Kennst du das, wenn dich eine bestimmte Situation, ein Song oder ein Ort immer und immer wieder aus dem Gleichgewicht bringt. Dann kann es sein, dass es sich dabei um einen psychischen, emotionalen Triggerpunkt bei dir handelt. Wir erklären dir, was genau das bedeutet.
Was sind emotionale Trigger?
In der Psychologie ist die Rede von emotionalen Triggern. In diesem Fall handelt es sich um Flashbacks, die durch eine bestimmte Sache in der Gegenwart ausgelöst werden. Das bedeutet, dass die Person, die gerade getriggert ist, eine Situation, einen Gefühlszustand oder eine Emotion noch einmal erlebt oder sich so sehr an etwas Vergangenes erinnert, dass sie dadurch quasi wie gelähmt ist – oder zumindest macht dieser Trigger etwas mit ihr. Man wird durch einen Trigger an ein traumatisches Ereignis erinnert, mit dem man nun wieder konfrontiert wird. Im Grunde genommen ruft ein emotionaler Trigger also eine starke Reaktion hervor und kann für Wut, Trauer, Angstzustände etc. sorgen.
Wie werden diese Trigger ausgelöst?
Emotionale Trigger können einen völlig aus der Bahn werfen. Gerade deshalb ist es wichtig zu wissen oder herauszufinden, welche Punkte einen persönlich triggern. Generell können Trigger alles sein: Orte, Gerüche, Wörter, Bilder, Empfindungen. Zum Beispiel können bestimmte Verhaltensweisen in einer (romantischen) Beziehung bestimmte Triggerpunkte darstellen (beispielsweise Zurückweisung) oder auch das Wiedersehen mit einer bestimmten Person. Wurdest du zum Beispiel in deiner vergangenen Beziehung schlecht behandelt, kann das Wiedersehen mit dem oder der Ex dich triggern. Dir ist an einem bestimmten Ort etwas Schreckliches passiert? Würdest du dorthin zurückkehren, würdest du dich getriggert fühlen. Auch ein bestimmtes Datum kann einen Triggerpunkt darstellen, wenn es zum Beispiel der Todestag einer geliebten Person ist oder selbst ein einziger Satz einer Person kann Traumata und Vergangenes hochholen, sodass man sich getriggert fühlt. Das Spektrum der Triggerpunkte ist also sehr weitläufig und sehr individuell.
Eine professionelle Therapie kann bei der Bewältigung von Traumata auf jeden Fall helfen. Aber auch Paare können beispielsweise eine Therapie besuchen:
Emotionale Trigger: Anzeichen des Körpers
Bist du mit einem emotionalen Trigger konfrontiert, kann das nicht nur psychische, sondern auch physische Auswirkungen haben. Denn auch dein Körper reagiert auf die Situation und wird belastet. Nicht selten kann es passieren, dass es zu Schweißausbrüchen oder Panikattacken kommt, da der Körper mit der Situation schlichtweg überfordert ist. Weitere körperliche Merkmale sind:
- Ohnmacht
- Herzrasen
- Kopfschmerzen
- Zittern
- Schwächeanfall
- Schwindel
- Muskelverspannungen
Wie kann man mit emotionalen Triggern umgehen?
Fühlst du dich durch etwas getriggert, ist es nicht immer einfach, Herr der Lage zu bleiben und dich und deine Emotionen zu kontrollieren. So ein Vorfall kann ein absolutes Chaos auslösen. Deswegen ist es wichtig, seine Triggerpunkte zu kennen (wenn es welche gibt) und zu lernen, mit diesen umzugehen. Es gibt natürlich kein allgemeines Rezept und jeder geht mit seinen Erfahrungen anders um, dennoch gibt es einige Punkte, die helfen könnten. Je nach Stärke und inwiefern diese Punkte oder Situationen dein alltägliches Leben beeinflussen, kann professionelle Hilfe in Form einer Therapie immer ein guter Ansatz sein. Außerdem solltest du:
- Diese Dinge akzeptieren: Sie gehören zu dir – und das wird wahrscheinlich auch immer so bleiben. Aber du kannst an ihnen arbeiten. Lerne also die Kontrolle zu behalten.
- Schreibe deine Gedanken auf. In vielen Situationen hilft es, sich visuell von seinen Traumata zu befreien. Dafür kannst du beispielsweise ein Tagebuch nutzen und deine Gedanken niederschreiben.
- Setze dich mit deinen Triggern auseinander. Natürlich kann es helfen, sich zunächst davon zu distanzieren, um die Geschehnisse zu verarbeiten. Doch irgendwann kann dich eben auch das Gegenteil in deinem Heilungsprozess voranbringen. Das bedeutet nicht, dass du dich direkt „ins Verderben” stürzen sollst, aber versuch kleine Schritte zu gehen und dich, vielleicht auch mit Hilfe einer Bezugsperson, deinen Ängsten zu stellen. Wenn du eine Situation meisterst, von der du das so vorher nicht erwartet hättest, wird das dein Selbstbewusstsein enorm stärken.
- Sprich über deine Empfindungen und Emotionen. Das kann genauso guttun und helfen, wie deine Gedanken aufzuschreiben. Je nachdem, an welchem Punkt du stehst und wie leicht es dir fällt, über eine Trigger zu sprechen, solltest du diese Option nutzen.
- Sei geduldig! Setze dich vor allem selbst nicht unter Druck. Jeder geht mit Dingen anders um und verarbeitet Traumata in einem anderen Tempo. Und auch wenn du mal einen Schritt zurück machst, solltest du dich nicht unterkriegen lassen. Nimm dir die Zeit, die du brauchst.
Wie leicht oder schwer es dir fällt über Emotionen zu sprechen, kann mit deinem Sternzeichen zusammenhängen. Ob du zu jenen gehörst, die sich damit etwas schwertun, kannst du hier herausfinden:
Bildquelle: Unsplash / Oscar Keys