Eine Sache, die wir uns im neuen Jahr auf jeden Fall vorgenommen haben, ist es, endlich mehr gesunde Grenzen zu setzen. Denn mal ehrlich: Während wir im Alltag oft bemüht sind, allen gerecht zu werden und einfach zu funktionieren, vergessen wir dabei gerne mal, auf uns selbst zu achten. Wir überschreiten unsere eigenen Grenzen – und das manchmal so subtil, dass wir es erst bemerken, wenn unser Körper oder unsere Psyche deutliche Warnsignale sendet. Das klingt nach dir? Dann kommen hier mal 8 (oft unbewusste) Anzeichen, dass du deine persönlichen Grenzen vernachlässigst – für mehr Bewusstsein und damit 2025 das Jahr wird, in dem du DICH zum Fokus machst.
#1
Du sagst ständig „Ja“, auch wenn du eigentlich „Nein“ meinst
Ein klassisches Zeichen für vernachlässigte Grenzen ist die Unfähigkeit, „Nein“ zu sagen. Kennst du das? Die Kollegin bittet dich, ihre Schicht zu übernehmen, obwohl du eigentlich schon völlig erschöpft bist. Oder Freund*innen fragen nach deiner Hilfe beim Umzug, während du selbst eigentlich dringend Ruhe bräuchtest. Trotzdem sagst du zu – aus Pflichtgefühl, Hilfsbereitschaft oder der Angst, andere zu enttäuschen. Dieses Verhaltensmuster zeigt, dass du deine eigenen Bedürfnisse häufig hinter die anderer stellst. Und klar, manchmal ist Zähne-Zusammenbeißen vielleicht okay, aber niemandem ist geholfen, wenn du dich selbst kaputt machst. Also, denk daran: Nein sagen ist total okay – und wichtig.
#2
Erschöpfung wird zu deinem ständigen Begleiter
Die Müdigkeit lässt sich nicht mehr mit einer Tasse Kaffee vertreiben und selbst nach dem Wochenende fühlst du dich wie gerädert? Chronische Erschöpfung ist ein deutliches Warnsignal deines Körpers. Besonders tückisch: Viele Menschen gewöhnen sich an diesen Zustand und halten ihn fälschlicherweise für normal. Doch permanente Erschöpfung ist weder normal noch gesund – sie zeigt, dass du die Grenzen deiner Energie regelmäßig überschreitest.
#3
Private Termine werden zur Nebensache
Wenn dein Kalender vor beruflichen Terminen platzt, aber Verabredungen mit Freund*innen oder Zeit für Hobbys immer wieder verschoben werden, solltest du hellhörig werden. Die Vernachlässigung deines Privatlebens ist oft ein schleichender Prozess. Was zunächst als temporäre Ausnahme beginnt, entwickelt sich unmerklich zur Regel. Dabei sind es gerade diese persönlichen Momente, die uns Kraft geben und unsere Work-Life-Balance stabilisieren.
#4
Deine Gefühle werden zum Störfaktor
Ärger, Trauer oder Frustration schiebst du beiseite, weil gerade „keine Zeit“ dafür ist? Das Unterdrücken von Emotionen scheint zunächst praktisch, um im Alltag zu funktionieren. Doch unsere Gefühle sind wichtige Wegweiser, die uns zeigen, wo unsere Grenzen liegen. Werden sie ignoriert, stauen sie sich an – bis sie sich möglicherweise in Form von körperlichen Beschwerden oder emotionalen Ausbrüchen Bahn brechen.
Sei selbstbewusst und setze bewusst Grenzen!
Die besten Tipps, um gelassener zu werden und dich stärker zu fühlen, findest du im Video.
#5
Du vergleichst dich ständig mit anderen
„Die anderen schaffen das doch auch!“ – Diese Denkweise kennen viele von uns. Doch der ständige Vergleich mit anderen Menschen führt dazu, dass wir unsere individuellen Grenzen missachten. Was für die eine Person entspannt machbar ist, kann für die andere bereits eine enorme Belastung darstellen. Deine persönlichen Grenzen sind so einzigartig wie du selbst – sie verdienen Respekt, statt an fremden Maßstäben gemessen zu werden.
