Eine Yurashi Behandlung ist, wenn man es so will, das Gegenteil einer kräftigen Thai-Massage. Statt festem Druck gibt es nur sanfte Berührungen. Doch auch die sollen Verspannungen effektiv lösen können und noch darüber hinaus viele gesundheitliche Vorteile bieten. Wir erklären, welches Prinzip dahinter steckt und ich berichte von meinen eigenen Erfahrungen mit dem in Deutschland bisher eher unbekannten Naturheilkunde Verfahren.
Was ist Yurashi?
Yurashi beruht auf alten japanischen Therapieverfahren und Streichmassagen, wurde aber erst Anfang der 2000er vom japanischen Heilpraktiker Koji Matsunaga als eigene Therapieform entwickelt. Das japanische Verb „yura“ bedeutet so viel wie „sanft wiegen wie ein Baby“. Genau darum geht es auch bei einer Yurashi Anwendung. Durch sanfte Berührungen auf verspannten Muskelpartien sowie durch schaukelnde und wiegende Bewegungen der Gliedmaßen sollen Verspannungen und Blockaden langfristig gelöst werden. Dabei wird bewusst auf festen Druck wie etwa bei einer Thai-Massage verzichtet, um natürliche Abwehrmechanismen des Körpers auf Fremdberührungen und Schmerzen zu umgehen. Der Gedanke dahinter: Bei festen Massagen bleibt der Körper immer in einer Art Anspannungszustand, tieferliegende Verspannungen können so nicht erreicht werden, weil der Körper nicht zur Ruhe kommt. Ziel von Yurashi ist es, eine ganzheitliche Entspannung zu erreichen.
Bei welchen Beschwerden wird Yurashi angewandt?
Eine Yurashi Anwendung ist mehr als eine Massage, sondern ein naturheilkundliches Therapieverfahren. Daher wird es von Heilpraktiker*innen auch nicht nur zur Behandlung von Muskelverspannungen, sondern auch bei weiteren Beschwerden wie etwa Migräne und anderen chronischen Schmerzen angewandt. Da Yurashi ganzheitlich wirkt, wird oft auch von einem Effekt auf die Psyche gesprochen. Hier muss allerdings erwähnt werden, dass es dafür keine wissenschaftliche Belege gibt und Yurashi daher keinesfalls eine Alternative zu einer Therapie darstellt. Auch für die anderen Anwendungsgebiete gibt es bisher keine klinischen Belege. In Japan werden aktuell allerdings erste Studien durchgeführt. Zudem gibt es viele individuelle Erfahrungsberichte, die von den positiven Auswirkungen einer Yurashi Behandlung sprechen.
Erfahrungen mit der Yurashi Behandlung
Auch wenn es noch keine klinischen Studien zu Yurashi als Therapieform gibt, sind viele Therapeut*innen und auch Patient*innen von der Behandlung überzeugt. Die Wirkung einer Yurashi Behandlung soll durch den Effekt der Berührungen auf das vegetative Nervensystem entstehen. Ob das wirklich funktioniert, kann ich an dieser Stelle nicht beurteilen. Ich kann jedoch sagen, dass ich selbst, von meiner Yurashi Behandlung positiv überrascht war.
Meine Yurashi Behandlung im Land Gut Höhne
Ich bin ehrlich: Vor meiner ersten Yurashi Behandlung war ich skeptisch. Massagen können für mich nämlich gar nicht fest genug sein und normalerweise ist für mich nichts schlimmer, als eine Massage, die sich nur wie ein sanftes Streicheln anfühlt. Bei meinem Wellness-Urlaub im Land Gut Höhne gab es allerdings keine klassischen Massagen und so habe ich mich entschieden, Yurashi auszuprobieren – und wurde absolut positiv überrascht. Die Anwendung hat sich für mich nämlich absolut nicht angefühlt wie eine zu lasche Massage. Dank der beruhigenden Musik und der entspannten Atmosphäre im Raum war ich direkt entspannt und konnte mich super auf die sanften Bewegungen einlassen. Neben streichelnden Berührungen sind vor allem die wippenden Bewegungen der einzelnen Gliedmaßen ein essenzieller Teil der Behandlung. Ich konnte mich während der kompletten Sitzung super entspannen und war wirklich überrascht, dass meine Verspannungen danach nahezu komplett weg waren. Das hat auch tatsächlich eine ganze Weile angehalten, natürlich war ich danach aber nicht für immer von meinen Verspannungen befreit. Was mir zudem positiv aufgefallen ist, ist dass ich mich deutlich erholter gefühlt habe als nach einer gewöhnlichen Massage oder Thai-Massage. Hiernach hatte ich oft eine Art Muskelkater und habe mich ausgelaugt gefühlt. Ich glaube, eine Yurashi Anwendung ist daher auch sehr gut für Menschen geeignet, die Massagen normalerweise nicht so gut vertragen.
Wie läuft eine Yurashi Behandlung ab?
In Japan wird die Yurashi Behandlung oft auf dem Boden liegend durchgeführt, in Deutschland üblicherweise auf einer Therapie- oder Massageliege. Wichtig ist dabei, dass die behandelte Person in der Lage ist zu 100 Prozent zu entspannen. Das wird oft durch passende Musik unterstützt. Anders als eine Massage findet eine Yurashi Behandlung bekleidet statt. Idealerweise trägt man hierbei lockere und bequeme Kleidung, in der man sich wohlfühlt, z.B. ein weites T-Shirt und eine Jogginghose. Auch die Umgebungstemperatur sollte angenehm sein. Die Behandlung kann zum Beispiel von Masseur*innen oder Heilpraktiker*innen durchgeführt werden, die eine entsprechende Zusatzausbildung machen. Eine Therapie-Sitzung dauert zwischen 35 und 45 Minuten. Je nach Behandlungsziel können mehrere Sitzungen gebucht werden. In einigen Fällen übernimmt auch die Krankenkasse die Kosten für die Behandlung.