Kennst du das? Du bist frisch verliebt, schwebst auf Wolke sieben und denkst, diesmal ist es anders. Doch nach einiger Zeit merkst du: Es ist wieder der falsche Mensch an deiner Seite – die Dinge scheinen sich zu wiederholen. Doch warum tappen wir immer wieder in die gleiche Falle?
Die Gründe dafür können tatsächlich vielfältig und tief in unserer Psyche verwurzelt sein. Oft spielen unbewusste Prozesse eine große Rolle, die uns immer wieder in ähnliche Situationen bringen. Vom Einfluss unserer frühesten Beziehungserfahrungen bis hin zu tief sitzenden Ängsten und Selbstzweifeln – die Mechanismen, die uns in ungesunde Beziehungsmuster treiben, sind komplex. Wir haben einige der häufigsten Gründe für dich zusammengetragen ...
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#1 Du folgst alten Mustern
Oft suchen wir unbewusst nach Partnerschaften, die uns vertraut vorkommen – auch wenn sie nicht gesund für uns sind. Diese Muster können tief in unseren frühen Bindungserfahrungen wurzeln – also auch damit zusammenhängen, wie wir als Kind zum Beispiel Bindung zu unseren Eltern erfahren haben. Wenn du selbst also beispielsweise über die Zeit einen unsicheren Bindungsstil entwickelt hast, neigst du möglicherweise auch dazu, Partner*innen zu wählen, die dieses unsichere Gefühl bestätigen, weil es dir vertraut vorkommt und es sich irgendwie „normal“ für dich anfühlt.
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#2 Dein Selbstwert trügt dich
Ein niedriger Selbstwert kann dazu führen, dass du dich mit weniger zufriedengibst, als du verdienst. Vielleicht begibst du dich in Beziehungen, in denen du nicht respektiert oder geschätzt wirst, weil du insgeheim glaubst, dass du nichts Besseres verdient hast. Erinnere dich: Du bist wertvoll und verdienst einen Menschen an deiner Seite, der das erkennt und wertschätzt.
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#3 Du spielst gerne Retter*in
Fühlst du dich zu Menschen hingezogen, die Probleme haben? Vielleicht, weil du dich in der Rolle der Retterin oder des Retters wohlfühlst? Dies kann eine tiefer liegende psychologische Motivation sein, um sich wertvoll und gebraucht zu fühlen. Leider führt das oft zu ungesunden und einseitigen Beziehungen.
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#4 Du steckst in unbewussten Wiederholungszwängen
Sigmund Freud prägte den Begriff des „Wiederholungszwangs“. Er beschreibt damit die Tendenz, schmerzhafte oder traumatische Erfahrungen unbewusst zu wiederholen. In Beziehungen kann sich das so äußern, dass du immer wieder in ähnliche, ungesunde Situationen gerätst. Zum Beispiel könntest du dich wiederholt in Menschen verlieben, die dich schlecht behandeln, weil du unbewusst hoffst, diesmal die Situation zu „meistern“ und ein besseres Ergebnis zu erzielen. Dieser Mechanismus kann tief verwurzelt sein und ist oft schwer zu durchbrechen. Bewusstsein für dieses Muster und aktive Arbeit an dir selbst, möglicherweise mit professioneller Unterstützung, können dir helfen, diesen Kreislauf zu durchbrechen.
Hast du es schon mal mit Journaling probiert?
Warum das eine tolle Art ist, um die Gedanken einfach mal zu sortieren, und damit auch super für deine mentale Gesundheit, erfährst du im Video.
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#5 Du hast unrealistische Erwartungen
Sind deine Vorstellungen von Beziehungen und Liebe durch Medien, Märchen oder unrealistische Ideale geprägt? Das kann zu ständigen Enttäuschungen führen. Echte Beziehungen sind oft komplizierter und erfordern mehr Arbeit, als romantische Ideale es suggerieren. Es ist wichtig, realistische Erwartungen zu entwickeln.
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#6 Du überhörst deine innere Stimme
Wenn du nicht regelmäßig in dich hineinhörst und reflektierst, warum deine vergangenen Beziehungen gescheitert sind oder was dich zu bestimmten Menschen hingezogen hat, wiederholst du möglicherweise dieselben Fehler. Selbstreflexion und Achtsamkeit sind Schlüssel, um dich selbst besser zu verstehen und gesündere Entscheidungen zu treffen.
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#7 Du hast Angst vor dem Alleinsein
Die Angst vor Einsamkeit kann überwältigend sein. Sie kann dich dazu bringen, Kompromisse und Beziehungen einzugehen, die nicht gut für dich sind. Vielleicht ignorierst du Red Flags und lässt dich schneller auf jemanden ein, als es gesund wäre. Bedenke: Allein zu sein ist besser, als in einer unglücklichen Beziehung zu stecken.
Unser Ratschlag
Zuallererst einmal: Es ist wichtig zu verstehen, dass du nicht allein bist mit diesen Mustern. Viele Menschen tappen immer wieder in ähnliche Beziehungsfallen. Der erste Schritt zur Veränderung ist, sich dieser Muster bewusst zu werden. Nimm dir Zeit für Selbstreflexion, vielleicht mithilfe eines Tagebuchs (Journaling ist zu Recht super angesagt) oder im Gespräch mit guten Freund*innen.
Überlege dir, was du wirklich von einer Beziehung erwartest und was deine nicht verhandelbaren Bedürfnisse sind. Lerne, diese klar zu kommunizieren. Und vor allem: Arbeite an deinem Selbstwertgefühl. Je mehr du dich selbst liebst und wertschätzt, desto wahrscheinlicher ist es, dass du Partner*innen findest, die dich genauso behandeln.
Denk daran: Du verdienst eine liebevolle, respektvolle Beziehung. Manchmal braucht es einfach Zeit und Geduld, um die richtige Person zu finden – und das ist völlig in Ordnung.