Wir scrollen, liken, kommentieren und saugen Beiträge und Nachrichten auf als wären sie unsere tägliche Droge – all das oft völlig automatisch und ohne darüber nachzudenken. Denn mal ehrlich: Wie oft ertappst du dich dabei, das Smartphone in die Hand zu nehmen, Instagram zu öffnen und dich durch die vielen Storys zu klicken – obwohl du das eigentlich erst vor fünf Minuten gemacht hast? Oder wie oft schaust du bei WhatsApp rein, ohne dass überhaupt eine neue Nachricht da ist, die gelesen werden könnte?
Und nun die viel wichtigere Frage: Was macht das mit dir? Fühlst du dich danach wirklich gut? Wir würden mal behaupten, dass die Antwort darauf bei vielen eher ernüchternd ausfällt. Denn statt für Entspannung und Unterhaltung zu sorgen, hinterlässt der ständige Social-Media-Konsum häufig vor allem ein ungutes Gefühl. Manchmal allerdings auch so unbewusst, dass wir gar nicht merken, dass wir kurz vor einer Überdosis stehen. Doch damit dir das nicht passiert, haben wir dir hier einmal sechs Anzeichen zusammengetragen, die deutlich machen, dass du ganz dringend eine Social-Media-Auszeit einlegen solltest.
#1
Du vergleichst dich ständig mit anderen
Der erste Blick am Morgen auf Instagram zeigt dir perfekt gestylte Menschen beim Workout, danach Kolleg*innen bei spannenden Projekten und am Abend Bekannte auf traumhaften Reisen. Merkst du, wie sich dein Selbstwertgefühl dabei langsam, aber sicher nach unten schraubt? Dieser permanente Vergleich mit einem kleinen Ausschnitt fremder Leben (von dem wir eigentlich ja sogar alle wissen, dass er perfekt inszeniert ist) kann erschöpfend sein – besonders wenn du dabei dein eigenes Leben immer häufiger als unzureichend empfindest.
#2
Deine Konzentration macht schlapp
Früher konntest du dich mühelos eine Stunde in ein Buch vertiefen, heute schweifst du nach wenigen Minuten ab und greifst wie ferngesteuert zum Smartphone. Das endlose Scrollen durch kurze Videos und Beiträge hat unsere Aufmerksamkeitsspanne verändert. Wenn du merkst, dass dir fokussiertes Arbeiten oder Lesen zunehmend schwerfällt, ist das ein deutliches Zeichen für eine überreizte Aufmerksamkeit. Wenn wichtige Aufgaben liegen bleiben, während die Screen-Time-Statistik neue Rekorde bricht, wird aus der Konzentrationsschwäche schnell ein echtes Produktivitätsproblem.
#3
Die Timeline bestimmt deine Stimmung
Ein kritischer Kommentar unter deinem Post, weniger Likes als erwartet oder überhaupt keine Reaktion auf deine letzte Story – und schon ist deine gute Laune dahin. Ja, wir können wohl nicht abstreiten, dass Social Media einen immer stärkeren Einfluss auf unser emotionales Wohlbefinden hat. Besonders problematisch wird es jedoch, wenn deine Grundstimmung mehr von digitalen Reaktionen abhängt als von realen Erlebnissen, und du deinen Selbstwert an digitales Feedback koppelst.
Du könntest gerade etwas mehr Selbstbewusstsein gebrauchen?
Im Video zeigen wir dir sieben Tipps, mit denen du gelassener durchs Leben gehst.
#4
Dein Feed stresst dich mehr als er dich unterhält
Eigentlich wolltest du dich nur kurz durch Instagram scrollen, um auf andere Gedanken zu kommen. Doch stattdessen fühlst du dich danach noch gestresster: Nachrichten über Krisen, hitzige Diskussionen in den Kommentaren oder Posts, die dir Sorgen bereiten – dein Feed scheint mehr negative als positive Gefühle auszulösen. Wenn du nach dem Scrollen häufiger angespannt oder ängstlich bist als entspannt und inspiriert, ist das ein deutliches Zeichen, dass dein Social-Media-Konsum mehr schadet als nutzt.
