Im Gegensatz zu Mücken, Wespen oder Mistkäfern erfreuen Marienkäfer sich bei den meisten Menschen größerer Beliebtheit. Sie gelten nicht umsonst als Glückssymbol. Doch aktuell dürften die gepunkteten Käfer vielen wie eine Plage vorkommen. Denn plötzlich sitzen sie zahlreich an Hauswänden und kommen auch gerne mal in die Wohnung. Wir erklären, warum diesen Herbst so viele Marienkäfer unterwegs sind und was du machen kannst, wenn sie sich auch in deine Wohnung verirrt haben.
Aktuell sind sie in Scharen unterwegs. Marienkäfer sitzen an Fenstern, auf Balkonen und fliegen durch unsere Wohnzimmer. Laut Nabu ist es ganz normal, dass die kleinen Insekten im Herbst auch mal in die Wohnung kommen. Der Grund ist einfach: Sie suchen nach einem Ort zum Überwintern. Meist nutzen sie dafür Mauerritzen oder andere Hohlräume im Freien, es kann jedoch auch mal sein, dass sie sich durch ein offenes Fenster in die Wohnung verirren.
Gibt es 2023 mehr Marienkäfer?
Die vermeintliche Marienkäfer-Plage haben wir also in erster Linie den aktuellen Temperaturen zu verdanken. Trotzdem haben viele Menschen das Gefühl, das Phänomen dieses Jahr verstärkt zu beobachten. Tatsächlich wurden schon im Sommer deutlich mehr der hier heimischen Siebenpunkt-Marienkäfer gezählt als im letzten Jahr. Mit dem sogenannten Insektensommer ruft der Nabu jedes Jahr zu einer Zählung verschiedener Insektenarten auf. Die Siebenpunkt-Marienkäfer schafften es dabei dieses Jahr auf Platz 3 der am häufigsten gezählten Insekten. Er wurde fast doppelt so oft gesichtet als noch 2022. Neben dem Siebenpunkt-Marienkäfer ist auch der asiatische Marienkäfer immer präsenter. Auch er verirrt sich aktuell häufig in Wohnungen.
Warum sehe ich so viele Marienkäfer auf einmal?
Besonders auffällig sind die Marienkäfer wohl in erster Linie, weil sie meist nicht nur vereinzelt, sondern gleich in großen Mengen auftauchen. Das liegt daran, dass sie sich gemeinsam auf Winterquartier-Suche begeben. Sieht man einen großen Trupp etwa auf einer Hauswand sitzen, befindet dieser sich vermutlich auf Wanderpause. Besonders wenn die Sonne auf ein Wandstück scheint, zieht das die Käfer an und sie nutzen den warmen Fleck für eine Verschnaufpause. Auch wenn die Marienkäfer sich jetzt gemeinsam auf Quartierssuche begeben, werden die meisten von ihnen den Winter wohl nicht überstehen. Marienkäfer können zwar bis zu einem Jahr alt werden, die meisten überleben jedoch nur wenige Monate.
Was tun, wenn ich Marienkäfer in der Wohnung habe?
Theoretisch kannst du einfach friedlich mit den Marienkäfern in deiner Wohnung co-existieren. Weder der heimische Siebenpunkt-Marienkäfer noch der asiatische Marienkäfer sind für Menschen gefährlich. Solltest du Probleme mit Blattläusen oder anderen Schädlingen haben, kannst du dich sogar über den gepunkteten Besuch freuen, denn Marienkäfer essen die Larven.
Willst du die Marienkäfer trotzdem wieder loswerden, kannst du sie ganz einfach auf die Hand nehmen und raussetzen oder du nimmst dafür wie bei einer Spinne ein Glas und ein Blatt Papier. Am besten suchst du dem Marienkäfer dann direkt ein geeignetes Winterquartier. Neben einer Mauerritze kann das auch ein Laubhaufen im Garten sein oder aber du bietest ihm ein Zimmer in deinem Insektenhotel an.
Wie kann ich verhindern, dass Marienkäfer ins Haus kommen?
Damit sich keine Marienkäfer mehr in deine Wohnung verirren, solltest du möglichst nicht abends lüften, während du Licht anhast. Auch helfen natürlich Fliegengitter. Grundsätzlich ist es aber ein gutes Zeichen, wenn Marienkäfer sich in deinem Zuhause wohlfühlen. Das spricht wie Nabu-Pressesprecherin Silvia Teich gegenüber dem Portal 24Rhein erklärt dafür, dass ein gutes Raumklima herrscht.