Du kennst das vielleicht: Eigentlich läuft alles ganz gut im Leben, und trotzdem fehlt dir manchmal die Leichtigkeit. Während wir bei großen Lebensentscheidungen meist bewusst abwägen, sind es oft die kleinen, automatisierten Verhaltensweisen, die uns im Alltag belasten und unsere Stimmung negativ beeinflussen. Das Gute daran? Wenn wir diese Dinge erst einmal erkennen, können wir aktiv gegensteuern. Diese acht Gewohnheiten können überraschend stark aufs Wohlbefinden drücken – hast du sie?
#1
Du scrollst vorm Schlafen durch Social Media
Viele von uns kennen es: Der Tag neigt sich dem Ende zu, und statt uns zu entspannen, verbringen wir noch „kurz“ Zeit am Smartphone. Aus den geplanten fünf Minuten werden schnell 30 oder mehr. Dabei konfrontieren wir uns nicht nur mit dem blauen Licht, das unseren Schlafrhythmus stört, sondern auch mit einer Flut von Informationen, die uns innerlich aufwühlen. Wir vergleichen uns unbewusst mit geschönten Momentaufnahmen anderer und gehen mit einem Gefühl von Unzulänglichkeit ins Bett, statt den Tag positiv abzuschließen.
Probier's stattdessen mit Journaling!
Statt dich mit dem Leben anderer Menschen zu beschäftigen, solltest du dich vor dem Schlafengehen lieber Gedanken über dich selbst machen. Fange zum Beispiel damit an, jeden Abend drei Dinge in einem Achtsamkeitstagebuch zu notieren, für die du dankbar bist. Mehr zum Thema Journaling erfährst du im Video.
#2
Du schiebst Aufgaben ständig vor dir her
Der volle Wäschekorb, die unerledigten E-Mails oder der überfällige Anruf bei der Versicherung – kleine Aufgaben türmen sich zu einem Berg auf, der uns unterschwellig belastet. Statt die Dinge direkt anzugehen, wenn sie nur wenige Minuten in Anspruch nehmen würden, tragen wir sie als mentale Last mit uns herum. Das kostet nicht nur unnötig Energie, sondern gibt uns auch permanent das Gefühl, hinterherzuhängen und den Alltag nicht richtig im Griff zu haben.
#3
Du sagst „Ja“, wenn du „Nein“ meinst
„Klar, kann ich das noch übernehmen“ oder „Ja, lass uns treffen“ – während dein Kalender eigentlich schon überquillt. Aus Pflichtgefühl oder der Angst, andere zu enttäuschen, stimmst du Dingen zu, die dich überfordern. Diese Gewohnheit raubt dir nicht nur wertvolle Zeit für Erholung, sondern lässt dich auch den Kontakt zu deinen eigenen Bedürfnissen verlieren. Langfristig führt das zu Erschöpfung und dem Gefühl, das eigene Leben nicht selbstbestimmt zu gestalten. Wie du lernst, höflich Grenzen zu setzen, kannst du hier nachlesen.
#4
Du vermeidest unangenehme Gespräche
Sei es der schwelende Konflikt mit der Kollegin oder die unausgesprochenen Erwartungen in der Beziehung – durch das Vermeiden wichtiger Gespräche schaffen wir eine unterschwellige Spannung, die uns dauerhaft belastet. Wir versuchen, Harmonie zu bewahren, indem wir Konflikte unter den Teppich kehren. Doch genau diese ungelösten Situationen nagen an unserem Wohlbefinden und verfestigen sich zu einem konstanten Störgefühl in unserem Alltag. 4 Sätze, um Konflikte richtig anzusprechen, findest du hier.
#5
Du hältst an toxischen Beziehungen fest
„Das war doch nicht so gemeint“ oder „Eigentlich ist er/sie ja ganz anders“ – solche Sätze sagen wir uns oft, wenn wir in ungesunden Beziehungsmustern gefangen sind. Aus Gewohnheit, Bequemlichkeit oder der Angst vor Veränderung tolerieren wir Verhaltensweisen, die uns verletzen oder kleinmachen. Dabei rechtfertigen wir das Verhalten anderer, während unsere eigenen Grenzen immer weiter verschwimmen. Diese Dynamik zieht sich oft durch verschiedene Lebensbereiche: die Freundin, die nur von ihren Problemen spricht, der Kollege, der unsere Leistungen kleinredet, oder der Partner, der unsere Bedürfnisse ignoriert. Unterschwellig spüren wir die emotionale Erschöpfung, die solche Beziehungen mit sich bringen.
#6
Du gönnst dir keine echten Pausen
Die Mittagspause wird zum Arbeits-Meeting, der Feierabend zur E-Mail-Check-Session und selbst im Urlaub bist du in Gedanken bei unerledigten Aufgaben. Was wie Produktivität wirkt, ist in Wahrheit eine Gewohnheit, die uns langfristig schadet. Echte Erholung bedeutet, mental wirklich abzuschalten – doch genau das haben viele von uns verlernt. Stattdessen sind wir stolz darauf, ständig erreichbar zu sein und mehrere Dinge gleichzeitig zu jonglieren. Unser Gehirn bekommt dabei nie die Chance, wirklich zur Ruhe zu kommen. Das Resultat: Wir fühlen uns selbst nach dem Wochenende oder Urlaub nicht wirklich erholt.
#7
Du betäubst negative Gefühle
Nach einem anstrengenden Tag noch schnell online shoppen, den Ärger mit Süßigkeiten herunterschlucken oder Traurigkeit mit Serien-Marathons übertönen – die Liste der Betäubungsstrategien ist lang. Statt uns einzugestehen, dass wir gestresst, verletzt oder überfordert sind, greifen wir zu schnellen „Lösungen“, die uns kurzfristig Erleichterung verschaffen. Diese Gewohnheit verhindert jedoch, dass wir uns mit den eigentlichen Ursachen unserer negativen Gefühle auseinandersetzen. Wie ein Pflaster auf einer Wunde, die eigentlich genäht werden müsste, kaschieren wir damit nur oberflächlich unsere emotionalen Bedürfnisse. Das Resultat ist ein Kreislauf aus unterdrückten Gefühlen und immer stärkeren Kompensationsversuchen.
#8
Du wartest auf den perfekten Moment
„Wenn ich erst befördert wurde, dann …“ oder „Sobald ich mehr Zeit habe …“ – das Verschieben von Wünschen und Träumen auf einen vermeintlich besseren Zeitpunkt ist eine Gewohnheit, die uns unbewusst unglücklich macht. Während wir auf die idealen Bedingungen warten, verstreicht wertvolle Lebenszeit. Diese Haltung führt dazu, dass wir im Wartezustand verharren, statt aktiv kleine Schritte in Richtung unserer Ziele zu unternehmen.
Wie viele der Gewohnheiten hast du?
Diese Gewohnheiten haben eines gemeinsam: Sie schleichen sich unmerklich in unseren Alltag ein und werden erst sichtbar, wenn wir bewusst hinschauen. Der erste Schritt zur Veränderung ist das Erkennen dieser Muster. Versuche, eine Gewohnheit nach der anderen anzugehen – zum Beispiel, indem du dir eine handyfreie Zeit vor dem Schlafengehen gönnst oder beginnst, kleine Aufgaben direkt zu erledigen. Dabei geht es nicht um Perfektion, sondern um achtsame kleine Schritte in Richtung eines zufriedeneren Alltags. Manchmal reicht schon eine kleine Verhaltensänderung, um mehr Leichtigkeit in unser Leben zu bringen.