Ein gesundes Maß an Selbstreflexion ist wichtig für unsere persönliche Entwicklung. Doch manchmal schießen wir dabei über das Ziel hinaus und werden zu unseren eigenen strengsten Kritiker*innen. Kennst du das vielleicht auch? Wenn du sogar bei Kleinigkeiten sofort mit dir selbst ins Gericht gehst und dich innerlich zur Schnecke machst? Das kann ziemlich doll aufs Selbstwertgefühl drücken. Welche Anzeichen darauf hindeuten, dass du zu hart mit dir selbst umgehst, verraten wir dir jetzt.
#1
Du vergleichst dich ständig mit anderen
Der schnelle Scroll durch Instagram, der Blick auf die erfolgreichen Kolleg*innen oder die scheinbar perfekten Nachbar*innen – ständig findest du Menschen, die in deinen Augen besser, erfolgreicher oder attraktiver sind als du selbst. Dabei vergisst du dabei völlig, dass du nur die Außenfassade siehst und jeder Mensch seine ganz eigenen Kämpfe austrägt. Diese permanenten Vergleiche nagen an deinem Selbstwertgefühl und lassen dich deine eigenen Erfolge übersehen.
#2
Komplimente abwehren ist dein Spezialgebiet
Wenn andere Menschen dich loben, führt das bei dir automatisch zu Unbehagen. Schnell relativierst du das positive Feedback: „Das war doch nichts Besonderes“ oder „Da hatte ich einfach nur Glück“ sind deine Standard-Antworten. Die Fähigkeit, ehrliche Komplimente anzunehmen und wertzuschätzen, fällt dir ausgesprochen schwer. Stattdessen suchst du sofort nach Fehlern oder Schwächen, die dein Gegenüber vielleicht übersehen haben könnte.
#3
Perfektionismus bestimmt deinen Alltag
Die Messlatte für deine eigenen Leistungen liegt permanent auf Rekordhöhe. Nichts scheint jemals gut genug zu sein, egal wie viel Mühe du dir gibst. Selbst bei 95 Prozent Erfolg fokussierst du dich auf die fehlenden 5 Prozent. Dieser übertriebene Perfektionismus raubt dir nicht nur wertvolle Energie, sondern verhindert auch, dass du dich über gelungene Projekte oder erreichte Ziele wirklich freuen kannst.
#4
Fehler werden zu persönlichen Katastrophen
Ein Tippfehler in der wichtigen E-Mail, eine vergessene Verabredung oder eine falsche Entscheidung – für dich fühlt sich jeder noch so kleine Fehler wie ein persönliches Versagen an. Tagelang grübelst du über Situationen nach, die andere Menschen längst vergessen haben. Dabei übersieht dein innerer Kritiker oder deine innere Kritikerin völlig, dass Fehler nicht nur menschlich sind, sondern auch wichtige Lernerfahrungen ermöglichen.
Du könntest ein bisschen mehr Selbstbewusstsein gebrauchen?
Im Video zeigen wir dir 7 Tipps, mit denen dir das gelingt.
#5
„Hätte“, „könnte“, „sollte“ sind deine Lieblingswörter
Die ständige gedankliche Beschäftigung mit verpassten Chancen und alternativen Szenarien raubt dir die Energie für das Hier und Jetzt. In deinem Kopf läuft ein permanenter Film darüber, was du anders oder besser hättest machen können. Diese rückwärtsgewandte Selbstkritik verhindert, dass du aus der Vergangenheit lernst und dich konstruktiv weiterentwickelst.
#6
Selbstfürsorge erscheint dir egoistisch
Während du für andere immer ein offenes Ohr und unterstützende Worte findest, fällt es dir schwer, diese Güte auch dir selbst entgegenzubringen. Momente der Entspannung oder bewusste Auszeiten lösen bei dir schnell ein schlechtes Gewissen aus. Der Gedanke, auch mal an dich selbst zu denken und gut für dich zu sorgen, kommt dir beinahe egoistisch vor.
#7
Du minimierst deine Erfolge
Berufliche Erfolge, persönliche Meilensteine oder überwundene Herausforderungen – was für andere Menschen Grund zum Feiern wäre, wird von dir schnell kleingeredet. „Das war doch selbstverständlich“ oder „Das hätte jeder geschafft“ sind typische Gedanken, mit denen du deine Leistungen systematisch abwertest. Dabei übersiehst du, wie viel Kraft und Durchhaltevermögen in deinen Erfolgen stecken.
Sei lieb zu dir selbst – das hast du verdient!
Erkennst du dich in mehreren dieser Anzeichen wieder? Dann ist es an der Zeit, deinen inneren Dialog bewusst wahrzunehmen und zu hinterfragen. Versuche, dir selbst mit der gleichen Freundlichkeit und Nachsicht zu begegnen, die du auch deinen besten Freund*innen entgegenbringst. Manchmal kann es auch hilfreich sein, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen, um eingefahrene Denkmuster zu durchbrechen und einen gesünderen Umgang mit dir selbst zu entwickeln.
Und dabei solltest du immer daran denken: Selbstreflexion ist wichtig – aber sie sollte dich aufbauen, nicht niederdrücken.