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Fehlende Kommunikation

Psychologie: Was wirklich dahintersteckt, wenn Leute dir nicht antworten

Nicht antworten Psychologie
© iStock / Visions

Wir kennen es sicherlich alle: Man schreibt mit seinem neuen Crush, alles läuft super, der Vibe ist da, vielleicht hat man sich sogar schon das ein oder andere Mal getroffen und dann das: Plötzlich kommt keine Antwort mehr. Hallo Ghosting, sagen wir da nur. Oder steckt vielleicht noch mehr dahinter? Was das Nicht-Antworten laut Psychologie bedeuten kann, verraten wir dir jetzt.

Was bedeutet es, wenn jemand nicht antwortet?

Das Gefühl, wenn man stunden- oder vielleicht sogar tagelang auf eine bestimmte Antwort wartet, ist sche*** – das wird wahrscheinlich jede*r da draußen bestätigen können. Denn was folgt, ist dann ja meistens ein Gedankenkarussell aus den wildesten Szenarien. Hat er oder sie keinen Bock mehr auf mich? Hab ich was Falsches gesagt? Bin ich zu aufdringlich gewesen? Verdammt, ich hab schon wieder alles kaputt gemacht. Kommt dir das bekannt vor? Feel you. Doch vielleicht liegt ja schon hier der erste Fehler von uns allen. Denn heutzutage, wo eine digitale Kommunikation ja gar nicht mehr wegzudenken ist, setzen wir diese eben genau deswegen schnell mal mit echter Kommunikation gleich – und erwarten aus diesem Grund auch sofort eine Antwort.

Nur ist sie eben kein Face-to-Face-Gespräch, in dem man gezwungenermaßen auf sein Gegenüber antworten muss (wenn man nicht möchte, dass es irgendwie strange wird). Menschen sind also theoretisch nicht verpflichtet, sofort zu antworten – und können dafür auch die unterschiedlichsten Gründe haben. Welche tieferliegenden, psychologischen Gründe genau dahinterstecken, wenn Menschen auf Fragen nicht antworten, verraten wir dir jetzt.

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Nicht antworten in der Psychologie: Welche Gründe gibt es?

Bedürfnis nach Kontrolle und Autonomie

Diesen Punkt haben wir gerade ja schon kurz angeschnitten: Hinter dem Nicht-Antworten kann unter anderem der Wunsch nach Autonomie und Kontrolle stecken. Denn klar, wer eine Nachricht bekommt und in der Rolle des Antwortenden steckt, hat auch die „Macht“ zu entscheiden, wann und ob man überhaupt antworten möchte. Obwohl ersteres nicht mal nur negativ ausgelegt werden muss. Manchmal bekommt man schließlich Nachrichten, während man gerade beim Bäcker in der Schlange steht und es kaum hinbekommt, sein Kleingeld zu sortieren, und nimmt sich deswegen bewusst Zeit, später in Ruhe zu antworten. Erst recht, wenn es um Topics geht, die man nicht zwischen Tür und Angel bespricht oder der andere Part vielleicht sogar 'nen 30-Minuten-Podcast geschickt hat, auf den man unmöglich mal eben so reagieren kann. Auch wenn hier natürlich die Gefahr besteht, dass man es dann später einfach vergisst, weil wieder irgendwas dazwischenkommt. Aber dazu gleich noch mehr. Das Nicht-Antworten kann nämlich auch da herrühren, dass Leute das Gefühl bekommen, ständig und überall verfügbar sein zu müssen – und sie sich deswegen durch das nicht sofortige Reagieren ein bisschen Kontrolle zurückholen.

Apropos Kommunikation: Wie du richtig auf die Nachrichten von deinem toxischen Ex antwortest, erfährst du im Video:

So antwortest du auf Nachrichten von deinem toxischen Ex Abonniere uns
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Unsicherheiten

Diesen Punkt können sicherlich auch viele Menschen nachempfinden. Denn wie oft sitzt man vor einer Nachricht, tippt und löscht sie wieder, weil man einfach Panik hat, doch das „Falsche“ zu schreiben oder sich irgendwie ungeschickt auszudrücken und den oder die Andere damit noch mehr zu verschrecken? Dann schickt man die Nachricht lieber gar nicht erst ab ... Das Nicht-Antworten muss in einigen Situationen laut der Psychologie also gar nicht unbedingt böse gemeint sein oder absichtlich geschehen, sondern kann auch von tiefsitzenden Unsicherheiten ausgehen.

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Vermeidung von Konflikten und Angst vor Konfrontation

Auf blöde Gespräche hat niemand Bock. Und es ist nie schön, einer Person zum Beispiel eine Abfuhr zu erteilen (nachdem das Date vielleicht doch nicht so geil lief wie erhofft). Da ist es natürlich leichter, unangenehmen Auseinandersetzungen einfach direkt durch Nicht-Antworten aus dem Weg zu gehen.

Viele Leute fühlen sich auch einfach unwohl, offen über bestimmte Dinge zu sprechen und sind unsicher, wie sie bestimmte Sachverhalte oder Gefühle richtig kommunizieren, weshalb sie es einfach direkt lassen. Das schließt den nächsten Punkt eigentlich mit ein.

Emotionale Unzugänglichkeit

Gerade Menschen, denen es schwerfällt, sich emotional zu öffnen, neigen gerne mal dazu, sich zurückzuziehen und ihre Gefühle durch das Nicht-Antworten gar nicht erst preisgeben zu, weil das für sie letztlich weniger Stress bedeutet.

Weitere Gründe für das Nicht-Antworten

Natürlich kann es neben den oben genannten Gründen noch weitere Ursachen geben, warum Leute auf Nachrichten nicht antworten. Auf ein paar wollen wir hier noch eingehen:

Mangelndes Interesse

Sagen wir es, wie es ist: Manchmal haben Leute auch einfach keinen Bock mehr auf einen – und zeigen das auf die unschönste Art, die es gibt. Stichwort: Ghosting, also wenn Menschen einfach ohne eine Nachricht wie ein Gespenst im Nichts verpuffen. Das lassen wir bitte alle schön bleiben, okay?!

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Spielchen

Ich melde mich einfach mal drei Tage nicht, damit sie/er mich auch so richtig schön vermisst. Naaaahhhh! Spielchen im Dating Life sind ja so out. Mit einer offenen, ehrlichen Kommunikation fährt man immer noch am besten.

Überforderung

Diesen Punkt fühlen wir ja SO SEHR. Denn mal ehrlich: Es ist ja nicht so, als hätten wir manchmal schon mit unserer Kommunikation in der realen Welt (also abseits von WhatsApp, Mails und Co.) genug zu tun. Das alles auch noch digital zu schaffen – wenn da die eine Freundin mit Liebeskummer ist, Mutti den Essenswunsch für den nächsten Anstandsbesuch haben will, und dann der neue Crush auch noch zehn Vorschläge fürs nächste Date schickt – ist schier unmöglich. Und jetzt stell dir mal vor, das müsstest du im echten Leben parallel regeln. Ciao, sagen wir da nur. Das Ganze hat übrigens auch einen Namen: Multikommunikation. In einer Studie zu dem Thema wurde diese Überforderung auch sehr passend zusammengefasst. Denn am Ende ist es einfach so, dass wir „nicht nur mit mehreren Aufgaben, sondern auch mit mehreren Personen und oft mehreren Medien gleichzeitig“ jonglieren. Und klar, dass dann Nachrichten schnell mal unbeantwortet bleiben, weil man – ganz plump gesagt – einfach keinen Nerv mehr dafür hat.

Wie geht man mit dem Nicht-Antworten um?

DIE eine Antwort gibt es hier nicht. Doch ein guter Anfang ist sicherlich eine offene Kommunikation (wie eigentlich in jeder Lebenslage). Wenn es dir also gar keine Ruhe lässt, wenn jemand dir nicht antwortet, suche das Gespräch und sag einfach ganz offen, wie du dich gerade mit der Situation fühlst. Am Ende hatte der- oder diejenige wirklich nur eine stressige Woche und ist deswegen nicht zum Antworten gekommen. Und wenn du erneut mit Schweigen bestrafst wirst, hast du deine Antwort ja eigentlich auch. Siehe Punkt: Mangelndes Interesse.

Und gleichzeitig solltest du deine Erwartungen vielleicht etwas runterschrauben und deinen Fokus verlagern. Heißt: Du solltest nicht den kompletten Tag damit verbringen, WhatsApp zu stalken, um endlich das erlösende „xy schreibt ...“ aufploppen zu sehen, sondern dich stattdessen auf andere Dinge konzentrieren. Eine coole Methode, von der wir im Netz gelesen haben, ist auch, sich Nachrichten einfach wie einen Brief vorzustellen, der nun mal auch etwas Zeit braucht, bis er ankommt. Aber irgendwann wird er ankommen. Und wenn nicht – again – ist das auch eine Antwort.

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Miriam Schell

Lasst uns trotzdem alle versuchen, fair zu bleiben, ja?

Ich weiß, das Leben kann so manchmal schon stressig genug sein, aber ich finde, wir sollten trotzdem alle versuchen, liebe- und vor allem respektvoll miteinander umzugehen. Ich bin definitiv auch keine Heilige, was das angeht. Und auf meine Nachrichten müssen Freund*innen manchmal Tage warten (sorry for that), aber vielleicht kann man einen Artikel wie diesen ja mal wieder zum Anlass nehmen, es besser zu machen. Zum Beispiel, indem man auf 'ne 30-Minuten-Voice-Nachricht einfach mal schreibt: „Bin gerade unterwegs, aber melde mich später zurück.“ Und eine klare „Ich glaube, das mit uns passt doch nicht richtig“-Nachricht ist immer noch besser als Ghosting. So, und das nehmen wir uns doch jetzt einfach mal alle zu Herzen.

Miriam Schell

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