Schluss mit dem Vergleichen!
Ich selbst kenne das Gefühl, scheinbar nichts auf die Reihe zu bekommen, während anderen alles offenbar so spielend leicht von der Hand geht. Das lässt einen schnell mal an sich selbst zweifeln. Nur ist dieser Gedanke total bescheuert. Denn jeder Mensch geht nun mal durch individuelle Phasen – und hat mal mehr oder weniger „Baustellen“, die Energie kosten können.
Ich habe irgendwo mal gelesen, dass wir alle morgens quasi mit einer vollen Batterie aufwachen. Doch während bei einigen Menschen schon nach dem Aufwachen das Gedanken-Karussell losgeht – was mental einfach unfassbar auslaugt und Akku raubt – starten andere hingegen mit den vollen 100 %. Logisch also, dass diese Menschen dann „leichter“ mit all den alltäglichen Aufgaben fertig werden als jene, deren Batterie nachmittags eigentlich schon zu 2/3 leer ist. Es macht also gar keinen Sinn, sich irgendwie mit anderen zu messen (eh nie), weil jeder Mensch sein individuelles Tempo hat – und das ist total in Ordnung.
#6
Selbstfürsorge wird zum Luxus
Gesunde Mahlzeiten werden durch schnelle Snacks ersetzt, Sport findet nur noch „wenn Zeit bleibt“ statt und Entspannungsmomente gibt es ausschließlich im Urlaub? Achte auf solche Muster! Wenn Selbstfürsorge zur optionalen Aktivität wird, die ständig anderen Prioritäten weichen muss, ist das ein deutliches Zeichen dafür, dass du deine Grundbedürfnisse vernachlässigst.
#7
Körperliche Warnsignale häufen sich
Kopfschmerzen, Verspannungen, Schlafstörungen oder Magenbeschwerden – unser Körper findet kreative Wege, uns mitzuteilen, dass etwas nicht stimmt. Besonders tückisch wird es, wenn wir diese Signale mit Medikamenten unterdrücken, statt ihre Ursachen zu ergründen. Der Körper ist dabei oft ehrlicher als unser Verstand, der uns einreden möchte, dass wir noch „durchhalten“ können.
#8
Du fühlst dich für das Wohlbefinden anderer verantwortlich
Die Probleme deiner Freund*innen beschäftigen dich mehr als deine eigenen? Du fühlst dich schlecht, wenn es anderen nicht gut geht, und versuchst alles, um deren Situation zu verbessern? Das ist erstmal ja sehr empathisch, doch eine übermäßige Verantwortungsübernahme ist ein klassisches Zeichen dafür, dass deine eigenen Grenzen verschwimmen. Dabei ist es wichtig zu verstehen: Du kannst andere unterstützen, bist aber nicht für deren Glück verantwortlich.
Grenzen setzen ist Selbstliebe!
Unsere Grenzen zu achten, ist keine Schwäche, sondern eine Notwendigkeit für unsere mentale und körperliche Gesundheit. Der erste Schritt besteht also darin, diese Anzeichen wahrzunehmen und ernst zu nehmen. Beginne damit, kleine „Neins“ zu üben und achte bewusst darauf, was dir guttut und was nicht. Hole dir bei Bedarf auch professionelle Unterstützung – manchmal braucht es eine außenstehende Person, um alte Verhaltensmuster zu erkennen und neue Grenzen zu setzen. Denn denke stets daran: Selbstfürsorge ist kein Egoismus, sondern die Basis für ein gesundes, erfülltes Leben.
Mit welchen kleinen Gewohnheiten du dein emotionales Wohlbefinden steigerst?
Das verraten wir dir hier ... weil es nie zu spät ist, sich selbst mehr zum Fokus zu machen.