Eine Enttäuschung trifft dich mit voller Wucht … Du hast mit einer bestimmten Entscheidung, einer Aussage, einem Ergebnis nicht gerechnet – du hast einfach etwas anderes erwartet. Jeder, der schon einmal enttäuscht wurde, weiß, wie sich das anfühlt. Ein nicht zu definierender Schmerz macht sich in dir breit, du fühlst dich niedergeschlagen und verletzt. Du fragst dich: Wie soll ich mit dieser Enttäuschung umgehen und sie jemals verarbeiten?
Warum tun Enttäuschungen so weh?
Das, was du nach einer Enttäuschung spürst, kann und darf dir niemand absprechen! Vielleicht können einige Menschen nicht hundertprozentig verstehen, wieso du dich so fühlst wie du dich fühlst, doch das heißt niemals, dass deine Gefühle nicht gerechtfertigt sind. Vor allem Enttäuschungen können etwas Extremes in uns auslösen. Kein Wunder, denn sie beeinflussen tatsächlich unsere (Glücks-)Hormone. Denn in dem Moment, in dem dir die Enttäuschung bewusst wird, nehmen Serotonin, Dopamin und Endorphine rapide ab. Eigentlich sind aber genau diese Dinge dafür verantwortlich, dass du dich wohl und vor allem gut fühlst.
Hinzu kommen – abgesehen von den körperlichen Folgen – natürlich auch noch die emotionalen Folgen. Du fühlst dich also niedergeschlagen, bist traurig und nun ja … eben enttäuscht.
Wie entstehen Enttäuschungen?
Enttäuschungen sind immer unangenehm und lösen nie ein gutes Gefühl in dir aus. Doch wie kommt es dazu? Wie entstehen Enttäuschungen? Die Ursachen können völlig verschieden sein. Grundsätzlich sind es aber meist entweder
- falsche Versprechen, die gebrochen werden, oder
- (unrealistische) Erwartungen an eine Person.
Ist Option 1 der Fall, bist du nicht in der Lage, die Enttäuschung abzuwenden. Wenn dir jemand sein Wort gibt, ist es menschlich, darauf zu vertrauen. Wir verlassen uns auf Versprechungen und Absprachen. Wenn unser Gegenüber dann aber auf einmal seine Meinung ändert und dich beispielsweise doch nicht wie versprochen anruft, wirst du enttäuscht. Bei Option 2 bist du natürlich auch nicht selbst daran schuld, wenn du enttäuscht wirst. Jedoch bietest du selbst das „Grundgerüst“. Denn merke dir: Wenn du keine Erwartungen an eine Person hast, kannst du eigentlich auch nicht enttäuscht werden. Es ist dennoch natürlich, gewisse Erwartungen – beispielsweise an deine Freunde oder deine*n Partner*in – zu haben. Versuche jedoch, eine Person wirklich erst kennenzulernen, bevor du Ansprüche stellst. Denn so schützt du dich selbst davor, verletzt zu werden.
Wie verarbeite ich eine Enttäuschung?
Doch was, wenn es passiert? Wie schaffst du es dann, mit der Enttäuschung umzugehen? Wir haben fünf hilfreiche Tipps für dich parat, wie du es schaffst, das negative Gefühl wieder loszuwerden.
- Ablenkung: So banal es klingt – Ablenkung hilft bei vielen Problemen. Nicht zu verwechseln mit Ignoranz, denn natürlich solltest du deine negativen Gefühle nicht ignorieren. Aber versinke auch nicht in ihnen und lass dich von deinen Liebsten ablenken. Auch Sport tut eigentlich immer gut.
- Akzeptanz: Wie du mit Enttäuschung umgehen kannst? Akzeptiere sie. Ignoriere deinen Schmerz nicht. Es ist wichtig, dass du deinem Ärger Luft machst. Schreib also beispielsweise all deine Gedanken auf und mach so wieder Platz in deinem Kopf.
- Klärung: Wenn es dir möglich ist, versuch mit der Person, die dich enttäuscht hat, zu sprechen. Auch wenn das oft Überwindung kostet, wirst du merken, dass dir dieses Gespräch guttat und du dich erleichtert fühlst. Ob es das Problem am Ende löst oder nicht, sei erstmal dahingestellt. Aber du konntest deiner Enttäuschung Raum geben und darum geht es.
- Geduld: Ja, es kann belastend sein, sich wochenlang niedergeschlagen zu fühlen. Aber sich selbst unter Druck zu setzen, hilft keinem. Nimm deine Gefühle so an, wie sie sind oder kommen. Je nach Schwere oder eigener Bewertung der Enttäuschung kann es einfach dauern, bis du damit zurechtkommst. Und das ist okay!
- Lektion: Auch wenn es schwerfällt: Versuche das Positive an der Situation zu sehen. Was lernst du für dich persönlich daraus? Welche Konsequenzen ziehst du? Versuche, die Enttäuschung in etwas Gutes umzuwandeln.
Wie schaffe ich es, keine Erwartungen zu haben?
Keine Erwartungen gleich keine Enttäuschungen? Im Grunde ja. Wer nichts von einem Menschen erwartet, kann auch nicht enttäuscht werden. Das Ganze umzusetzen ist natürlich noch mal eine andere Sache. Versuche aber, in Zukunft zum Beispiel einen Menschen kennenzulernen, ohne ihn in ein bestimmtes Bild quetschen zu wollen. Mach dir bewusst, worauf es dir persönlich in einer Freundschaft oder Partnerschaft ankommt und führe im Kopf quasi eine Checkliste. Ein Haken, wenn die Person einen Punkt erfüllt, wenn nicht, bleibt das Kästchen leer. Vergiss dabei nicht: Das ist okay! Nicht jeder passt zu uns und unserem Leben. Wenn du das verstehst und vor allem akzeptierst, fällt es dir leichter, jemanden ohne Erwartungen kennenzulernen und einfach zu schauen, ob es matcht oder nicht. Und wenn nicht, dann heißt es eben: Next please – ohne enttäuscht zu sein.
Enttäuschungen können auf jeden Fall einiges mit deiner mentalen Gesundheit machen! Achte also immer darauf, dass du auf dich und deinen Körper hörst und dir auch mal Auszeiten gönnst, wenn du dich danach fühlst:
Bildquelle: Unsplash / Vin Stratton