Unsere Art, Beziehungen zu führen, wird maßgeblich von unserem Bindungsstil geprägt. Während einige Menschen sicher gebunden sind, kämpfen andere mit Unsicherheiten. Besonders der ängstliche Bindungsstil kann unsere Partnerschaften stark beeinflussen – oft, ohne dass es uns so richtig bewusst ist. Welche Verhaltensweisen zeigen, dass du möglicherweise einen ängstlichen Bindungsstil hast, erfährst du hier.
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#1 Du zweifelst ständig die Liebe deines Partners oder deiner Partnerin an
Egal, wie oft dein Gegenüber dir seine Zuneigung zeigt – du kannst es nie wirklich glauben. Du hinterfragst jede Geste und jedes Wort, suchst nach versteckten Bedeutungen oder Anzeichen dafür, dass die Liebe nachlässt. Diese ständigen Zweifel sind ein klassisches Merkmal eines ängstlichen Bindungsstils.
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#2 Du neigst zu (übermäßiger) Eifersucht
Wird dein Partner oder deine Partnerin von jemand anderem angelächelt? Verbringt er oder sie Zeit mit Freund*innen? Für dich können solche Situationen schnell zu einem emotionalen Minenfeld werden. Deine Eifersucht ist oft unverhältnismäßig stark und basiert eher auf deinen inneren Ängsten als auf realen Bedrohungen für eure Beziehung.
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#3 Du brauchst ständige Bestätigung
„Liebst du mich noch?“, „Bin ich dir wirklich wichtig?“ – wenn du dich dabei ertappst, solche Fragen häufig zu stellen, könnte das auf einen ängstlichen Bindungsstil hindeuten. Du brauchst regelmäßige Versicherungen, um dich in der Beziehung sicher zu fühlen.
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#4 Du überanalysierst jede Interaktion
Jede Nachricht, jeder Anruf, jedes Gespräch – alles wird von dir genauestens unter die Lupe genommen. Du suchst nach versteckten Bedeutungen und interpretierst oft mehr in Situationen hinein, als tatsächlich da ist. Diese Überanalyse kann sehr anstrengend sein, sowohl für dich als auch für dein Umfeld.
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#5 Dir fällt es schwer, ohne deinen Partner oder deine Partnerin zu sein
Allein zu sein fühlt sich für dich unangenehm oder sogar beängstigend an. Du fühlst dich am wohlsten, wenn dein Partner oder deine Partnerin in deiner Nähe ist. Selbst kurze Trennungen können dir Stress bereiten. Diese Abhängigkeit von der Anwesenheit des anderen ist ein typisches Zeichen für einen ängstlichen Bindungsstil.
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#6 Du passt dich übermäßig an
Um sicherzustellen, dass du geliebt und akzeptiert wirst, neigst du dazu, deine eigenen Bedürfnisse und Wünsche zurückzustellen. Du passt dich so stark an deinen Partner oder deine Partnerin an, dass du manchmal dein eigenes Selbst aus den Augen verlierst. Diese übermäßige Anpassung kann langfristig zu Unzufriedenheit und einem Gefühl der Leere führen.
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#7 Du reagierst extrem emotional auf kleine Veränderungen
Ein nicht erwiderter Anruf, eine Planänderung oder eine kurze Phase der Distanz – für Menschen mit einem ängstlichen Bindungsstil können solche alltäglichen Situationen zu emotionalen Achterbahnfahrten werden. Du reagierst möglicherweise mit intensiver Angst, Wut oder Traurigkeit auf Dinge, die andere als Kleinigkeiten abtun würden.
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#8 Du hast Schwierigkeiten, Grenzen zu setzen
Aus Angst, den anderen zu verärgern oder zu verlieren, fällt es dir schwer, klare Grenzen zu setzen. Du sagst oft „Ja“, wenn du eigentlich „Nein“ meinst, und stellst die Bedürfnisse anderer konsequent über deine eigenen. Diese Schwierigkeit, für dich selbst einzustehen, kann auf einen ängstlichen Bindungsstil hinweisen.
Was tun, wenn's zutrifft?
Erkennst du dich in einigen dieser Punkte wieder? Das ist vollkommen okay. Ein ängstlicher Bindungsstil entwickelt sich oft aufgrund früher Erfahrungen in der Kindheit, aber auch durch Erfahrungen, die du später in deinem Leben machst. Die gute Nachricht ist: Du kannst daran arbeiten! Der erste Schritt ist das Erkennen dieser Muster. Von da aus kannst du beginnen, an deinem Selbstwertgefühl zu arbeiten, gesunde Grenzen zu setzen und zu lernen, dir selbst und anderen zu vertrauen. Deine Fortschritte kannst du zum Beispiel in einem Tagebuch festhalten.
Es kann auch hilfreich sein, mit einer Therapeutin oder einem Therapeuten zusammenzuarbeiten, um tiefer liegende Ursachen zu verstehen und neue, gesündere Beziehungsmuster zu entwickeln. Denk daran: Jeder Mensch verdient sichere, erfüllende Beziehungen – auch du!