Kennst du das: Du stehst vor einer Entscheidung und anstatt es einfach so zu machen, wie es sich für dich am besten anfühlt, zerbrichst du dir den Kopf darüber, was andere denken könnten. Kann ich den Pulli echt anziehen? Oder finden andere das peinlich? In der Bahn stricken? Da werde ich bestimmt voll abgestempelt. Ganz ehrlich? So ein innerer Struggle ist nicht nur anstrengend, sondern bremst uns auch total aus. Denn oft sorgen die vermeintlichen (oder ja, vielleicht auch tatsächlichen) Urteile anderer dafür, dass wir uns angepasst verhalten.
Höchste Zeit also, dass wir uns – ja, du auch – von der Meinung anderer lösen. Doch wie schaffen wir diesen mentalen Sprung zur Selbstbestimmung? Die folgenden sechs Sätze können auf jeden Fall dabei helfen, dass wir uns von fremden Erwartungen befreien und so in ein selbstbestimmteres Leben starten. Bist du bereit dafür? Dann mal los!
#1
„Was andere über mich denken, ist ihre Realität – nicht meine.“
Die Meinungen anderer Menschen basieren eigentlich immer auf deren eigenen Erfahrungen, Werten und Ängsten – sie haben oft mehr mit ihnen selbst zu tun als mit dir. Bedeutet: Wann immer du dich dabei ertappst, wie du dich in Gedanken verlierst, was jemand über dich denken könnte, erinnere dich: Diese Gedanken sind keine Fakten über dich, sondern lediglich Interpretationen, die durch den Filter eines anderen Menschen entstanden sind.
Gerade bei Präsentationen oder in sozialen Situationen, in denen du nervös wirst, kann dieser Satz sehr hilfreich sein. Statt dich zu fragen „Was werden sie von mir halten?“, kannst du dich zum Beispiel auch fragen „Was möchte ich in diesem Moment ausdrücken oder erreichen?“. Diese Verschiebung des Fokus von außen nach innen gibt dir deine Handlungsfähigkeit zurück.
#2
„Ich möchte lieber authentisch sein als perfekt wirken.“
Wie oft hast du schon eine Meinung zurückgehalten, etwas nicht gewagt oder dich anders gegeben, nur um den Erwartungen anderer zu entsprechen? Der Wunsch, in den Augen anderer makellos zu erscheinen, kann uns in ein Korsett zwängen, das unsere wahre Persönlichkeit einschränkt. Doch was bringt es uns, wenn andere eine Version von uns mögen, die gar nicht real ist?
Authentizität bedeutet, zu deinen Werten, Überzeugungen und Gefühlen zu stehen – auch wenn sie nicht dem entsprechen, was andere von dir erwarten. Es bedeutet, deine Imperfektionen zu akzeptieren und dich nicht für deine Ecken und Kanten zu entschuldigen. Wenn du beginnst, Authentizität über den Schein der Perfektion zu stellen, wirst du merken, wie viel leichter das Leben plötzlich wird. Es ist, als würdest du eine schwere Maske ablegen, die du viel zu lange getragen hast.
#3
„Für jede Person, die mich kritisiert, gibt es eine andere, die mich bewundert.“
Hast du jemals bemerkt, wie unterschiedlich die Reaktionen auf dieselbe Handlung sein können? Was die eine Person als zu zurückhaltend empfindet, beschreibt die nächste als angenehm ruhig. Was jemand als übermütig kritisiert, bewundert ein anderer als mutig. Diese Erfahrung zeigt: Es ist unmöglich, es allen recht zu machen – und das muss auch nicht dein Ziel sein.
Genau daran soll dich auch dieser Satz erinnern. Du wirst niemals eine universelle Zustimmung erhalten, egal wie sehr du dich auch verbiegen magst. Und mal ehrlich? Diese Erkenntnis kann doch unglaublich befreiend sein, oder? Denn anstatt es allen recht machen zu wollen, kannst du dich lieber fragen: „Wessen Meinung ist mir wirklich wichtig?“, oder „Stimmt diese Kritik mit meinen eigenen Werten überein?“. So filterst du konstruktives Feedback von leeren Urteilen.
Dein Selbstbewusstsein könnte einen kleinen Boost gebrauchen?
