Viele bezeichnen sich heute als „Girl's Girl“ – als Frau, die andere Frauen unterstützt und sich für sie einsetzt. Doch manchmal sind es die kleinen, unbewussten Verhaltensweisen, die zeigen: Du bist vielleicht doch nicht die beste Verbündete, die du sein könntest.
#1
Du freust dich heimlich über die Fehler anderer
Es ist dieser kurze Moment der Genugtuung, wenn die scheinbar perfekte Kollegin doch mal einen Fehler macht. Während du nach außen mitfühlend reagierst, denkst du insgeheim: „Na endlich zeigt sich, dass sie auch nicht alles kann.“ Diese versteckte Schadenfreude ist ein subtiles Zeichen dafür, dass du andere Frauen unbewusst als Konkurrentinnen siehst, nicht als Verbündete.
#2
Du relativierst die Erfahrungen anderer Frauen
Wenn eine Freundin von einer unangenehmen Situation erzählt, etwa einem sexistischen Kommentar, neigst du dazu, es zu verharmlosen: „Ach, das hat er bestimmt nicht so gemeint“ oder „Da musst du drüberstehen“. Diese subtile Form der Entwertung der eigenen Wahrnehmung zeigt: Du hast zwar die richtigen Schlagworte parat, aber wenn es konkret wird, fehlt die echte Unterstützung.
#3
Du suchst nach „Ausnahmen“ für deine Freundinnen
„Klar, die meisten Influencerinnen sind oberflächlich, aber meine Freundin ist anders“ – solche Gedanken scheinen zunächst positiv. Doch sie verraten: Unbewusst teilst du Frauen in Kategorien ein und machst nur für deine engsten Vertrauten Ausnahmen. Ein echtes Girl's Girl würde nicht erst einen Beweis brauchen, dass eine Frau „anders“ ist.
#4
Deine Unterstützung ist an Bedingungen geknüpft
Du stehst hinter deinen Freundinnen – solange sie sich für Wege entscheiden, die du gutheißt. Sobald eine jedoch einen Partner bzw. eine Partnerin wählt, den/die du nicht magst, oder einen Lebensstil pflegt, der dir fremd ist, schwindet deine Solidarität. Echte Unterstützung bedeutet, auch dann für jemanden da zu sein, wenn deren Entscheidungen nicht deinen eigenen entsprechen.
#5
Du benutzt Feminismus als Waffe
„Als Feministin müsstest du doch ...“ – dieser Satz fällt dir leicht, wenn du andere Frauen zu bestimmten Verhaltensweisen drängen willst. Doch Feminismus als moralischen Druck einzusetzen, um andere in eine bestimmte Richtung zu lenken, ist das Gegenteil von Solidarität. Ein echtes Girl's Girl weiß: Es gibt nicht den einen richtigen Weg, Frau zu sein.
So problematisch ist „Gossip Girl“!
Serena und Blair können wohl auch nicht als Girl's Girls bezeichnet werden ...
#6
Du teilst deine Erfolgsrezepte nicht
Du hast hart für deine Erfolge gearbeitet und gibst zwar Tipps, aber nie die wirklich entscheidenden Informationen weiter. Ob es der Kontakt ist, der dir zum Job verholfen hat, oder der Trick, der dein Business vorangebracht hat – die wirklich wertvollen Ressourcen behältst du für dich. Ein echtes Girl's Girl weiß: Es ist genug Erfolg für alle da.
#7
Du gibst insgeheim der Frau die Schuld
Bei Beziehungsproblemen im Freundeskreis fragst du dich heimlich: „Was hat sie wohl getan, dass er so reagiert?“ Diese subtile Form des Victim Blaming zeigt sich nicht in offenen Anschuldigungen, sondern in der unbewussten Tendenz, zuerst die Handlungen der Frau zu hinterfragen – nicht die des Mannes.
Unser Ratschlag:
Diese Muster zu erkennen ist oft schwieriger als offensichtliche Verhaltensweisen zu ändern. Nimm dir Zeit für ehrliche Selbstreflexion: Wo ertappst du dich bei diesen Gedanken? Wahre Solidarität beginnt im Kopf, lange bevor sie sich in Handlungen zeigt. Versuche, dir diese unbewussten Muster bewusst zu machen und sie Schritt für Schritt zu verändern. Denn echte Unterstützung unter Frauen bedeutet nicht nur, die richtigen Dinge zu sagen, sondern sie auch wirklich zu glauben und zu leben.