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Kommentar

Mich nerven Leute, die sich über den Sommer beschweren

übers Wetter beschweren

Es ist Hochsommer und endlich ist es auch in Deutschland mal so schön heiß wie sonst nur in entfernten Urlaubsländern. Während ich mich jedoch darüber freue, keine langen Hosen tragen zu müssen, höre ich um mich herum ständig Gejammere. Diese Jammerlappen hätten es gerne etwas kühler, mit einer leichten Brise und wollen gefälligst nicht schwitzen. Ich kann es einfach nicht verstehen, warum so viele Menschen derart empfindlich sind und bei diesem Traumwetter so negativ sein können. 

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Ein Blick auf mein iPhone verrät mir, dass es heute in Berlin bis zu 34 Grad werden sollen. Bei diesem Anblick bekomme ich direkt gute Laune, schmeiß meine Sommer-Playlist auf Spotify an und freu mich darauf, die nächsten Tage ins Freiluftkino und Schwimmen zu gehen. Klar, ich säße lieber jetzt schon mit einem kühlen Drink am Badesee anstatt im Büro, aber man kann eben nicht alles haben. Selbst die Sonnenstrahlen, die durch die Jalousien auf meinen Arbeitsplatz scheinen, heben meine Stimmung. Leider teilen viele Menschen in meinem Umfeld diese Freude aber nicht.

Wetter Berlin Sommer
Wie kann man sich nicht über diese sonnigen Aussichten freuen?

„Bei dem Wetter bekomm' ich Kreislauf“

Als Kind dachte ich immer, dass so ziemlich jeder sommerliche Temperaturen trübem und kaltem Wetter vorzieht. Desto älter ich werde, desto mehr bekomme ich aber das Gefühl, dass ich mit meiner Freude über Temperaturen um die 30 Grad in der Minderheit bin. Egal, ob ich mit Familienangehörigen telefoniere oder meinen Kollegen lausche, die Liste der Beschwerden ist lang:

Ich weiß gar nicht, was ich anziehen soll, um nicht zu schwitzen.

Bei dieser Hitze kann ich nicht schlafen.

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Ich will auch nicht, dass Winter ist, aber 20 Grad wären perfekt.

Bei dem Wetter bekomm' ich Kreislauf. 

Bin ich die Einzige, die diese Gedanken nicht hat? Ja, es gibt Schöneres, als bei Hitze in einer voll gequetschten Berliner U-Bahn zu sitzen. Allerdings habe ich zu den aktuellen Temperaturen so viele positiven Gedanken, dass es mir gar nicht in den Sinn kommt, rumzujammern.

Leute, es ist endlich Sommer! Zeit, seine Vitamin-D-Vorräte aufzustocken, einen schönen Teint zu bekommen, die bequemen Sommer-Klamotten herauszuholen, Sonnenbrillen zu tragen, Eis zu essen, lange nachts draußen zu sitzen, auf Festivals zu gehen, an den See zu fahren und sich sofort an vergangene Sommer zurück zu erinnern. Ich mache derzeit jedoch die Erfahrung, dass andere lieber über die negativen Seiten des Sommers reden, als sich über die vielen Vorzüge zu freuen.

Über die Hitze jammern ist Smalltalk-Thema Nr. 1

Es ist allgemein bekannt, dass Menschen gerne über das Wetter reden. Selbst bei fremden Personen können wir uns schließlich sicher sein, dass das Gegenüber auch eine Meinung zur aktuellen Wetterlage hat. Zudem schaffen diese Wettergespräche oft ein Gefühl der Verbundenheit, weil Menschen häufig ähnliche Empfindungen haben. Ich kann Gespräche übers Wetter ohnehin schon nicht leiden. Nicht ganz so schlimm fände ich es jedoch, wenn meine Mitmenschen im Sommer wenigstens gut gelaunte Wettergespräche führen würden. Aber Fehlanzeige. Ich habe das Gefühl, dass es eigentlich egal ist, wie die Temperaturen gerade sind: Man würde immer einen Gesprächspartner finden, der einem zustimmt, dass es gerade zu windstill, zu windig, zu schwül, zu trocken, zu heiß oder zu kalt ist.

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Hast du schon mal beobachtet, wie Menschen an Bahnsteigen und Flughäfen bei Verspätungen plötzlich ganz selbstverständlich mit anderen reden, um gemeinsam abzurotzen? Ich weiß nicht, ob es ein typisch deutsches Phänomen ist, aber ich habe das Gefühl, dass die meisten Menschen am liebsten durch Beschwerden und Gejammere mit anderen connecten. Meine Theorie ist, dass sich viele von uns diese negative Grundeinstellung schon so sehr angewöhnt haben, dass sie sich auch bei schönstem Sommerwetter nur darüber auslassen können, was sie gerade stört.

Wie empfindlich seid ihr eigentlich?

Mal abgesehen von sehr alten oder kranken Menschen, denen die Hitze sicherlich sehr zu schaffen macht, wundere ich mich doch sehr über viele Gleichaltrige. Ja, wenn es heiß ist, schwitzt man vermehrt, in Dachgeschosswohnungen steigen die Temperaturen und man riecht Körperausdünstungen von anderen stärker als sonst. Auch ich nehme diese Dinge wahr und bin ziemlich am Schnaufen, wenn ich in meine Wohnung im dritten Stock laufen muss. Wenn ich mich so umhöre, frage ich mich jedoch, ob entweder ich eine ziemlich harte Nuss bin oder viele Menschen einfach zu empfindlich sind. Ich höre aus dem Gejammere oft ein Anspruchsdenken heraus:

Ich mag ja die Sonne, aber nachts soll es bitteschön wieder kalt sein, damit ich schlafen kann.

Woher kommt diese Denkweise, dass das Wetter so zu sein hat, dass man bloß keine Umstände, keine körperlichen Empfindungen oder Einschränkungen hat? Ich weiß, dass ich am Wetter eh nichts ändern kann. Also versuche ich mich einfach daran anzupassen, mich entsprechend zu kleiden, einen Ventilator aufzustellen und mich ansonsten auf all die schönen Dinge zu freuen, die man im Sommer endlich machen kann:

22 Dinge, die du diesen Sommer unbedingt machen musst

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Nina Everwin

Das Wetter ist kein Wunschkonzert

So sehr ich Wettergespräche auch hasse, muss ich gestehen, dass ich davor nicht gefeit bin. Im Winter jammere ich auch hin und wieder und sehne mich nach dem Sommer. Ich verlange auch gar nicht, dass jeder immer zufrieden mit den aktuellen Temperaturen zu sein hat. Ich habe jedoch ein Problem mit Menschen, denen der Winter zu grau, der Herbst zu feucht, der Frühling nicht warm genug und der Sommer zu heiß ist.

Immerhin wird mir nun aber auch bewusst, warum ich manche Personen sympathischer finde als andere: Mit Menschen, die sich fast nie übers Wetter beschweren und den Sommer genau so genießen wie ich, komme ich einfach besser klar.

Kannst du auch nicht verstehen, wie man sich im Sommer so viel über das Wetter beschweren kann oder bist du derzeit auch nur am Stöhnen?

Nina Everwin
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Bildquelle: iStock/AntonioGuillem

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