#5
FOMO bestimmt deinen Alltag
Die „Fear of Missing Out“ lässt dich selbst beim Kinoabend heimlich aufs Handy schielen. Hat er/sie meine Story gesehen? Wie viele Likes habe ich schon? Was geht online gerade ab? Wenn bei dir sofort die Angst reinkickt, etwas verpassen zu können, sobald du mal eine Zeit lang offline bist, und du es nicht mehr richtig schaffst, im Moment zu leben, ist das eindeutig ein Zeichen, deinen Social-Media-Konsum runterzuschrauben.
#6
Du fühlst dich körperlich erschöpft
Verspannte Nackenmuskulatur, brennende Augen und Kopfschmerzen sind keine Seltenheit mehr. Auch Schlafprobleme häufen sich, weil du noch kurz vor dem Einschlafen durch die Timeline scrollst. Dein Körper sendet dir deutliche Signale – und die solltest du ernst nehmen, bevor sich daraus ernsthafte gesundheitliche Probleme entwickeln.
Eine Social-Media-Pause tut uns ALLEN gut
Einfach mal wieder durchatmen!
Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie ausgelaugt und müde ich aktuell bin – und ja, ich gebe vor allem auch Social Media die Schuld dafür. Denn eigentlich ist mir gerade alles zu viel. Wenn ich durch Instagram scrolle und mir die zahlreichen Negativ-Schlagzeilen entgegenploppen (Was geht aktuell bitte auf der Welt ab?!?!) und mir dazwischen noch die ganzen Influencer-Girls ihr „perfektes“ Leben präsentieren, stürzt mich das fast schon in eine persönliche Krise. Da sind dann plötzlich nur noch Ängste und Bauchschmerzen, gefolgt von dem Gefühl, irgendwie in nichts genug zu sein. Nicht makellos genug. Nicht clever genug. Mit einem Leben, das von außen betrachtet so gar nicht picture-perfect genug erscheint. Klingt ziemlich düster, oder? Aber genau solche Gefühle machen sich aktuell eben breit, wenn ich durch Social Media scrolle. Ich bin überfordert – mit allem. Und dann frage ich mich, warum ich mir das antue? Denn natürlich weiß ich, dass auf Instagram meistens nur die schöne Seite gezeigt wird und es hinter dieser glitzernden Fassade ganz oft auch anders aussieht. Und dennoch fühle ich mich unter Druck gesetzt und vergesse beim Konsumieren dieser anderen Leben völlig MEIN eigenes Leben zu leben – und zu erkennen, wie ziemlich fantastisch das doch alles schon ist und wie dankbar ich sein kann.
Und NEIN, das möchte ich auf gar keinen Fall. Und deswegen sollten wir alle in solchen Momenten, in denen wir das wieder einmal zu vergessen scheinen, eine kleine Social-Media-Pause einlegen. Das heißt natürlich nicht, dass wir sofort alle Apps auf einmal löschen müssen (kalter Entzug funktioniert eh nie), sondern vielmehr mit kleinen Schritten beginnen. Wenn du dich gerade also ähnlich fühlst, lege doch einfach mal handyfreie Zeiten fest, deaktiviere Push-Benachrichtigungen oder nimm dir ein Social-Media-freies Wochenende vor. Beobachte dann, wie sich deine Stimmung, deine Konzentration und vielleicht auch deine körperlichen Symptome verändern. Oft reichen schon wenige Tage, um wieder ein gesünderes Verhältnis zu den sozialen Medien aufzubauen. Und hey, vielleicht realisierst du dabei ja, wie wholesome es sein kann, die kleinen Dinge des Lebens einfach mal zu genießen – ganz ohne das Bedürfnis, jeden dieser Moment direkt zu dokumentieren. Ich für meinen Teil werde das jetzt mal versuchen. Leben offline macht nämlich eindeutig mehr Spaß als online!