Der Schrank platzt schon fast aus allen Nähten und doch hast du nichts zum Anziehen – ja, das kennen wir wahrscheinlich alle nur zu gut ... Die Folge: Beim nächsten Shoppingtrip wird ordentlich zugeschlagen und im Kleiderschrank wird's immer enger, denn ausmisten, wenn etwas Neues reinkommt, tun die wenigsten! Dabei ist das super sinnvoll und vor allem richtig gut für die Psyche. Welche Psychologie hinter dem Ausmisten des Kleiderschranks steckt, erfährst du jetzt.
- 1.Was macht Ausmisten mit der Psyche?
- 1.1.#1 Gefühl der Kontrolle
- 1.2.#2 Emotionale Entlastung
- 1.3.#3 Reduktion von Stress
- 1.4.#4 Selbstreflexion und Identität
- 1.5.#5 Glücksgefühle durch Minimalismus
- 1.6.#6 Loslassen üben
- 1.7.#7 Neubeginn einleiten
- 2.Welche Kleidung sollte man aussortieren?
- 3.Wann sollte man den Kleiderschrank ausmisten?
Was macht Ausmisten mit der Psyche?
Ausmisten – ganz egal, ob den Kleiderschrank, das Regal im Badezimmer oder den Rollcontainer im Büro – wird ganz oft als eine Art Befreiung für die Seele bezeichnet. Das klingt irgendwie sehr spirituell ... Tatsächlich ist an dieser Aussage aber ganz viel Wahres dran, denn Ausmisten hat wirklich tiefgreifende Auswirkungen auf die Psyche und bringt ganz viele verschiedene positive Effekte mit sich:
#1 Gefühl der Kontrolle
Das Entrümpeln des Kleiderschranks gibt dir ein Gefühl von Kontrolle über die eigene Umgebung. Besonders in stressigen Lebensphasen, in denen man sich von äußeren Umständen überwältigt fühlt, kann das Ordnen des Kleiderschranks ein kleines, aber effektives Erfolgserlebnis sein!
#2 Emotionale Entlastung
Alte Kleidungsstücke sind oft mit Erinnerungen verbunden – sowohl positiven als auch negativen. Das bewusste Loslassen von Dingen, die negative Emotionen hervorrufen, kann emotional befreiend sein. Es schafft Platz für neue, positivere Assoziationen. Wenn du den Pullover, den du damals getragen hast, als dein Freund mit dir Schluss gemacht hat, also immer noch besitzt und er seit der Trennung im Schrank versauert, solltest du ihn ganz schnell loswerden!
#3 Reduktion von Stress
Unordnung kann unbewusst Stress auslösen, da eine chaotische Umgebung das Gehirn überfordert. Ein aufgeräumter Kleiderschrank vermittelt dagegen Ordnung und Klarheit, was das Stressniveau senken kann. Und sind wir mal ganz ehrlich: Ein Kleiderschrank, der aus allen Nähten platzt und so vollgestopft ist, dass die Türen nicht mal mehr richtig schließen, wird dir nie ein Gefühl von Ordnung vermitteln – ganz egal, wie ordentlich du die einzelnen Kleidungsstücke gefaltet hast. Also ran an's Ausmisten!
#4 Selbstreflexion und Identität
Der Inhalt eines Kleiderschranks spiegelt oft die eigene Persönlichkeit, die Lebensphase oder den Stil wider. Beim Ausmisten kannst du bewusst darüber nachdenken, wer du bist und wer du sein möchtest – aber auch wer du mal warst und wie du dich seitdem verändert hast. Der Prozess wird zu einer Reise der Selbstentdeckung!
#5 Glücksgefühle durch Minimalismus
Das Gefühl, nur von Dingen umgeben zu sein, die man wirklich mag und braucht, kann eine Form von Zufriedenheit und Glück auslösen. Weniger Besitz kann zu mehr innerer Ruhe führen. Das heißt natürlich nicht, dass du für jede Jahreszeit nur noch ein Outfit behalten solltest – aber den Besitz zumindest ein bisschen zu minimalisieren und die Dinge loszuwerden, die keine Glücksgefühle mehr in dir hervorrufen, kann schon ganz viel bewirken.
#6 Loslassen üben
Das Ausmisten hilft, die Fähigkeit des Loslassens zu üben – eine Fähigkeit, die du auch auf andere Lebensbereiche anwenden kannst, wie z.B. den Umgang mit alten Beziehungen oder Gewohnheiten.
#7 Neubeginn einleiten
Ein ausgemisteter Kleiderschrank symbolisiert oft einen Neuanfang. Psychologisch gesehen gibt es einem die Möglichkeit, mit einer „leeren Leinwand“ zu arbeiten und Platz für Neues zu schaffen – zum Beispiel für einen ganz neuen Kleidungsstil, der dich wirklich glücklich macht!
Du willst deine alte Kleidung loswerden, weisßt aber nicht wie? Schau mal hier:
Welche Kleidung sollte man aussortieren?
Wenn du dich dann endlich dazu motiviert hast deinen Kleiderschrank auszumisten, stehst du wahrscheinlich auch direkt schon vor der nächsten Herausforderung: Was bleibt und was kann weg? Denn irgendwie bleibt das Gefühl von „vielleicht ziehe ich das Teil in diesem Sommer ja doch nochmal an“ immer – auch, wenn besagtes Kleidungsstück schon seit 5 Jahren ungetragen im Schrank liegt ... Es gibt aber auch Kleidungsstücke, da besteht kein Zweifel, die müssen weg:
- Kleidung, die nicht mehr passt
- Kleidung, die so unbequem ist, dass du es darin nicht länger als 2 Minuten aushältst
- Beschädigte Kleidung, die nicht mehr repariert werden kann (z.B. Löcher, Flecken, ausgeleiherte Bündchen usw.)
