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Manipulative Taktik

Psychologie: Erwischt – so kannst du strategische Inkompetenz durchschauen

Strategische Inkompetenz
© Unsplash/Nick Fewings

Diese Taktik ist wirklich äußerst manipulativ und kommt wie der Wolf im Schafspelz daher: strategische Inkompetenz. Das Phänomen ist dir unter Garantie schon mal begegnet! Oder vielleicht hast du es auch selbst schon angewendet, ups. Wir erklären dir, was strategische Inkompetenz ist, wie du sie erkennst und dich davor schützen kannst.

Was ist die strategische Inkompetenz?

Der etwas sperrige Begriff beschreibt, dass man strategisch, also absichtlich, in einer Sache inkompetent ist. Auf gut Deutsch ausgedrückt: Man stellt sich extra etwas doof an, um eine unliebsame Aufgabe nicht nochmal erledigen zu müssen. Bei der Technik handelt es sich auch darum, unangenehme Konsequenzen zu vermeiden. Es tritt eigentlich überall auf: Ob im Beruf, Beziehungen oder im Zwiegespräch mit sich selbst. Beispiele dafür liest du weiter unten.

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Strategische Inkompetenz (auf Englisch übrigens Weaponized Incompetence) ist also ein bewusstes Verhalten, das darauf abzielt, die Kontrolle zu behalten und Vorteile für sich selbst zu erlangen. Die vorgespielte Unfähigkeit wird dabei als strategisches Werkzeug eingesetzt, um Macht und Einfluss auszuüben. Ob es sich dabei immer um volle Absicht handelt, ist jedoch schwer zu sagen. Manche Menschen haben die Strategie vielleicht seit Kindesalter angewendet und unterbewusst als Verhaltensmuster eingepflanzt, weil sie jedes Mal perfekt funktioniert hat.

Beispiele für strategische Inkompetenz

Strategische Inkompetenz kommt gerne auch getarnt als Kompliment daher. „Ich kann das nicht – du machst das viel besser“ ist zum Beispiel ein typischer Satz für die Anwendung strategischer Inkompetenz. Das Phänomen ist schon im Kindesalter zu beobachten: Vielleicht räumt dein Sohn oder deine Tochter wirklich jedes Mal die Spülmaschine komplett falsch und durcheinander ein. Die Konsequenz: Du machst es lieber selbst und schon sind die Kleinen mehr oder weniger aus dem Schneider. Und bist du immer diejenige, die das Geschenk für die Schwiegermutter besorgen muss, weil du ja immer so ein gutes Händchen dafür hast? Nun, jetzt leuchtet dir vielleicht ein, was wirklich hinter dem Lob steckt.

Strategische Inkompetenz im Job ist ebenfalls ein sehr häufiges Phänomen. Gerade im beruflichen Kontext kann sie darauf abzielen, subtil und geschickt ausgeführt zu werden – damit du es erst gar nicht bemerkst. Vor allem Schmeicheleien wie „Du schaffst das viel besser als ich“ lenken oft davon ab, dass dir in dem Moment Arbeit zugeschoben wird und du manipuliert wirst.

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Darum sind strategisch inkompetente Menschen so frustrierend

Strategische Inkompetenz, egal ob in Beziehungen, der Familie oder dem Job, ist ein Dealbreaker – sie untergräbt das Vertrauen, die Gleichberechtigung und die Balance in der Beziehung. Statt endlose Diskussionen zu führen oder falsch erledigte Aufgaben mühsam zu wiederholen, gibt der genervte Part schließlich nach – und der „manipulative“ Part bekommt seinen Willen. Und kann entspannt auf der Couch chillen oder früher Feierabend machen. Auf Dauer führt dieses Verhaltensmuster natürlich zu erheblichen Spannungen und Frust pur (Stichwort Mental Load!). Man fühlt sich überfordert und vielleicht irgendwann ausgenutzt und beginnt, den Respekt und die Wertschätzung für den anderen oder die andere zu verlieren.

Warum wenden Menschen strategische Inkompetenz an?

Psychologisch betrachtet verbirgt sich hinter strategischer Inkompetenz oft der Wunsch, Verantwortung abzuwälzen und unangenehme, nervige Aufgaben zu umgehen. Indem man sich als unfähig darstellt, kann man Konflikte ganz einfach vermeiden, gleichzeitig aber die Arbeit delegieren und die Kontrolle behalten.

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Manchmal spielt auch pure Bequemlichkeit eine Rolle: Es ist einfacher, das Denken oder Handeln auf andere abzuschieben, als sich selbst einzubringen. Manche Personen wollen auch gezielt Macht ausüben, indem sie andere von sich abhängig machen. Es kann aber auch Verletzlichkeit hinter all dem stecken: Oft ist strategische Inkompetenz auch ein Versuch, die eigenen Schwächen zu kaschieren und so Bloßstellung und das „Auffliegen“ der eigenen Inkompetenz zu vermeiden. Also wird lieber Unfähigkeit vorgetäuscht.

So kommst du strategischer Inkompetenz auf die Schliche

Ein deutlicher Hinweis auf strategische Inkompetenz ist, wenn eine Person in Situationen, in denen sie eigentlich selbst zurechtkommen sollte, auffallend unfähig erscheint. Frage dich auch, wer von dem Verhalten gerade profitiert – wird Verantwortung abgeschoben oder unliebsame Arbeit delegiert oder werden Konflikte vermieden? Wenn dein Gegenüber dir ständig Aufgaben zuschiebt, mit dem Argument, du könntest das viel besser, aber selbst nicht bereit ist, dir bei deinen Stärken unter die Arme zu greifen, ist Vorsicht geboten. Eine ehrlich gemeinte Arbeitsteilung sollte immer ausgeglichen und ein Geben und Nehmen sein.

Strategische Inkompetenz: So wehrst du dich

Nicht immer ist es einfach zu unterscheiden, ob jemand tatsächlich unfähig ist oder bewusst Inkompetenz vortäuscht. Der Schlüssel ist, genau hinzuschauen und Muster zu erkennen. Doch hast du die Taktik einmal durchschaut, lautet die wichtigste Strategie gegen strategische Inkompetenz: Lass dich nicht in die Opferrolle drängen und übernimm nicht die Aufgaben deines Gegenübers aus Mitleid oder schlechtem Gewissen. Bleib ruhig und sachlich, formuliere deine Erwartungen deutlich und setze klare Grenzen. Erledige deine eigenen Aufgaben, lass deine*n Partner*in aber auch die Konsequenzen seines oder ihres Handelns spüren. Nur so lernt dein Gegenüber, dass die Taktik bei dir nicht funktioniert.

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Also: Lass dich nicht entmutigen und verliere nicht die Geduld. Mit Standfestigkeit und Entschlossenheit kannst du strategische Inkompetenz durchschauen und unterbinden. Dein selbstbewusstes Auftreten wird deinem Gegenüber früher oder später zeigen, dass diese Masche bei dir nicht zieht.

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