Im Video zeigen wir dir sieben Tipps, mit denen du garantiert gelassener wirst! Netter side effect: Dann wird dir auch egaler, was andere über dich denken. ;-)
#4
„Die Menschen denken viel weniger über mich nach, als ich glaube.“
Eine der größten Erkenntnisse auf dem Weg zur Befreiung von fremden Meinungen ist diese: Die meisten Menschen sind viel zu sehr mit sich selbst und ihren eigenen Problemen beschäftigt, als sich auch noch ständig mit dir und deinen Handlungen auseinanderzusetzen. Das Ganze wird in der Psychologie übrigens als „Rampenlicht-Effekt“ bezeichnet – also ein Phänomen, bei dem wir oft dramatisch überschätzen, wie sehr andere uns beobachten und bewerten.
Nur ein Beispiel an dieser Stelle: Stell dir mal vor, du stolperst im Café oder verhaspelst dich während einer Präsentation. In deinem Kopf mag diese Situation riesig erscheinen, aber für die meisten „Zuschauer*innen“ ist es höchstens eine flüchtige Beobachtung, die bereits nach wenigen Minuten vergessen ist. Diese Perspektive kann unglaublich befreiend sein und dir helfen, weniger Energie in das zu investieren, was andere möglicherweise denken könnten – denn in den meisten Fällen schwirrst du überhaupt nicht in ihren Gedanken umher.
#5
„Nicht jeder wird mich mögen, und das ist okay.“
Stell dir vor, du könntest ein Gewürz sein – welches wärst du? Zimt, Chili, Rosmarin oder Vanille? Ganz gleich, welches du wählst: Manche werden es lieben, andere werden die Nase rümpfen. Ähnlich verhält es sich mit unserer Persönlichkeit. Es ist eine Illusion zu glauben, wir könnten universell beliebt sein oder allen Menschen gefallen.
Der Schlüssel liegt aber sowieso viel mehr darin, dich selbst zu mögen und wertzuschätzen. Denn wenn du eine solide Basis der Selbstliebe entwickelst (denn ja, es darf auch Tage geben, an denen du dich nicht so toll findest.), werden die Meinungen derer, die dich nicht mögen, weniger Gewicht haben. Frage dich: „Wenn ich die Person wäre, die ich am meisten bewundere – würde ich mich selbst mögen?“. Arbeite an dieser Beziehung zu dir selbst, denn sie ist die Grundlage für ein authentisches Leben, unabhängig von externen Bewertungen.
#6
„Ich bin nicht für das emotionale Wohlbefinden anderer verantwortlich.“
Ein häufiger Grund, warum wir uns so sehr um die Meinungen anderer sorgen, ist das Gefühl der Verantwortung für deren Emotionen. Wir fürchten, jemanden zu enttäuschen, zu verärgern oder zu verletzen. Doch diese Überverantwortlichkeit ist eine schwere Last, die uns daran hindert, selbstbestimmte Entscheidungen zu treffen.
Das bedeutet natürlich nicht, dass du jetzt völlig rücksichtslos handeln sollst. Es geht vielmehr um die Erkenntnis, dass du nicht kontrollieren kannst und sollst, wie andere auf dich reagieren. Du kannst respektvoll kommunizieren und gleichzeitig akzeptieren, dass die emotionalen Reaktionen anderer in deren Verantwortung liegen. Diese Grenze zu ziehen, ist ein wesentlicher Schritt zur emotionalen Freiheit und Selbstbestimmung.
Merke dir:
Sechs Sätze und sofort ist dir alles egal und du machst eben, worauf DU Lust hast? Ganz so leicht ist es natürlich nicht. Denn der Weg zur „Unabhängigkeit“ von den Meinungen anderer ist mehr ein Marathon, als ein Sprint ... der dich irgendwann aber hoffentlich an dein Ziel bringt. Und das sollte so aussehen, dass du einen gesunden Filter für externe Bewertungen entwickelst. Und um das zu erreichen, beginne vielleicht damit, diese sechs Sätze als tägliche Affirmationen zu nutzen. Schreibe sie zum Beispiel auf kleine Zettel, die du an deinen Spiegel heftest, oder speichere sie als Erinnerungen in deinem Handy.
Und besonders in den Momenten, in denen du spürst, dass dich die Angst vor Urteilen bei deinen Entscheidungen ausbremst, halte inne und frage dich: „Wessen Leben lebe ich gerade?“. Die Antwort wird dich immer wieder zu dir selbst zurückführen – denn letztendlich ist es dein Leben, deine Reise und deine Geschichte, die es zu schreiben gilt.