie“ wurde 2015 sogar zum Jugendwort des Jahres gekürt.
Jeder hat es bestimmt schon einmal selbst erlebt. Da steigt man aus dem Bus aus und will nur kurz die bereits angefangene Whatsapp-Nachricht zu Ende schreiben. Also tritt man auf den Bürgersteig und tippt die letzten Zeichen im Gehen, wirft dann nur noch einen kurzen Blick auf Facebook und zack - ist man einem anderen Passanten genau in die Arme gelaufen, der ebenfalls mit seinen Blicken an seinem Smartphone-Display gehangen hat, statt auf seine Umwelt zu achten. Da Smombies ihrer Handysucht also auch oft im öffentlichen Straßenverkehr nachgehen, sind sie so eine Gefahr für sich selbst und auch für andere.
Smombies bekommen eigene Straßenschilder und Ampeln
Dementsprechend zeigen sich bereits erste Reaktionen im öffentlichen Leben einiger Städte. In Stockholm hat der Schwede Jacob Sempler beispielsweise Schilder installiert, die vor Smombies warnen, die den Weg kreuzen können. Fotos der Schilder gingen im Internet um die Welt. Auch wenn die Schilder natürlich keine offiziellen Straßenverkehrsschilder sind, sollen sie auf die zunehmende Dominanz von Smartphones im Alltag aufmerksam machen. Jacob Sempler ist wohl selbst nur knapp einem Unfall entgangen, da er beinahe in ein Auto gelaufen wäre, weil er seinem Smartphone mehr Aufmerksamkeit gewidmet hatte als dem Verkehr.
Und wer hätte es gedacht: Eine deutsche Stadt ergreift nun tatsächlich fortschrittliche Maßnahmen, um Smombies im Straßenverkehr wach zu rütteln und ihre Aufmerksamkeit auf das Geschehen um sie herum zu lenken. In der Haunstetter Straße in Augsburg sind seit April 2016 Fußbodenampeln zu finden, die Smombies beim Überqueren der Straße warnen sollen. Die rot blinkenden Lampen sollen den Fußgängern, die auf ihr Handy starren, ins Auge fallen und sie dazu animieren, den Blick auf den Straßenverkehr zu richten. Die innovative Idee, Bodenampeln zu installieren, hat die Aufmerksamkeit auf der ganzen Welt auf sich gezogen. In den Medien und auf Social Media berichten sogar CNN oder BBC von den Ampeln für Smombies, die es nun in Augsburg gibt.
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