- Kleidung mit schlechter Qualität (z.B. wenn das Kleidungsstück vom Waschen einfach schon nicht mehr schön ist und sich vor allem nicht mehr gut anfühlt)
- Doppelte oder ähnliche Kleidung (z.B. 5 identische schwarze T-Shirts, von denen du aber immer nur eines trägst)
- Unpraktische oder unpassende Kleidung (z.B. Kleidung, die sich nicht mit deinem aktuellen Lebensstil vereinbaren lässt: Business-Outfits, wenn du ausschließlich im Homeoffice arbeitest)
- Ungetragene Kleidung (Teile, die du noch nie getragen hast oder schon Jahre ungetragen im Schrank liegen)
- Emotionale Altlasten (Kleidung, die mit negativen Erinnerungen oder Erfahrungen verbunden ist oder Geschenke, die dir nie gefallen haben, du aber aus Höflichkeit behalten hast)
Beim Aussortieren kannst du dir die Frage stellen: „Habe ich das in den letzten Monaten getragen?“ oder „Würde ich das heute kaufen?“ – eventuell erleichtert dir das die Entscheidung ein bisschen. Was dir ebenfalls beim Aussortieren helfen kann: Sortiere in Kategorien – also Hosen, Blusen, Schuhe – und gehe jede Kategorie einzeln durch. Du musst auch nicht alle an einem Tag schaffen – vielleicht nimmst du dir einen Monat vor, an dem du dir jeden Samstag eine Stunde nimmst und je eine Kategorie ausmistest.
Wenn du dir bei Kleidungsstücken unsicher bist, kannst du den Kleiderbügel-Trick ausprobieren: Hänge das Kleidungsstück aus deinem Vielleicht-Stapel auf einen Kleiderbügel und hänge ihn umgedreht in den Schrank. Nach einem Jahr kannst du dann überprüfen, welches Kleidungsstück du nicht getragen hast und dann ganz einfach aussortieren.
Finger weg von kultigen Klamotten!
Es wird zwar immer wieder dazu geraten, unmodische Kleidung, die einfach nicht mehr im Trend liegt, auszusortieren, aber ich habe da eine andere Meinung. Natürlich sollst du nicht jedes Trend-Teil, das mal irgendwie In war, auf alle Ewigkeit behalten – aber es gibt ja immer so Teile zu verschiedenen Trends, die man einfach abgöttisch geliebt hat und die in dieser Zeit einfach perfekt waren: Die perfekte Skinny-Jeans, das perfekte Peplum-Top, die perfekten Keilabsatz-Sandalen, der dünne Schal, der wirklich überhaupt nicht warm hält, in den 2010ern aber wirklich DAS It-Piece war und so weiter und so fort. Wieso ich so denke? Alle Trends kommen irgendwann zurück! Hätte jemand meiner Mutter vor 10 Jahren gesagt, dass Schlaghosen in wenigen Jahren wieder voll stylish sein werden, hätte sie es wahrscheinlich nicht geglaubt – heute ist sie froh, dass sie nicht alle Hosen von damals aussortiert hat und ihrer Tochter (das bin ich hehe) DIE perfekte Schlaghose, die auch noch original aus den 90ern ist vermachen konnte. Und genauso mache ich das auch mit meinen Klamotten: Alles, was irgendwie kultig für eine bestimmte Zeit war, wird aufgehoben – einfach im Falle eines Falles, dass ich irgendwann doch nochmal Gefallen daran finde!
Wann sollte man den Kleiderschrank ausmisten?
Einmal im Jahr ist es auf jeden Fall sinnvoll. Aber auch beim Jahreszeitenwechsel, vor einem Umzug oder natürlich, wenn der Schrank schon fast überquillt und es einfach unvermeidbar ist.
Die aussortierte Kleidung kannst du dann entweder auf Verkaufsseiten wie Vinted anbieten, zum lokalen Second-Hand-Shop oder einem Sozialkaufhaus bringen, die die Kleidung dann für einen fairen Preis an Menschen weiterverkauft, die nicht ganz so viel Geld zur Verfügung haben, oder bei Marken bzw. Geschäften mit Recyclingprogrammen abgeben. Auch Unterkünfte für Wohnungslose oder Wohngruppen für Kinder und Jugendliche nehmen Kleiderspenden zum Teil gerne an. Informiere dich vorab aber am besten kurz, ob an deiner jeweiligen Anlaufstelle gerade wirklich Bedarf besteht.
Bitte beachte: Wenn du spendest, solltest du immer ganz genau darauf achten, dass die Sachen noch in einem guten Zustand sind. Alles, was Flecken oder Löcher hat, alles an getragener Unterwäsche oder auch Klamotten, die einfach in keinem schönen Zustand mehr sind, gehören, in den Müll (oder ins Recyclingprogramm z.B. bei H&M). In Sozialkaufhäusern solltest du immer nur das abgeben, was noch in einem einwandfreien Zustand ist und einer anderen Person wirklich noch Freude bereiten kann!
Du siehst: Aussortieren befreit die Seele wirklich, reduziert Stress und verleiht dir Impulse dich neu zu erfinden – und wenn du mit deinen aussortieren Klamotten dann am Ende noch einer anderen Person eine Freude machen kannst, haben doch alle von deiner Aufräum-Aktion profitiert, oder? Wir hoffen, wir konnten dich ein bisschen motivieren und wünschen dir jetzt ganz viel Spaß beim Ausmisten!
Apropos kultig: