Freundschaften sind ein kostbares Geschenk – sie bereichern unser Leben, geben uns Halt in schwierigen Zeiten und lassen uns die schönen Momente noch intensiver genießen. Doch oft setzen wir uns und unsere Freundschaften unbewusst unter Druck, weil wir bestimmten Vorstellungen darüber folgen, wie eine „richtige“ Freundschaft auszusehen hat. Das kann sich negativ auf unsere Beziehung auswirken und uns daran hindern, einfach wir selbst zu sein. Zeit also, genauer hinzuschauen und mit überholten Mythen über Freundschaften aufzuräumen.
#1
Beste Freund*innen müssen ständig Kontakt haben und verfügbar sein
Kennst du das schlechte Gewissen, wenn du mal wieder tagelang nicht auf eine Nachricht geantwortet hast? Oder wenn du ein Treffen absagen musst, weil dir alles über den Kopf wächst? Dabei ist weder ständiger Kontakt noch permanente Verfügbarkeit ein Zeichen für die Qualität einer Freundschaft. Im Gegenteil: Wahre Freundschaften zeichnen sich dadurch aus, dass sie auch längere Pausen überstehen und Grenzen respektieren. Manchmal ist der Alltag eben einfach zu voll – das hat nichts mit mangelnder Zuneigung zu tun. Eine ausgewogene Freundschaft berücksichtigt die Bedürfnisse beider Seiten. Das bedeutet auch, „Nein“ sagen zu können, ohne sich dafür schlecht zu fühlen und Angst zu haben, die andere Seite damit zu verletzen. Echte Freund*innen haben Verständnis dafür, dass jeder ein eigenes Leben mit Verpflichtungen und Herausforderungen hat.
#2
Wahre Freundschaften sind konfliktfrei
Hand aufs Herz: Wie oft hast du schon einen aufkommenden Konflikt gescheut, weil du dachtest, in echten Freundschaften gäbe es sowas nicht? Dabei sind Meinungsverschiedenheiten und kleine Streitereien völlig normal – auch zwischen besten Freund*innen. Sie sind sogar Chancen zum Wachsen. Entscheidend ist, wie du damit umgehst: Kannst du offen ansprechen, was dich stört? Findet ihr gemeinsam Lösungen? Dann stärkt das eure Verbindung sogar noch mehr.
#3
Man braucht viele Freund*innen, um glücklich zu sein
Scrollst du manchmal durch deine Social-Media-Feeds und fühlst dich schlecht, weil andere scheinbar zehn Freund*innen an einem Finger haben? Lass dich davon nicht verunsichern. Ein oder zwei Menschen, die wirklich zu dir stehen, sind wertvoller als hundert oberflächliche Bekanntschaften. Es geht nicht darum, möglichst viele Kontakte zu haben, sondern um die Tiefe deiner Verbindungen.
#4
Freund*innen müssen immer die gleichen Interessen teilen
Vielleicht kennst du das: Deine beste Freundin liebt Yoga, während du lieber Fußball spielst. Dein Kumpel ist Filmfan, du bevorzugst Bücher. Macht nichts! Unterschiedliche Hobbys und Vorlieben machen eine Freundschaft erst richtig spannend. Sie bringen dich dazu, über den Tellerrand zu schauen und Neues zu entdecken. Was zählt, ist dein echtes Interesse an dem, was der anderen Person wichtig ist – und andersrum genauso.
Wie viel hält Freundschaft aus?
Darüber haben wir auch schon mal mit den Stars aus „Para“ gesprochen. Die Antwort gibt's im Video!
#5
Beste Freund*innen bleiben für immer
Du hattest in der Schulzeit immer diese „beste Freundin forever“, von der du dachtest, dass sie das auch für immer bleiben würde? Aber heute habt ihr kaum noch Kontakt? Das ist okay – manchmal entwickeln sich Menschen einfach in verschiedene Richtungen. Einige Freund*innen begleiten dich ein Leben lang, andere nur für eine bestimmte Zeit. Das bedeutet nicht, dass die Freundschaft gescheitert ist. Sie hat dir in diesem Lebensabschnitt genau das gegeben, was du gebraucht hast.
#6
Freundschaften sollten immer unkompliziert sein
„Wenn es anstrengend wird, stimmt was nicht“ – diesen Gedanken hattest du vielleicht auch schon mal. Dabei durchlaufen auch die engsten Freundschaften manchmal holprige Phasen. Vielleicht brauchst du mehr Raum für dich, oder dein*e Freund*in geht durch eine schwere Zeit. Das heißt nicht, dass mit eurer Beziehung etwas nicht stimmt. Im Gegenteil: Wenn ihr bereit seid, diese Phasen gemeinsam durchzustehen, zeigt das nur, wie wichtig ihr euch seid.
#7
Wahre Freund*innen müssen alles miteinander teilen
Du fragst dich manchmal, ob du wirklich alles erzählen musst? Keine Sorge: Auch in den engsten Freundschaften darfst du Geheimnisse haben. Eine eigene Privatsphäre zu bewahren, ist gesund und wichtig. Vertrauen bedeutet nicht, dass du jeden Gedanken teilen musst, sondern dass ihr die Grenzen des oder der anderen respektiert.
#8
Wahre Freund*innen sind immer einer Meinung
Viele von uns glauben, dass echte Freund*innen in allen Lebensfragen harmonieren müssen. Doch das Gegenteil ist wahr: Gerade unterschiedliche Sichtweisen und ein ehrlicher Austausch darüber machen eine Freundschaft wertvoll. Eine andere Perspektive kann dir nämlich nicht nur neue Denkanstöße geben, sondern auch deinen Horizont erweitern. Wahre Freundschaft zeigt sich also nicht in blindem Gleichklang, sondern darin, dass ihr eure Unterschiede respektvoll diskutieren könnt – und trotzdem füreinander da seid.
Unser Ratschlag für dich
Na, welche dieser Mythen haben dich bisher vielleicht unbewusst eingeschränkt? Dann heißt es jetzt: loslassen! Befreie deine Freundschaften von diesen unrealistischen Erwartungen. Die schönsten Beziehungen entstehen sowieso dort, wo du einfach du selbst sein darfst – mit allen Ecken und Kanten. Und wo du deine Meinung sagen und dich auch mal zurücknehmen kannst, ohne negative Konsequenzen befürchten zu müssen. Konzentriere dich also darauf, was sich für dich und deine Freund*innen authentisch und stimmig anfühlt. Denn genau diese Echtheit macht eure Verbindung besonders und wertvoll.